Preisverleihung 2003

Die Preisträger 2003:

Christian Wulff erhält den Deutschen Mittelstandspreis

Malkasten/Düsseldorf - 6. November 2003: Herrliches Herbstwetter verschönt den Tag, an dem sich rund 300 hochkarätige Gäste im traditionsreichen Düsseldorfer Malkasten versammeln. Vor 150 Jahren traf sich hier mit Goethe, Wieland, Kloppstock, Wilhelm und Alexander von Humboldt Deutschlands geistige Elite, heute trifft sich hier der deutsche Mittelstand. Bes(ch)wingt der musikalische Auftakt um 17.00 Uhr der Jazz Bigband des Landesmusikgymnasiums Rheinland-Pfalz aus Montabaur unter der Leitung von Ulrich Adomeit. 'mi'-Geschäftsführer Hans Bayer begrüßt die Gäste, Preisträger und "den ersten Bürger unserer Landeshauptstadt", Düsseldorfs Oberbürgermeister Joachim Erwin. Der erläutert, wie erfolgreiche Mittelstandspolitik auf kommunaler Ebene praktiziert wird:

"'
markt intern' ist seit über 30 Jahren tatkräftiger Lobbyist des Mittelstandes. In unserer Stadt stellt der Mittelstand zwei Drittel aller Arbeitsplätze und - was noch viel wichtiger ist - vier Fünftel aller Ausbildungsplätze. Wir versuchen, eine Wirtschaftspolitik zu machen, die Mittelstandspolitik ist. Wir haben die Gewerbesteuer gesenkt, und planen eine erneute Grundsteuersenkung. Es ist besser, wenn das Geld in den Taschen der Bürger bleibt, als daß wir es zerwalten, bis aus einem Euro nur noch 70 Cent werden. Die hohen Auszeichnungen erinnern alle daran, wie wichtig der Mittelstand für Deutschland ist."

Prof. Dr. h.c. Lothar Späth, 2002 mit dem Deutschen Mittelstandspreis ausgezeichnet, kennt den diesjährigen Preisträger aus langjähriger gemeinsamer politischer Arbeit ganz genau: "Christian Wulff hat eine unglaubliche Erfolgskurve in diesem Jahr hingelegt. Er versprach wenig im Wahlkampf, aber er hat alles gemacht, und zwar nachhaltig und zäh. Da gab es z.B. Regelungen wie, daß ein Bäcker, der zwei Tische aufstellen und belegte Brötchen verkaufen will, erstmal sechs Toiletten bauen muß. Solches hat Christian Wulff abgeschafft. Das nenne ich eine vertrauensbildende Maßnahme. Ich erwarte noch viel von ihm in der Zukunft."

Gemeinsam zitieren Prof. Dr. Lothar Späth und 'mi'-Herausgeber Günter Weber aus der Ernennungs-Urkunde einige Gründe für die Auszeichnung von Wulff, der die Reihe der Preisträger von Lothar Späth, Roman Herzog, Peter Müller, Karel van Miert, Rainer Brüderle, Otto Wiesheu und Gerhard Schröder (noch als Ministerpräsident) fortsetzt: Günter Weber überreicht Ministerpräsident Christian Wulff, dessen Land Niedersachsen ein Pferd im Wappen führt, eine bronzene Pferdestatue von Donnerhall, dem erfolgreichsten Dressurhengst aller Zeiten. "Diese Skulptur soll Sie tagtäglich daran erinnern: Bleiben Sie beständig auf dem Parcours Mittelstand. Der Mittelstand ist das beste Pferd im Stall, und nur mit ihm kommt Deutschland wieder auf Trab."

Als frisch gekürter Träger des Deutschen Mittelstandspreises 2003 galoppiert der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff in seiner Dankesrede sofort los: "Wo sind denn die Vorbilder der Gesellschaft? Die, denke ich schon, sind die Fachhändler, die Freiberufler und Selbständigen. Schon der Schweizer Friedrich August von Hayek erkannte, daß alle Völker prosperierend sind und Erfolg haben, die drei Dinge aufrecht erhalten haben: Familie, Eigentum und Aufrichtigkeit. Das alles verkörpert der Mittelstand. Doch der braucht vernünftige Rahmenbedingungen: Absenkung der Staatsquote, Bürokratieabbau, Entlastungen bei den Lohnnebenkosten und eine Flexibilisierung des Arbeitsrechts. Wir sind gewählt, um Probleme zu lösen. Mittelstandspolitik hat bei mir oberste Priorität, denn der Mittelstand ist Rückgrat und Motor der deutschen Wirtschaft. Der Mittelstandspreis ist Bestätigung und Ansporn für mich, den konsequent eingeschlagenen Weg weiterzugehen."

