Bi – Aktuelle Themen

Spardas blicken gespannt in die Zukunft – und sorgenvoll in die Gegenwart

Es mag den ein oder anderen Leser erschüttern, welches Bild Prof. Dr. Joachim Wuermeling, seines Zeichens Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Sparda-Banken, visionär skizzieren ließ: "Im Jahr 2030 ist das Smartphone in Ihrer Tasche klüger als Sie." Auch wenn beim Zuhörer/Leser vermutlich ein gerüttelt Maß an Skepsis mitschwingt: Die Augen vor dem zu verschließen, was banktechnisch in naher Zukunft möglich ist, wäre nicht nur für die Sparda-Banken fatal. Einmal im Jahr treffen sich die Bankleiter des Verbundes zum Verbandstag. Klar, dass dabei der Blick nach vorne gerichtet ist, aber auch der Status quo wurde ausgiebig mit­ein­ander diskutiert. Als Experten im Baufinanzierungsgeschäft befasten sich die Sparda-Banken naturgemäß intensiv mit den neuen Vorgaben zur europäischen Wohnimmobilienkreditrichtlinie. Wuermeling beklagt, dass Kriterien für ein "Schein-Risiko" eingeführt worden seien und sieht dringenden Korrekturbedarf beim Gesetzgeber. Bereits nach gut zwei Wochen könne man feststellen, dass es durch die höheren Anforderungen gehäuft zur Ablehnung von Kreditverträgen komme. Angesichts eines erheblichen Defizites im Wohnungsbau ein Warnsignal an die Politik. Mit Sorge stellen die Profi-Banker auch ein "zu viel an Geld im Markt" fest, wobei sie die Ursache nicht nur in der Politik von EZB und Fed sehen. Stimmen wurden laut, dass die Überliquidität sogar anhalte, wenn irgendwann einmal der Leitzins wieder erhöht werde. Förmlich auf die Spitze trieb Prof. Dr. Christian Rieck die Status-Bewertung: "Science-Fiction sei bereits heute Realität", stellte er fest. Künstliche Intelligenz sei auf dem Vormarsch – auch bei Banken. Und wie solle man sich jetzt darauf vorbereiten, wollten die gestandenen Banker wissen: Falsch, so der Professor, sei ein Frontalangriff auf die fortschreitende technische Entwicklung. Er empfahl, diese künstliche Intelligenz als Hilfsmittel einzusetzen, vor ihr die Angst zu verlieren und sie optimal zu nutzen. 'Bi'-Zwischenfazit: Wir können nur hoffen, dass die IT-Partner der Sparda- und übrigen genossenschaftlichen Institute die Risiken im Griff behalten und sich im Jahr 2030 Fälle wie letzte Woche bei dem fatalen IT-Desaster der Deutschen Bank mit Doppelbuchungen, zeitweisem Nicht-Akzeptieren von Kartenzahlungen oder der Verweigerung, Bargeld am Automaten abzuheben, nicht wiederholen.

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