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NÜRNBERGER: Geheime Direktgeschäfte mit Beraterkunden - Sind Ihnen jahrelang Abschlussvergütungen vorenthalten worden?

Was halten Sie als Versicherungsmakler/Vermittler davon, wenn Sie für Ihre Kunden Versicherungspolicen eines Assekuranzunternehmens vermitteln, das dann bei Ablauf dieser Verträge ohne Ihr Wissen den Verkaufskontakt zu Ihren Mandanten wählt, um mit diesen Wiederanlagegeschäfte per Direktakquise zu tätigen? Gibt es nicht im Markt? – Dann sollten Sie die NÜRNBERGER Versicherung, die bis 2014 zu den Top Ten der LV-Versicherer gehörte, trotz aller von 'k-mi' bereits aufgedeckten Skandale noch besser kennenlernen! Nach monatelanger und intensiver Puzzle-Auswertung sowie Recherche hunderter Spuren samt Gesprächen im Markt ist 'k-mi' auf die heiße Spur eines gewaltigen Versicherungsskandals gestoßen, über den wir Sie heute exklusiv aufklären. Es geht hierbei insbesondere um Ihr Geld, das Ihnen in Form von Abschlussvergütungen vorenthalten worden sein könnte und auf das Sie bei Betroffenheit vielleicht heute noch hohe Ansprüche geltend machen können, sofern noch keine Verjährung (in der Regel spätestens nach zehn Jahren ab Schadenseintritt bzw. nach drei Jahren ab Kenntnisnahme) eingetreten ist. Doch nun zum Geheimsystem der NÜRNBERGER, das Versicherungsmakler, Vertriebsgesellschaften, Agenturen und Autohäuser brennend interessieren dürfte:

Der NÜRNBERGER war es offensichtlich ein Dorn im Auge, dass bei Vertragsablauf von LV-Policen nur ein geringer Anteil der zur Auszahlung an die Versicherungsnehmer fälligen Kapitalrückflüsse im eigenen Konzern in Form von Wiederanlagen verblieben ist. Ein mehr als nur versteckter Vorwurf in Richtung der eigenen Vertriebstruppen. Und weil die Unzufriedenheit der Franken, man kann auch von Gier sprechen, über diesen Zustand überhand nahm, baute die NÜRNBERGER still und heimlich vor über zehn Jahren eine eigene Abteilung auf, denen zentrale wie auch dezentrale, also den Vertriebsdirektionen unterstellte Wiederanlagespezialisten (WAS) im Anstellungsverhältnis angehörten. Diese sollten nach offizieller Sprachregelung "neben allen erforderlichen vertrieblichen Belangen unbedingt die Vorschriften zur Einhaltung der Richtlinien zum Datenschutz für personen- und vertragsbezogene Daten sowie Einhaltung sämtlicher Rechtsnormen" beachten. Wenn Sie nun glauben, hier seien Spezialisten im Einsatz, die sich ausschließlich der Rechtstreue verpflichtet fühlen, so steht dem zu­nächst die wenig Beratungskompetenz ausstrahlende interne Bezeichnung 'Verkäufer' ent­gegen. Das im Vordergrund stehende Anforderungsprofil des WAS lautet darüber hinaus auch klipp und klar "Verkaufsauftrag", mit Wirkungsplanvorgaben, die von keiner Strukki-Bude hätten besser gestrickt sein können, wie 'k-mi' ausfindig machen konnte: 

