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100 Mio. Euro-Bescherung für Magellan-Investoren!

Rund 8.000 Anleger des insolventen Anbieters von Container-Direktinvestments Magellan Maritime Services haben in dieser Woche eine Abschlagszahlung in Höhe von insgesamt rund 100 Mio. € erhalten. Dies teilte der Magellan-Insolvenzverwalter Peter-Alexander Borchardt von der Hamburger Kanzlei Reimer Rechtsanwälte mit. Nach Adam Riese macht das immerhin durchschnittlich 12.500 € pro Anleger. RA Borchert hält damit hinsichtlich seiner Ankündigung aus dem Juni diesen Jahres Wort (vgl. 'k-mi' 24/17). Die rund 110.000 Magellan-Container hatte Borchardt im Sommer 2017 für 160 Mio. € plus einer möglichen Erfolgsbeteiligung von bis zu 15 Millionen US-$ an die Buss Global-Gruppe aus Singapur veräußert. Der Verkaufspreis entspricht rund der Hälfte der Gesamtinvestitionen der Magellan-Anleger von insgesamt etwa 350 Mio. €. Bei der jetzigen Auszahlung handelt es sich um den überwiegenden Teil des Erlöses aus dem Verkauf der Magellan-Seecontainer, der "den bevorrechtigten Anlegern" zustand.

Auf Anfrage von 'k-mi' erläutert der Insolvenzverwalter, was mit der Gruppe der "bevorrechtigten Anleger" gemeint ist, wie folgt: "Der Verkaufserlös stand denjenigen Anlegern zur bevorrechtigten Befriedigung zu, deren Container an die Buss Global-Gruppe veräußert werden. Anleger, deren Container aus verschiedenen Gründen bei Magellan nicht vorhanden waren und deswegen auch durch den Insolvenzverwalter nicht verkauft werden konnten, können keine bevorrechtigte Auszahlung erhalten. Ihnen steht jedoch ein Schadenersatzanspruch zu, der dann im Jahr 2019 über die Insolvenzquote anteilig befriedigt werden wird", so RA Borchardt gegenüber 'k-mi'. "Ich gehe davon aus, den verbleibenden Restbetrag aus der Veräußerung nach Abzug von Kosten und Verbindlichkeiten im Jahr 2019 an die Insolvenzgläubiger ausschütten zu können", erklärt der Magellan-Insolvenzverwalter weiter. Bis dahin will er sämtliche zur Insolvenztabelle angemeldeten Forderungen abschließend prüfen und feststellen. Ende 2018 soll eine vorläufige Insolvenzquote feststehen.

'k-mi'-Fazit: Die meisten Magellan-Investoren werden spürbare Verluste erleiden, allerdings alles andere als einen Totalverlust. Die Containermarkt-Untergangspropheten, die durch die Magellan-Pleite auf den Plan gerufen wurden und eine Kernschmelze des Marktes vorhersagten, sind aktuell bemerkenswert still. Die aktuelle Entwicklung belegt, dass der Containermarkt relativ robust ist. Die Magellan-Pleite war dagegen hausgemacht, resultierend aus dem Dilettantismus und der Leichtfertigkeit der Magellan-Geschäftsführung.

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