Aktuelles

Helmut Schleweis absolviert weitere Premiere

In diesen Tagen ist vieles neu und wie Helmut Schleweis selbst sagt, Premiere für ihn. So auch die DSGV-Bilanz-PK. Völlig unaufgeregt und souverän meisterte der langjährige Sparkassen-Insider auch die recht zäh verlaufende Fragestunde nach seinen vorangestellten Rückblicken. Nur einmal, auf Frage von 'Bi', ob die angedachte Ausweitung der Kooperation mit der Schufa, an der die Sparkassen-Organisation 26 % hält, impliziere, die fremd vergebene Immobilienbewertung wieder inhouse zu holen, beantwortete Schleweis offen und ehrlich damit, in dieser Frage "noch kein Detailwissen" zu besitzen.

Ansonsten merkte man dem neuen DSGV-Präsidenten an, dass er profundes Sparkassenwissen mitbringt und bei kritischen Detail-Fragen auch keine Scheu hat, Antworten schuldig zu bleiben. Konkret: ++ So wollten FAZ und 'Bi' wissen, welche Nachteile für die Sparkassen mit der Möglichkeit verbunden sind, im Fall der HSH Nordbank den Schutzschild der Sicherungseinrichtung länger als in der Satzung geregelt aufrechtzuerhalten. Schleweis versuchte zunächst klarzumachen, die Auswirkungen auf die Sparkasse erst darlegen zu können, wenn man wisse, wie die Regelung genau im dritten Jahr nach der Privatisierung und damit dem offiziellen Ausscheiden aussehe. Von uns auf die umgekehrte Logik hingewiesen, machte er dann glauben, dass die Gremien im DSGV sich bislang hiermit noch nicht befasst hätten.

++ Wegen des sich abzeichnenden Desasters bei der Nord\LB nach seinen Vorstellungen einer weiteren Konzentration in der S-Finanzgruppe gefragt, machte Schleweis deutlich, dass er die vorhandenen Struk-turen sowohl bei den Landesbanken wie den Versicherern und den Bausparkassen bislang "noch nicht für optimal" hält  ++ Klare eigene Vorstellungen äußerte Schleweis auch zur weiteren 'Bi'-Frage, wie sein Verständnis zur Ausschüttungspolitik der Institute ist. Ausgehend von der Feststellung, dass "das Geschäftsmodell von Sparkassen nicht ausschüttungsorientiert" sei, machte Schleweis sich eindeutig zum Fürsprecher der EK-Stärkung  ++ Sparkassenvorstände seien durch die Bank Fans von Filialen, ließ Schleweis weiter wissen, jedenfalls so lange Kunden sie nutzten. Damit steht Schleweis ebenso klar zum Filialbestand  ++ Der maßgeblich vom SVWL abgeschobene Gedanke einer "regulatorischen Datenfabrik"  scheint indes bei ihm noch keine vorrangige Bedeutung zu haben, andererseits lohne jede Idee, sich ernsthaft mit ihr zu befassen  ++ Dass Schleweis betriebswirtschaftlich 'voll auf der Höhe' ist, zeigte sich an mehreren Punkten. So kor-rigierte er die Frage einer Kollegin, die sich nach der Entwicklung von "Gebühren" bei den Instituten erkundigte. Ohne "lehrerhaft" sein zu wollen, klärte Schleweis darüber auf, dass es sich um "Preise" handle, und diese sich im Markt bilden würden.

'Bi'-Fazit: Schleweis, noch deutlich unter 100 Tage im Amt, macht den Eindruck, im DSGV und in Berlin angekommen zu sein. Er erweckt ferner den Eindruck, offen mit Themen und Personen umzugehen. Insoweit sicher ein Gewinn für den DSGV.

Teilen Sie diese Neuigkeit in Ihrem Netzwerk