"In nur wenigen Monaten ist es Christian Wulff gelungen, Niedersachsen bei Beschäftigung und Wachstum in die Spitzengruppe der Bundesländer zu führen. Seine verläßliche Art und die Kehrtwendung hin zum Mittelstand haben neue Kräfte im Land geweckt. Dafür erhält er zu Recht den Deutschen Mittelstandspreis von 'markt intern'", beglückwünscht der saarländische Ministerpräsident Peter Müller, selbst Träger des 'Deutschen Mittelstandspreises', den niedersächsischen Landeschef. BVR-Präsident Dr. Christoph Pleister unterstreicht: "Christian Wulff hat verstanden, daß der Mittelstand verläßliche und handhabbare Regelungen braucht. Sein bisheriges Regierungshandeln schafft bei der Wirtschaft Vertrauen und das ist für einen Aufschwung die halbe Miete. Herr Wulff hat zudem auch ein klares Bekenntnis zu mittelständischen Strukturen in der Kreditwirtschaft abgelegt. Gerade wir als genossenschaftlicher Finanzverbund, der insbesondere den Mittelstand mit Krediten versorgt, brauchen diese politische Unterstützung." Duscholux-Geschäftsführer Dr. Johannes Haupt rückt einen weiteren Aspekt ins Licht: "Der niedersächsische Ministerpräsident hat sich so vehement für den Erhalt des Meisterbriefes eingesetzt, wie kaum ein zweiter, damit das Handwerk bei Ausbildung und Arbeitsplätzen spitze bleiben kann. 'mi' zeichnet wieder einmal den rechten Mann zur rechten Zeit aus.

Dr. Ingo Friedrich wird zum Kustos des mittelständischen Unternehmertums ernannt

Malkasten/Düsseldorf - Langjährige Verdienste um den Mittelstand hat sich auch der diesjährige Kustos des mittelständischen Unternehmertums, Dr. Ingo Friedrich, erworben, wie 'markt intern'-Redaktionsdirektor Uwe Kremer ausführt: "Als Vizepräsident des EU-Parlamentes mahnt Dr. Friedrich scharf an, daß es gilt, die Rahmenbedingungen für kleine und mittlere Unternehmen europaweit zu verbessern. Dafür sind mittelstandsorientierte Kreditvergaberichtlinien im Basel II-Prozeß ebenso nötig wie die Vereinfachung der Antragsverfahren für europäische Förderprogramme oder eine mittelstandsorientierte Ausgestaltung der Wettbewerbspolitik. Jüngstes Beispiel seines Einsatzes für den Mittelstand ist der am 5. November erfolgte Appell an das Bundesverfassungsgericht, die Klage der zum Metro- Konzern gehörenden Kaufhof Warenhaus AG zur endgültigen Abschaffung des Ladenschlußgesetzes abzuweisen. Dr. Friedrich rechnet bei einem Erfolg der Kaufhof-Klage mit einer massiven Benachteiligung des Mittelstandes."

Gemeinsam mit Werner Böhnke, Kustos des Vorjahres und Vorstandsvorsitzender der Westdeutschen Genossenschafts-Zentralbank/WGZ überreicht Uwe Kremer die Ernennungs-Urkunde an Dr. Friedrich. "Dr. Ingo Friedrich arbeitet, wie auch die WGZ und 'mi', an dem gemeinsamen Ziel, die Kreditvergaberichtlinien von Basel II mittelstandsfreundlich auszugestalten. Dabei legt die Europäische Union maßgeblich die gesetzliche Basis fest. Daher ist Dr. Friedrich als Kustos, als Bewahrer des Mittelstands auf europäischer Ebene, mit seiner Erfahrung geradezu prädestiniert", verweist Werner Böhnke auf die langfristige Verantwortung des Kustos.

Und Dr. Ingo Friedrich zeigt, daß er verstanden hat: "Ich habe meine Ferien häufig hinter dem Ladentisch des Textilgeschäftes meiner Eltern verbracht. Es war für einen 18-jährigen gar nicht so leicht, Strumpfhosen an junge Damen zu verkaufen... Wir werden dafür sorgen, daß die Verbraucherkreditrichtlinie vom Europäischen Parlament abgelehnt wird. Durch Übergangsfristen muß dafür gesorgt werden, daß der Mittelstand die ungeheure Herausforderung der EU-Osterweiterung meistern kann. Wir brauchen ein Steuersystem, das verständlich ist. Natürlich sage ich Ihnen gerne zu, daß ich mein mittelstandspolitisches Engagement fortsetze."

