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Uwe Fröhlich sagt als BVR-Präsident 'adieu'

Der Aufsichtsrat der DZ BANK hatte am 4. Juli 2017 den bisherigen BVR-Präsidenten Uwe Fröhlich zum künftigen Mitglied des Vorstandes berufen. Ab 2019 sollen er und Dr. Cornelius Riese, derzeit Finanzvorstand der DZ BANK, als Co-Vorsitzende des Vorstands bestellt werden und gemeinsam die Führung der Bank von Wolfgang Kirsch übernehmen. Seine Nachfolge beim BVR wird Marija Kolak, derzeit Mitglied des Vorstandes der Berliner Volksbank, übernehmen – auch Fröhlich war bis 2008 Vorstand dieses Institutes.

'Bank intern' hat Fröhlich als engagierten Kämpfer für die Belange der Volks- und Raiffeisenbanken kennen und schätzen gelernt. Seine stets ausgleichende Art und sein ausgeprägtes Primärbank-Denken haben der Organisation maßgeblich geholfen, sich in schwierigen Zeiten (auch gegenüber der Bundes- und Europapolitik) zu behaupten.

'Bi' hat mit dem scheidenden Präsidenten folgendes Abschluss-Interview geführt:

Frage: "Wie lässt sich die BVR-Präsidentschaft zusammenfassen? / Welche Aufgaben, Entscheidungen pp. waren aus Ihrer Sicht die wichtigsten?"

Fröhlich: "Neben der gemeinsamen, erfolgreichen Bewältigung der Finanz- und Staatsschuldenkrise nicht zuletzt durch einen großen Zusammenhalt unserer genossenschaftlichen FinanzGruppe sind mir verschiedene Dinge sehr wichtig, die wir BVR-seitig auf den Weg gebracht haben: Zur besseren Bewältigung der Niedrigzinsphase haben wir inzwischen ein ganzes Bündel von Projekten und Angeboten für die vertriebliche Ausrichtung der Bank, aber auch zu Effizienzsteigerung, Kostensenkung und Prozessoptimierung erarbeitet. Besonders liegen mir die verbundweiten KundenFokus-Initiativen zur Weiterentwicklung unseres Geschäftsmodells in der digitalen Welt mit starkem Fokus auf unsere Privat- und Firmenkunden am Herzen. Darüber hinaus haben wir in den vergangenen neun Jahren eine überaus engagierte Interessenvertretung in Berlin und Brüssel aufgebaut. Dies gilt auch und gerade im Bundestagswahljahr – in diesem Jahr zudem wieder als Federführer der Deutschen Kreditwirtschaft und damit als ihr Sprecher. Vergessen möchte ich auch nicht die große Professionalität unserer BVR-Sicherungseinrichtung, die wir zu einem dualen Sicherungssystem im europäischen Rechtsrahmen weiterentwickelt haben."

Frage: "Welche Empfehlungen geben Sie Ihrer Amtsnachfolgerin mit auf den Weg?"

Fröhlich: "Ich halte nichts davon, Nachfolgern Empfehlungen zu hinterlassen. Frau Kolak kennt die FinanzGruppe bestens. Die FinanzGruppe ist im Markt erfolgreich, verfügt über eine breite Kundenakzeptanz, verdient auskömmlich, weist eine starke bilanzielle Kapitalausstattung auf und kann die Risiken aus der Niedrigzinspolitik aus eigener Kraft auch längerfristig tragen. Für die Zukunft der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken bin ich sehr optimistisch.

Natürlich sind die Herausforderungen auch für unsere FinanzGruppe gewaltig. Niedrigzinsen, Regulatorik und notwendige Investitionen zur weiteren Digitalisierung unseres Geschäftsmodells werden alle Beteiligten auch in den kommenden Jahren extrem fordern. Hier wird es auch künftig darauf ankommen, in der Gruppe gemeinsam und abgestimmt zu handeln.

Frage: "Nehmen Sie aus der alten Funktion Forderungen – wenn ja, welche – mit in die neue Aufgabe?"

Fröhlich: "Wir sind gut beraten, geschäftspolitische Themen immer wieder offen, kritisch und konstruktiv in der genossenschaftlichen FinanzGruppe zu diskutieren, damit das bestehende Vertrauen dauerhaft weiterentwickelt werden kann. Dieses Vertrauen hat uns in den vergangenen Jahren sehr geholfen und ist ein wesentlicher Garant dafür, die Fusionen der vergangenen Jahre von den Rechenzentren bis hin zu DZ Bank/WGZ Bank erfolgreich zu bewältigen. Persönlich werde ich mich auch weiterhin dafür einsetzen, dass wir als dezentral und subsidiär aufgestellte FinanzGruppe die notwendigen regulatorischen Freiräume für unser Geschäftsmodell auch künftig erhalten können."

Frage: "Wann ist der letzte Arbeitstag als BVR-Präsident?"

Fröhlich: "Das ist der 27. Oktober 2017."

Düsseldorf, 17. Oktober 2017, 9:00 Uhr

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