Zur eigentlichen Aufgabe eines NV-Wiederanlagespezialisten wurde erklärt, möglichst viele ablaufende Verträge im Hause des Versicherers neu anzulegen. Um dies zu erreichen, wurden die üblichen Ablaufschreiben an die Versicherungsnehmer ausgesteuert. Das heißt, die Ablaufschreiben wurden nicht mehr direkt an den Kunden/Vermittler geschickt, sondern unmittelbar an den Wiederanlagespezialisten weitergeleitet. Der Kunde sollte so nicht "direkt über eine mögliche Auszahlung informiert" also "zur Auszahlung getrieben" werden, schreibt die interne Sprachregelung der Franken vor: "Durch den frühzeitigen Versand der Ablaufschreiben hat der Kunde monatelang Zeit, Konkurrenzangebote einzuholen." Was verhindert werden sollte! Denn bei gesteuerter Zeitknappheit kann der Versicherer auch den Makler-/Vermittler sehr viel unkomplizierter durch einen Wiederanlagespezialisten ersetzen. Ein Vertragsabwickler suggeriert Seriosität im Gegensatz zu einem Verkäufer. Die Rückrufbitte des Wiederanlagespezialisten wurde bewusst auf ca. sechs Wochen vor Vertragsablauf verkürzend terminiert, um einen erhöhten 'Entscheidungsdruck' beim Kunden zu erzeugen. Das eigentliche Ziel dieser Verkaufshelden bestand darin, aus einem LV-Vertrag in eine beitragsfreie Verlängerung mit Garantieverzinsung, im Regelfall eine aufgeschobene Rentenversicherung, zu switchen. Wo an dieser Stelle noch von einer umfassenden Kundenberatung und -betreuung die Rede sein könnte, die seitens der NÜRNBERGER von ihren Vertriebspartnern ansonsten vertraglich fixiert eingefordert wird, weiß im Schutze der Nürnberger Burg dann wohl nur der Burggeist, solange die Vertragsabsicht einbahnstraßenförmig auf einen vorbestimmten Policenabschluss zusteuert.

Diese Vorgänge werfen nicht nur bei Ihnen Fragen auf. Denn was passiert, wenn ein Kunde kein Interesse an einer Wiederanlage hat? Dann erhält er das Ablaufschreiben. Wünscht er jedoch einen Anschlussvertrag, so erfolgt die Policierung des Neuantrages und die Umbuchung wird als Neuantrag eingespeist. Falls Sie sich nun fragen, was mit den herausgekegelten Maklern und Vermittlern dieser Kunden passiert, so sollten Sie die interne NV-Regelung für weitere Anschlussgeschäfte mit diesen gewonnen Ablaufkunden kennen. Diese "sind zwingend dem WAS, der aktiv beratend tätig war, zuzuordnen". Mit unseren Worten gesprochen, der Dolchstoß für alle nichts ahnenden Vermittler ist somit vollzogen und der Kunde in die Eigenbetreuung überführt! Doch wie konnte dieses aus Sicht der Vertriebe so perfide System so gut und so lange überhaupt funktionieren? Unsere Erklärung dafür ist, dass sich Berater zu sehr auf die Ablaufinformationen der Versicherer verlassen. Bleiben diese – wie bei der NÜRNBERGER – unverhofft aus, fehlen ihnen schnell abrufbare Kenntnisse über den genauen Vertragsstand ihrer Kunden. Gerade bei Vertriebsgesellschaften mit höherer Mitarbeiter-Fluktuation kann das dann zu gewaltigen Problemen führen. Dennoch sind in den zurückliegenden Jahren immer wieder Fälle bekannt geworden, wo Berater von der Direktakquise Wind bekamen. Prompt folgte die Entschuldigung des 'Einzelfalles' durch die NV mit sofortiger Auszahlung der Abschlussvergütung.

