Preisverleihung 2015

Deutscher Mittelstandspreis 2015

Hohes Engagement für eine solide Geldpolitik zugunsten einer stabilen Währung

Düsseldorf, Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Dr. Jens Weidmann, wurde von der Verlagsgruppe ′markt intern′ und mit ihr kooperierenden Verbänden mit dem Deutschen Mittelstandspreis ausgezeichnet. Die Vergabe des Preises würdigt den konsequenten Einsatz von Jens Weidmann für eine stabile Währung und setzt zudem ein Zeichen für das existentielle Interesse des Mittelstandes an einer unabhängigen Geldpolitik, die nicht unter die Dominanz der Fiskalpolitik gerät.  

Die Urkunde an Jens Weidmann überreichte Dipl.-Ing. Günter Weber, der Vorsitzende des Kuratorium und Herausgeber der im ‘kapital-markt intern’ Verlag erscheinenden anzeigenfreien Wirtschafts-Informationsbriefe. Weber machte darauf aufmerksam, dass die Deutsche Bundesbank im Eurosystem stets für die  Stabilität des Geldes, des Finanz-, Währungs- und Banken-Systems, des Zahlungsverkehrs und des Bargeldes eintrete, die für den Mittelstand generell und die mittelständische Banken-Struktur so wichtig ist. Kontinentale oder gar globale Krisen hätten regelmäßig ihren Ursprung gehabt in der Aufweichung europäischer und staatlicher Stabilitätsgebote, der Zulassung wettbewerbsverfälschender Anreize und der ineffektiven Kontrolle von Großkonzernen.

In der Urkunde wird hervorgehoben, dass Jens Weidmann mit hohem Engagement für eine stabilitätsorientierte Geldpolitik eintritt und im EZB-Rat zum Ankauf von Staatsanleihen eine kritische Haltung eingenommen hat. Auch wird gewürdigt, dass sich Weidmann dafür einsetzt, die europäischen Vereinbarungen zur Rückführung von Staatsdefiziten zu befolgen, und dass er dabei auch nicht vor Kritik an Regierungen und EU-Kommission zurückschreckt.

Auch wenn, heißt es in der Urkunde weiter, „die Bedeutung dieses geradlinigen Einsatzes gegen eine fatale Politik, die hauptsächlich wieder der Mittelstand und die heutige Jugend auszubaden haben, erst in der Zukunft offenbar“ werde, gebühre Jens Weidmann der (seit 1996) vergebene Deutsche Mittelstandspreis.

Laudator Thilo Sarrazin, vor Weidmann selbst im Vorstand der Bundesbank und Autor der Bestseller 'Deutschland schafft sich ab', 'Europa braucht den Euro nicht' und  'Der neue Tugendterror', bewunderte in seiner Laudatio an seinem Nachfolger als Preisträger, dass dieser seine Geradlinigkeit und Beharrlichkeit bisher bewahrt habe,  obwohl er sowohl im EZB-Rat als auch bei der Bundesregierung kaum Gehör finde. Umso geschlossener scheint die Bankenwelt hinter dem neuen Mittelstandssymbol zu stehen, hatte doch dessen Nominierung in einer Umfrage von 'kapital-markt intern' ausschließlich lobende bis begeisterte Stimmen geerntet.

Vorgänger Weidmanns waren unter anderem die früheren Bundespräsidenten Roman Herzog und Christian Wulff, die EU-Vizepräsidenten Karel van Miert, Viviane Reding und Günter Verheugen, Kanzler Gerhard Schröder (noch als niedersächsischer Ministerpräsident), die Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle und Michael Glos, die Ministerpräsidenten Peter Müller und Lothar Späth sowie Karl Kardinal Lehmann, Paul Kirchhof, Hans-Olaf Henkel, Otto Wiesheu und zuletzt Thilo Sarrazin. Alle bisherigen Preisträger hatten persönlich den Preis in Düsseldorf/Neuss entgegengenommen, während Weidmann sich die Urkunde in der Frankfurter Bundesbank hatte überreichen lassen. 