Frits Bolkestein, EU Kommissar für den Binnenmarkt zollt Anerkennung: "Aus der Zusammenarbeit im Rahmen der europäischen Gesetzgebung schätze ich Herrn Dr. Ingo Friedrich als engagierten und überzeugten Europäer, der sich besonders für die Belange der mittelständischen Unternehmen einsetzt. Uns beide verbindet das Interesse an der Erhaltung der wirtschaftlichen Bedeutung von Klein- und Mittelbetrieben als eine der Triebfedern der ökonomischen Weiterentwicklung Europas.

Elke Heidenreich wird mit dem Journalistenpreis des Deutschen Mittelstandes ausgezeichnet

Malkasten/Düsseldorf  - Mit Blick auf das Anzeigengeschäft lassen sich nicht wenige Journalisten vor den Karren der Konzerne spannen. Nicht so Elke Heidenreich! Schon Anfang der 80er Jahre hat sie als Metzgers-Gattin Else Stratmann Weltpolitik und Wirtschaftsentwicklung schonungslos kommentiert. "Frau Heidenreich hat die 'Geiz ist geil'- Werbung der Metro-Tochter 'Saturn' nachhaltig und öffentlich als geschmacklos bezeichnet und insbesondere der Jugend zugerufen, Großzügigkeit, Moral und Hilfsbereitschaft als Wertmaßstab anzunehmen und eben nicht den Geiz in den Vordergrund ihres Denkens und Handelns zu rücken. Sie hat u.a. in der Frauenzeitschrift Brigitte unter dem Titel 'Bitte gehen Sie woanders einkaufen!' couragiert gegen diese Werbung protestiert. Dabei offenbarte sie ihre Sympathien insbesondere für den mittelständischen Fachhandel, jene kleinen Läden, die daran kaputt gehen", stellt 'mi'- Redaktionsdirektor Axel J. Prümm die Aktivitäten der Journalistin vor.

Elke Heidenreich mit Blick auf ihre ZDF-Sendung 'Lesen': "Eigentlich bin ich im Moment dabei, kleine Buchläden zu retten. Als wüßte Saturn, daß ich heute für meine 'Geiz ist geil'-Kritik ausgezeichnet würde, finde ich in meiner Kölner Zeitung die Beilage 'Schluß mit dem Falschgeiz'. Geiz ist weder geil noch sinnvoll. Denn gemeint ist wohl Sparsamkeit hinter dieser schwachsinnigen und abgrundtief ekeligen Werbung. Mit Ludwig Börner möchte man sagen: Es gibt Menschen, die geizen mit ihrem Verstande wie andere mit dem Geld. Ich habe Saturn geschrieben: 'Richten Sie Ihrem Werbetexter bitte von mir aus, Dummheit ist total ungeil'. Im Folgenden habe ich so oft ich konnte darüber geredet und geschrieben und auch schon direkt vor Saturn Leute vom Kauf abgehalten, was sehr viel Spaß gemacht hat."

"Pointiert und scharfzüngig setzt sich Elke Heidenreich mit der kundenverdummenden Werbekampagne von Saturn auseinander und trifft dabei alle Handelskonzerne. Dabei macht sie deutlich, wie wichtig der mittelständische Fachhandel für unsere Lebensqualität ist. Für diese offene und gleichzeitig kompromißlose Art hat sie den 'Journalistenpreis des Deutschen Mittelstandes 2003' verdient", unterstreicht Vorjahrespreisträger Harald Posny das Engagement der streitbaren Journalistin. Ihren Einsatz charakterisiert Gerhard Baum, Bundesinnenminister a.D.: "In ihrer engagierten Art hat Elke Heidenreich Partei ergriffen gegen die volksverdummende Werbemacht geistloser Konzerne und für den mittelständischen Fachhandel."