Was die NÜRNBERGER zu unseren Ermittlungen sagt oder auch nicht, entnehmen Sie un­serer Aufstellung. Hier können Sie sich ein eigenes Bild machen. Deshalb haben wir dort für Sie die gestellten Fragen zum Wiederanlage-Skandal aufgelistet mitsamt den erhaltenen Stellungnahmen. Sie werden dort erkennen, dass die NÜRNBERGER, nachdem unsere Anfragen vom 01.06. und 14.07.2016 unbeantwortet blieben, auf unsere beiden im September nachgeschobenen ledig­lich pauschal und aus unserer Sicht höchst ausweichend geantwortet hat. Das System der Wiederanlagespezialisten wird dort seitens der NV nicht abgestritten, statt dessen verweist sie darauf, dass dieses seit über einem Jahr nicht mehr praktiziert werde. Für blanken Hohn halten wir die Aussage der NV vom 22.09.2016: "Wie bereits mitgeteilt, nimmt für unser Unternehmen die umfassende Betreuung und Beratung unserer Kunden einen hohen Stellenwert ein. Bei den Maklern, mit denen wir aktuell zusammenarbeiten, sehen wir diese Betreuung derzeit gewährleistet. Deshalb besteht für uns keine Veranlassung, die Kunden der Makler derzeit direkt zu kontaktieren." Nach uns vorliegenden Informationen arbeitet die NV noch heute mit Vertrieben zusammen, denen WAS über Jahre hinweg Kunden abgejagt haben! Am 26.10.2016 fand anlässlich der DKM in Dortmund auf Einladung der NÜRNBERGER ein Hintergrundgespräch zwischen Dr. Armin Zitzmann und 'k-mi' statt. Aus Sicht des Versicherers fasst Björn Collmann, Leiter der Unternehmenskommunikation der NÜRNBERGER Versicherung, den Gesprächsverlauf mit E-Mail vom 09.11.2016 wie folgt zusammen: "Nach unserem konstruktiven Gespräch in Dortmund hat sich herausgestellt, dass wir zwei klare unterschiedliche Auffassungen zum Thema Wiederanlage haben. Wir werden, wie auch im Gespräch angesprochen, unsererseits nochmals eine Kommunikationsoffensive starten." 'k-mi' erschließt sich diese Antwort nicht und fragt zurück: "Gab es denn bereits zu dem Thema eine 'Kommunikationsoffensive'? Wir sind gespannt und freuen uns wieder von Ihnen zu hören." Am 11.11.2016 antwortet uns Collmann dazu: "Gerne bleiben wir weiter im Austausch." Eine Kommentierung zu solch einem Kommunikationsverhalten ersparen wir uns an dieser Stelle!

Für Sie gilt nun: Sollten Sie LV-Policen der NÜRNBERGER vermittelt haben und unsicher sein, ob Ihre Kunden per Direktgeschäft der NV Ihnen abspenstig gemacht worden sind, so nutzen Sie unsere Musterbriefvorlage. Tragen Sie darin das aktuelle Datum, Ihre Makler-/Agenturnummer sowie eine Frist von 14 Tagen ein, setzen sodann Ihren Firmenstempel am Ende des Briefes und unterschreiben diesen. Sodann senden Sie den Brief – aus Beweiszwecken mit Sendeprotokoll am besten per Fax – an die NÜRNBERGER. Zwei Faxnummern befinden sich bereits auf der Vorlage. Gerne können Sie uns Ihren Brief an die NV zur Kenntnisnahme an [email protected] mailen, um Sie weiter und gezielt in dieser Angelegenheit zu informieren. Aufgrund der gesetzlichen 10jährigen Verjährungsfrist sollten Sie keine weitere Zeit verschenken, denn die Verjährung wird stichtagsbezogen berechnet. 

'k-mi'-Fazit: Die NÜRNBERGER als einer der großen deutschen Versicherer verstrickt sich immer tiefer in Skandale. Mit dem über zehn Jahre lang betriebenen System der Wiederanlagegeschäfte zum Nachteil der ursprünglichen Versicherungsmakler und Vermittler läuft nun jedoch das Fass endgültig über. CEO Dr. Armin Zitzmann trägt als Chef die Verantwortung für alle Vorgänge beim Versicherer. 'k-mi' hat ihm ausreichend Zeit und Gelegenheit gegeben, um Fehlentwicklungen zum Nachteil der Vertriebe aufzuarbeiten. Uns ist bislang   n i c h t s   dazu bekannt geworden. Die Vergangenheit länger totzuschweigen kann nicht die Lösung sein. Die NÜRNBERGER braucht aus unserer Sicht einen kompletten Neuanfang, will sie nochmals das volle Vertrauen im Markt zurückgewinnen. Im Fußball kennt man bei Misserfolg dafür die üblichen Mechanismen. 

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