 

Zum Kustos gekürt wurde Klaus-Peter Flosbach, Chef des Parlamentarischen Finanzmarktgremiums 

Also Kustos (Beschützer/Wächter) des Deutschen Mittelstandes wurde der Vorsitzende des Parlamentarischen Finanzmarktgremiums, der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Flosbach, ausgezeichnet - weniger weil er gegen das dritte Hilfspaket (86 Mrd. Euro) für Griechenland gestimmt hatte, aber insbesondere weil er als ehemaliger selbständiger Wirtschaftsberater im Finanzausschuss des Deutschen Bundestages den Ministerialen in ihrer Regelungswut so manche Grenze aus der Praxis aufgezeigt hatte. - Zu den Vorgängern als Kustos zählen Klaus E. Bregger, Hans Michelbach, Eberhard Hamer, Ernst Hinsken, Werner Böhnke, Ingo Friedrich, Christine Scheel, Gerhart Baum, Klaus Tipke, Hartmut Schauerte, Michael Balke und Frank Schäffler (FDP, Liberaler Aufbruch, Klimaskeptiker, Buch 'Nicht mit unserem Geld'), der die Laudatio auf Klaus-Peter Flosbach übernommen hatte. 

VB-Düsseldorf-Neuss-Chef Rainer Mellis wurde Banker des Deutschen Mittelstandes

Statt eines Unternehmerpreises verlieh das Kuratorium diesmal den Titel 'Banker des Deutschen Mittelstandes', und zwar an den Vorstandssprecher der Volksbank Düsseldorf Neuss, Rainer Mellis. In seiner Urkunde heißt es, dass er "trotz der zum Teil widrigen Marktumstände das Interesse der Kunden, der Eigentümer und Mitglieder, wie sämtlicher Mitarbeiter im Blick" behalten und dass er "die Grundfeste genossenschaftlichen Agierens in der (Branchen-)Öffentlichkeit" hochhalte. Das 'Wir'-Gefühl der Mitglieder sei ihm wichtiger als das Streben nach Gewinnmaximierung. - Seine Laudatio hatte übernommen Andreas Schmitz, unter anderem Aufsichtsratsvorsitzender der HSBC Trinkaus & Burkhardt Bank, Ex-Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken ebenso wie der Düsseldorfer Börse. Vorgänger von Rainer Mellis waren unter anderem Anton-Wolfgang Graf von Faber-Castell, Peter Schöffel, Rudolf Miele und Dr. Peter Zinkann, Prof. Dr. Anton Kathrein, Dirk Giersiepen, Rolf Diehl, Andreas Bettermann und Ernst Prost.

Roland Tichy folgt als Medien-Preisträger Christian Rach, Anja Kohl und Rudi Cerne

Der Journalist Roland Tichy erhielt den Medienpreis, weil er sich als Ex-Chefredakteur Impulse, Euro und Wirtschaftswoche sowie zuletzt in seinem Internet-Blog Tichys Einblick und als Vorstandsvorsitzender der Ludwig-Erhart-Stiftung "entschieden für seine werteorientierten Grundsätze" einsetzte und damit "öffentlichen Druck erzeugt gegen den Mittelstand schädigende politische Bestrebungen, wie zum Beispiel die Dezimierung des Bargeldes, den Mindestlohn, die Kriminalisierung der Bürger und Einzelhändler durch Kontrollen, gegen die Gelddruckpresse der EZB, die sich gegenseitig ausschließende deutsche Klima- und Energiepolitik und die deutschen Asylgesetze." - Vorgänger von Roland Tichy waren unter anderem Christian Rach, Anja Kohl, Rudi Cerne, Jörg Pilawa, Ulrich Kienzle, Elke Heidenreich, Mathias Döpfner und Günther Jauch. Die Laudatio auf Roland Tichy hielt Klaus-Peter Willsch (CDU-MdB, Buch 'Von Rettern und Rebellen', Mitbegründer der Allianz gegen den ESM, Ablehner des Eurorettungsschirmes EFSF).

Den Kooperationspreis des Deutschen Mittelstandes nahm entgegen Norman Wirth, der geschäftsführende Vorstand des AfW - Bundesverband Finanzdienstleistung,

der sowohl beim Deutschen Bundestag als auch dem Europäischen Parlament akkreditiert ist und sich in "herausragender Weise für die berufsständischen Interessen seiner aktuell rund 1.700 mittelständisch geprägten Mitgliedsunternehmen und deren rund 30.000 Mitarbeiter" engagiert. - Bisherige Preisträger waren unter anderem die CDU-Mittelstandsvereinigung MIT, die Wettbewerbs-Initiative Richtungweisender Fachhändler WIR (Unterhaltungselektronik, Hausgerätetechnik und Telekommunikation), DER KREIS (Möbel), NOWEDA (Apotheke), BSH - BoschSiemens-Mittelstandskreis (Elektro) sowie der VDW-Verband Deutscher Wirtschaftsberater.