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Sachwertbranche kann Platzierung in 2017 um 57 % steigern

Die Anbieter von (geschlossenen) Sachwertanlagen konnten im Jahr 2017 ihre Platzierungsleistung im Privatkundengeschäft um 57 % steigern! Standen im Jahr 2016 knapp 1,5 Mrd. € zu Buche (vgl. 'k-mi' 10/17), zeichneten Privatanleger im vergangenen Jahr Sachwertanlagen i. H. v. 2,33 Mrd. €! Dies ergibt die aktuelle 'k-mi'-Platzierungsstatistik für AIF, Vermögensanlagen und Direktinvestments, basierend auf über 100 Anlageprodukten von 40 Anbietern. Der immense Anstieg ist zum Teil auch darauf zurückzuführen, dass unsere Statistik erstmals auch den Anbieter von Container-Direktinvestments P&R erfasst, nachdem dieser seit dem letzten Jahr regulierte Direktinvestments als Vermögensanlagen auflegt. Aber auch ohne Berücksichtigung von P&R würde sich im 'bereinigten' Vorjahresvergleich ein Zuwachs von ca. 30 % ergeben, was immer noch einen mehr als soliden Aufwärtstrend darstellt. Zählt man die institutionellen Tranchen der Anbieter hinzu, ergibt sich ein Gesamtplatzierungsvolumen von 4,6 Mrd. €, was ebenfalls deutlich über dem Vorjahrswert von ca. 4 Mrd. € liegt.

Blickt man auf die Top Ten der platzierungsstärksten Anbieter von Sachwertinvestments im Privatkundenbereich im Jahr 2017, erkennt man eine relativ ausgewogene Mischung von Anbietern aus den Bereichen 'Container', 'Immobilien Deutschland', 'Immobilien International' und 'Erneuerbare': Der Anbieter von Container-Direktinvestments P&R schafft es, mit Jamestown und WealthCap die beiden Spitzenreiter des Vorjahres (vgl. 'k-mi' 10/17) auf Platz 2 und 3 zu verweisen, sofern man den US-Dollar-Kurs zum Jahresende 2017 unterstellt (siehe Tabelle links). Patrizia, ThomasLloyd und ZBI liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz 4. ZBI meldet zudem noch für den Offenen Publikums-AIF UniImmo: Wohnen ZBI einen Nettomittelzufluss von ca. 650 Mio. €, den wir hier allerdings nur nachrichtlich aufnehmen, da er nicht den klassischen geschlossenen Sachwertanlagen, sondern den Investmentfonds zuzurechnen ist. Die Phalanx der Top Ten bei den Privatkunden wird komplettiert durch die Deutsche Finance Group, PROJECT, CH2 und TSO-DNL. Das Mittelfeld ab Platz 11 wird ebenfalls beherrscht von gestandenen und mittelständisch geprägten Emissionshäusern, angeführt von asuco, Solvium, Primus Valor, Habona, HEH, UDI, One Group, Hahn und RWB. Erst auf Platz 20 folgt im Jahr 2017 mit Hannover Leasing eine der ehemaligen Landesbanken-Töchter, die früher die Platzierungsrankings mit dominierten.

Bei den Assetklassen gibt es mit 'Immobilien Deutschland' mit einem Anteil von über einem Drittel des Platzierungsvolumens bei Privatanlegern wieder einen klaren Sieger vor den Produkten im Segment 'Immobilien International', die es auf knapp ein Viertel bringen (siehe Tabelle rechts). Im Vorjahr 2016 hatten 'Immobilien International' mit 29 % noch knapp die Nase vorn gehabt gegenüber den deutschen Immobilienfonds (27 % im Vorjahr, vgl. 'k-mi' 10/17). 'Container' und 'Erneuerbare Energien' erobern Platz 3 und 4 und verweisen den Vorjahresdritten 'Private Equity' auf Platz 5. Bei den Anlagevehikeln können 'Direktinvestments' mit 20 % gegenüber dem Vorjahr Marktanteile zulegen (siehe Tabelle unten). Mit 60 % machen 'Geschlossene Publikums-AIF' in 2017 aber immer noch den Löwenanteil beim Publikumsgeschäft aus.

Nachfolgend haben wir die Anbieter inkl. gemeldeter institutioneller Tranchen aufgelistet, sortiert nach dem platzierten Gesamtvolumen im institutionellen und Publikumsgeschäft.  Reine Spezialfonds-Anbieter werden hier nicht erfasst. Die Erfassung ist insofern aufschlussreich, als institutionelles Geschäft nicht selten ein Vorbote für kommende Trends im Publikumsgeschäft ist: Größter Aufsteiger im Jahr 2017 ist die Münchener BVT, die allein mit dem Spezial-AIF USA Residential 10 über 115 Mio. US-$ für Investments in Apartmentanlagen in den USA akquirierte. Ansonsten wird das Insti-Geschäft dominiert durch Immobilienangebote von Real I.S., der Deutschen Finance Group, ILG und WealthCap, gefolgt von ZBI, INP, Hahn, Doric, PROJECT sowie von mehreren Anbietern mit kleineren Insti-Tranchen u. a. bei Immobilien, Containern und Erneuerbaren Energien. Bei den Vehikeln im institutionellen Bereich dominiert der Spezial-AIF mit einem Anteil von 45 %, gefolgt von sonstigen Strukturen und Mandaten, die etwa ein Drittel ausmachen sowie dem Offenen Spezial-AIF mit einem Anteil von 20 %.

'k-mi'-Fazit: Weitere Analysen zu den Ergebnissen in den einzelnen Anlageklassen lesen Sie in den nächsten 'k-mi'-Ausgaben. Aber schon jetzt lässt sich festhalten: Der Mittelstand hat die Regulierung gemanagt, ist in die Bresche gesprungen und füllt damit die Lücken, die die Banken-Töchter im Platzierungsgeschäft hinterlassen haben. Dies hat der Qualität der Beteiligungsangebote sicherlich nicht geschadet. Mittelständische Anbieter leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der Anleger mit Alternativen zur Niedrigzinswüste. Freie Vertriebe haben zu diesem Aufwärtstrend entscheidend beigetragen. Es ist daher ein Treppenwitz der Geschichte, dass die neue GroKo-Regierung ausgerechnet hier wieder ohne Anlass und Not bzw. Sinn und Verstand die Axt der Regulierung ansetzen will!

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