Hans Jörg Iden und Horst Paedelt, Geschäftsführer duo schreib & spiel, nehmenden Kooperationspreis des Deutschen Mittelstandes entgegen

Malkasten/Düsseldorf  - Für diesen Fachhandel sind gut funktionierende Kooperationen eine echte Hilfestellung. Weit über die alltäglichen Belange hinaus setzt sich die diesjährige Trägerin des Kooperationspreises des Deutschen Mittelstandes, duo schreib & spiel, für ihre Mitglieder ein. "Es gibt Führungspersönlichkeiten, die sich weder den Mund verbieten lassen, noch eine mittelstandsfeindliche Politik hinnehmen! Die Berliner Ver<st1:personname w:st="on">bund</st1:personname>gruppe duo schreib & spiel setzt sich seit ihrer Gründung in außergewöhnlichem Maße für ihre mittelständischen Partner ein und zögert nicht bei lauthals gefeierten neuen Lizenzprodukten aufzuzeigen, was in der Kasse des Fachhändlers bleibt. Ausdruck vielfältiger Leistungen für die Mitglieder ist nicht zuletzt der Sieg im Leistungsspiegel 'Spielwaren- Kooperationen", erläutert Oliver Knoll, 'mi'-Chefredakteur Spielwaren, die Gründe für die Auszeichnung.

duo-Geschäftsführer Hans Jörg Iden erklärt die Kooperationsidee anhand der Tierwelt: "Das Faszinierende an den Staaten bildenden Insekten ist ihre Fähigkeit, Netzwerke zu bilden. Eine Kolonie ist mehr als die einzelnen Ameisen. Auch der Mittelstand muß stärker Flagge zeigen." Konkret wird sein Mitgeschäftsführer Thorsten Paedelt: "1991 gründeten 15 Büro- und Spielwarenhändler mit der Unternehmensgruppe Iden duo schreib & spiel. Heute haben sich 339 Anschlußhäuser mit einem Marktanteil von 11,3% etabliert."

"An Mittelständler werden vielfältige Anforderungen gestellt. Dem müssen die Kooperationen durch innovative Konzepte Rechnung tragen, wie dies duo schreib & spiel im Bereich Schreib- und Spielwaren vormacht. Ein würdiger Kooperations-Preisträger in einer rundum gelungenen Mittelstandspreisverleihung", so Bernd Lesmeister, Geschäftsführer der 2002 ausgezeichneten Initiative Markenhersteller und Mittelstand/IMM. 

Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell, Geschäftsführer Faber-Castell GmbH, erhält den Unternehmerpreis des Deutschen Mittelstandes

Malkasten/Düsseldorf - Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell hat mit Unterstützung des Geschäftsführers Bernhard J. Teuber das 242-jährige Traditionsunternehmen konsequent in die Oberklasse der Schreibwaren-Branche, unter Berücksichtigung der Belange mittelständischer Fachhändler, vorangetrieben. "Wer sich selbst als 'wohlmeinenden Diktator' bezeichnet, wer von seinen Mitarbeitern als 'querdenkerischer, unruhiger Geist mit Hang zur Pedanterie' beschrieben wird, der gehört unzweifelhaft zum Mittelstand. Durch Ihre unternehmerische Verantwortung und die Verpflichtung zur Qualitätsmarke werden wichtige Arbeitsplätze am Standort Deutschland gesichert, zum Wohle des Verbrauchers und des mittelständischen Fachhandels", führt Dipl.- Kffr. Perola Loescher, 'mi'-Chefredakteurin Bürofachhandel, die Leistungen von Faber-Castell plastisch vor Augen.

Graf von Faber-Castell erlaubt uns einen Einblick in seine Firmenphilosophie: "Qualität war immer schon das Wichtigste. Und Qualität hat ihren Preis. Wir stehen heute unter permanentem Druck, Preise zu senken. Glauben Sie, wenn wir dem nachgeben würden, stünde ich noch hier? Die Weisheit, die ein Unternehmer braucht, lernen Sie nur im Markt selbst. Man muß in die Geschäfte gehen und die Verkäufer fragen, wie ihnen das Produkt gefällt und was man besser machen kann. Wir brauchen Mitarbeiter, die sich mit dem Unternehmen identifizieren. Wichtig ist aber auch, daß man sich für das Produkt interessiert und eine Passion entwickelt. Ein großes Ziel habe ich dadurch erreicht, daß ich zwei Fertigungsstandorte in Deutschland gehalten habe."

"Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell steht mit seinem guten Namen persönlich für die Qualität seiner Produkte. Er zeichnet sich durch ein besonderes Verantwortungsbewußtsein gegenüber seinen Mitarbeitern, seinen Händlern und Kunden aus. Dies ist für klassische mittelständische Familienunternehmer typisch, aber bei international tätigen Unternehmen sehr selten. 'markt intern' hat mit ihm für den Unternehmerpreis des deutschen Mittelstandes eine hervorragende Wahl getroffen", so Ernst Hinsken, Bayerischer Bundestagsabgeordneter und seit 2000 'mi'-Kustos.