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Gremien von RWGV und GV stimmen für Fortsetzung der Fusionsgespräche

Am vergangenen Dienstag haben Michael Bockelmann, Präsident des Genossenschaftsverbandes, und Ralf W. Barkey, VV des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes, wenige Minuten nach den Entscheidungen per E-Mail "an die Mitglieder" die Nachricht verschickt, "der Verbandsrat des Genossenschaftsverbandes (GV) und der Verwaltungsrat des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes (RWGV)" haben "in ihren heutigen Sitzungen jeweils dem erreichten Verhandlungsergebnis sowie den daraus abgeleiteten Entwürfen des Verschmelzungsvertrages, des Verschmelzungsberichtes sowie der Satzung zugestimmt und die Vorstände beauftragt …, die Vereinbarungen zur Verschmelzung formell abzuschließen." Die Verwaltungsräte beider Häuser hatten ihre Beschlüsse einstimmig, der Verbandsrat des GV mit nur einer Gegenstimme gefasst. Diese Geschlossenheit könnte eine Entwicklung widerspiegeln, nach der die noch 2014 von einigen außerhalb der Gremien stehenden Mitgliedern teils vehemente geäußerte Kritik an dem Vorhaben inzwischen in eine neutrale bis positive Grundhaltung gewechselt ist. 'Bank intern' hat unverzüglich nach der Entscheidung der Gremien Barkey in Düsseldorf besucht und ein von Sachlichkeit geprägtes Gespräch mit ihm geführt.

 

Barkey macht deutlich, dass es zuvorderst darum geht, dank der Fusion die Leistungs- und Innovationsfähigkeit des Verbandes zu steigern, ohne höhere Belastungen für die Mitglieder zu erzeugen. Ziel ist eine noch stärkere Unterstützung und Begleitung der Mitglieder. Auch auf Zukunftsfeldern. Zudem würden die anhaltende Fusionswelle unter den Genossenschaftsbanken einerseits und die Tatsache, dass seit 14 Jahren die Mitgliedsbeiträge nicht angehoben wurden (trotz bspw. zwischenzeitlich mehrerer tarifvertraglicher Gehaltssteigerungen), eine Fusion auch aus betriebswirtschaftlichen Gründen sinnvoll machen. Dabei betont er, man sei sich bewusst, dass GV und RWGV unterschiedliche Beitrags- und Gebührensätze hätten, die man synchronisieren müsse. Dabei sei Petitum, dass kein einziges Institut mehr bezahlen müsse als bisher – bei gleichzeitiger Zusicherung, das Leistungsspektrum weiter auszubauen. Sprich, mehr Leistung zu – dann dank Synergiegewinnen - geringeren Kosten. Die Analysen der Verbände hätten ergeben, dass unterschiedliche Stärken im direkten Vergleich zutage getreten wären. Die Kunst bestehe jetzt darin, die jeweiligen Stärken weiter auszubauen.

 

In den Gesprächen im Umfeld der Fusionsbemühungen hat 'Bi' immer wieder als wichtigste Forderung aus der Primärstufe den Anspruch vernommen, das Regionalitätsprinzip nicht aufzugeben. Diesen Erwartungen an die weitere Stärkung des Regionalitätsprinzips will man künftig, neben der ausdrücklichen namentlichen Erwähnung 'Genossenschaftsverband – Verband der Regionen' in der Weise gerecht werden, indem man nicht nur sämtliche bisherigen Standorte beibehält, sondern zusätzlich in Regionaltagen Verantwortlichkeiten dezentralisiert. Des Weiteren werden Regionalversammlungen durchgeführt. Auch darüber werden bewusst regionale Zuständigkeiten geschaffen. Barkey machte glaubhaft deutlich, dass man kein Zentralverband werden wolle. Auch dem Wunsch nach einem weiteren Ausbau dezentraler Schulungsmaßnahmen werde man nachkommen. Soweit aus dem Gespräch mit Barkey.

 

Für 'Bi' heißt dies: Gerade die Qualität der Prüfung, so hören wir aus der Primärstufe des RWGV, sei hier sehr hoch. Und werde bestätigt, wenn zeitnah die sog. § 44 KWG-Prüfungen der Aufsicht anstünden. Genau an diesem Punkt hören wir aus dem GV-Bereich z. T. erhebliche Kritik. Dort muss es mehrfach zu Fehlbeurteilungen gekommen sein, wenn man  die 44er Prüfung als Maßstab heranzieht. Diesem Maßstab kann der künftige Verband nur gerecht werden, wenn federführend das bisherige RWGV-Prinzip auf den GV-Teil übertragen wird.

 

Was Kritiker dem GV zudem vorwerfen, in der Bilanz mit rd. 108 Mio. € erschreckend hohe Pensionsrückstellungen vorzuhalten, hat im Grunde genommen auch der RWGV als Problem für sich erkannt. Und ist zudem einen Schritt schneller: Im Laufe des Jahres hat der RWGV diesen Teil, rd. 36 Mio. €, an den Verbundpartner R+V ausgelagert – mitfinanziert,  neben der Übertragung der Rückstellungen, durch das Heben stiller Reserven. Diese Aufgabe muss der GV noch bewältigen.

 

Seitens der Primärstufe liegen 'Bi' inzwischen weitere konkrete Forderungen vor, die erfüllt sein müssen, bevor man bereit ist, am 26. und 27. April 2017 bei den jeweiligen Mitgliederversammlungen mit 'ja' zur Fusion zu stimmen. 'Bi' ist dennoch davon überzeugt, dass zum jetzigen Zeitpunkt mehr Gründe für als gegen die Fusion von GV und RWGV sprechen. Unser Ziel ist es, aktiv mitzuwirken, den berechtigen Forderungen der Primärstufe nicht nur Gehör zu verschaffen, sondern ihnen aktiv zur Umsetzung zu verhelfen. Aus dem Grund werden wir das weitere Verfahren sukzessiv mitverfolgen und prüfen, ob jeder einzelnen Forderung dezidiert nachgegangen wird.

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