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"Das Kreditgeschäft brummt förmlich im Bereich des OSV"

Zu dieser für gestandene Banker schon reichlich saloppen Formulierung ließ sich Wolfgang Zender, Verbandsgeschäftsführer des Ostdeutschen Sparkassenverbandes, angesichts harter Fakten unlängst verleiten. Verständlich, wenn man sieht, dass die Sparkassen in den vier Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt in den ersten sechs Monaten bereits die Summe der Kreditzusagen verbuchen können, für die sie vor zehn Jahren noch zwölf Monate benötigten. Nahezu unvorstellbar war, dass die 45 Sparkassen – übrigens, für 2017 steht keine einzige Fusion an – den letztjährigen Halbjahresrekord von 5 Mrd. € Kredit-Neugeschäft noch einmal um 6,3 % steigern konnten. Die Zuwächse entstammen sowohl dem gewerblichen (+13,6 %) wie dem privaten Neugeschäft (+6,4 %). Im Segment Immobilienfinanzierung summieren sich die Neuzusagen auf 2,71 Mrd. €, das entspricht einem Wachstum von 13,2 %. Das gesamte Kundenkreditvolumen stieg kumuliert um 1,5 Mrd. €, das entspricht einem Plus von 3 %, auf nunmehr 51,5 Mrd. €. Das Einlagengeschäft hält sich, angesichts der Zinsentwicklung nur verständlich, auf Vorjahresniveau von 96,4 Mrd. €. Beide Werte in Relation gesetzt, zeigen, dass die Sparkassen weiterhin stark genug sind, aus dem Bestand heraus Kredite zu vergeben. Wobei Zender die "hohe Beratungskompetenz" der Sparkassen-Mitarbeiter besonders hervorhob, der es zu verdanken sei, dass Sparkassen-Kunden lukrative Alternativen zu Sparbüchern fänden. Der Nettoabsatz bei Wertpapieren stieg im ersten Halbjahr um 656 Mio. €, sprich 12,5 %. Privatkunden der Sparkassen im Bereich des OSV nehmen die Empfehlung ernst, Geldvermögen zu bilden, der Zuwachs summiert sich auf 23,9 %.

Ohne die beiden Regionalverbände, SVWL und OSV, miteinander vergleichen zu wollen, eine Zahl ist bemerkenswert – und ihre zurückhaltende Darstellung gegenüber der Presse obendrein: Während SVWL-Vize-Präsident Jürgen Wannhoff im Zusammenhang mit der Rentabilitätsprognose zum Jahreswechsel 2017/2018 kumuliert für die Institute von einem Wert von 0,91 % der durchschnittlichen Bilanzsumme/DBS ausgeht und diesen Wert als "Spitzenwert innerhalb der Verbände" aprostrophiert, rechnet der OSV für seine Sparkassen bei niedrigem Ansatz und vorsichtiger Betrachtung mit einem Wert von 1,03 % der Durchschnittsbilanzsumme. Ohne insofern eine Anmerkung zu Vergleichszahlen anderer Verbände zu ziehen. Wobei eine Bemerkung noch gestattet ist: Im letzten Jahr verkündete der OSV zum gleichen Zeitpunkt die Prognose von 1,05 %, am Ende des Jahres waren es dann stolze 1,15 % – und das war tatsächlich 'Spitze'!  

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