Vor dem Monsun die Ernte einfahren: ++ „Ich habe noch eine stattliche Anzahl der im 'finanztip' 36/04 empfohlenen Indien-Zertifikate (ISIN: NL0000202166) in meinem Aktiendepot und würde gerne die Einschätzung der Chefredaktion dazu wissen“, so ein langjähriger Leser aus Hamburg. Die Papiere stellten wir vor etwa 13 Jahren vor und empfahlen sie risikotoleranten Investoren als Beimischung. In den vergangenen Wochen erklomm der indische Aktienmarkt ein neues Rekordniveau, und nach einem Plus von rund 16 % seit Januar ist die Bewertung mit dem rund 17-fachen Jahresgewinn bereits recht hoch. Indische Aktien sind damit teurer als die Titel in Europa oder beispielsweise DAX-Werte. Wir raten deshalb zu einem Verkauf der Gesamtpositionen. Vorgestellt hatten wir das Indien-Investment bei einem Kurs von 29,89 €. Wer jetzt aussteigt, hat seinen Einsatz nach etwa 13 Jahren mehr als verdreifacht und kann die Position bei dem aktuellen Kurs von 92,44 € abstoßen ++ Einen weiteren indischen Wert empfahlen wir bereits zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt (vgl. 'finanztip' 06/01). Der indische Softwarekonzern Infosys Ltd. (ISIN: US4567881085) hat sich vor dem Hintergrund des nicht ganz optimalen Einstiegszeitpunktes mitten in der größten Verkaufswelle der Technologieaktien aber dennoch respektabel entwickelt. Der Kursgewinn liegt seither bei immerhin 70 %. Hinzu kommen noch die sehr stetigen Ausschüttungen von zuletzt etwa 4 % jährlich. Insgesamt hat sich das Indien-Abenteuer damit gelohnt und wir stellen auch bei diesem Wert die Gesamtpositionen zum Verkauf ++ Ziemlich rund läuft es derzeit auch bei dem amerikanischen Dieselmotorenhersteller Cummins Inc. (ISIN: US2310211063). Die Aktien erreichten in den zurückliegenden Wochen ebenfalls eine neue Bestmarke und seit unserer Vorstellung zu 83 USD hat sich das Investment in etwa verdoppelt (vgl. 'finanztip' 36/10). Auch bei Cummins kommt zu dem Kursanstieg noch die stetige Dividendenzahlung hinzu. Cummins schüttet viermal im Jahr eine Dividende von jeweils 1,025 USD aus. Cummins-Aktien warfen also zu den Kursgewinnen noch eine zusätzliche Verzinsung von fast 5 % jährlich ab. Wir nutzen, sofern noch nicht erfolgt, auch bei Cummins die hohen Aktienkurse, um den Gewinn ins Trockene zu bringen. Bei welchen Papieren in den kommenden Wochen ebenfalls eine Ernte eingefahren werden sollte, erfahren Sie in unserer kommenden Ausgabe.
++ Grünes Geld gedeiht nicht überall. Einige der als nachhaltig angepriesenen Anlagevarianten enthalten nicht das, was draufsteht und andere Investments verrotten derzeit auf dem Komposthaufen. Bei unserer Empfehlung Steico (ISIN: DE000A0LR936) ist die Saat allerdings aufgegangen. Die Aktie des ökologisch orientierten kleinen und unbekannten Konzerns empfahlen wir bereits im 'finanztip' 45/11 zu einem Kurs von 7,55 € zum Kauf. Wer die Geduld aufgebracht hat und seitdem bei der Stange blieb, kann sich jetzt über einen satten Kursgewinn freuen. Die Aktie des bayerischen Anbieters von Dämmstoffen hat sich seither fast verdreifacht. Umsatz, Gewinn und Aktienkurs liegen auf einem Rekordniveau und wir denken, dass es an der Zeit ist, den Gewinn sicherzustellen, da niemand sagen kann, wie lange die seit 2009 laufende Börsenparty noch weitergeht. 2016 stieg der Umsatz bei Steico um 10,6 %, und der Gewinn je Aktie lag bei 0,90 € nach 0,60 €. Auch das erste Quartal brachte weitere Bestwerte mit einem Umsatz von 54,2 Mio. € (+15,6 %) und einem Gewinn nach Steuern von 2,9 Mio. € (+7,4 %). Die Eigenmittelquote ist mit 46 % solide. Die Aktien erscheinen uns nach der Kursrallye mit einer 20-fachen Bewertung aber bereits zu teuer. Wer die Öko-Aktie noch hat, sollte jetzt aussteigen!