Pressemitteilungen 'k-mi'-Verlag

GDV-Präsidiums-Mitgliedsunternehmen bedient üble Party-Vermittler-Klischees

 

Leicht bekleidete Damen im Minirock, Schampus, Badewannenparty – und Versicherungen. Nein, dabei handelt es sich nicht um eine Aufarbeitung der lange zurückliegenden Budapest-Lustreise. Die HUK24, Direktversicherungstochter der HUK-Coburg Versicherungsgruppe, hat sich etwas ‚Besonderes’ einfallen lassen: Versicherungsvermittler, die mit Geldscheinen um sich schmeißen, Damen mit langen nackten Beinen, Party mit Schampus und Badewanne. Und natürlich Versicherer, die das bezahlen. Doch nicht so bei der HUK24. Dort gibt es keine Provisionen, keine Versicherungsagenturen, keine Versicherungsmakler, keine Vergleichsportale und keine Bürokratie, so die Story eines HUK24-Werbefilms, der unter www.youtube.com/watch?v=p85pmACGReY einsehbar war. Daher sei man bei der HUK24 „unfassbar günstig versichert“.

Eine Entfernung des weite Teile der Versicherungsbranche verunglimpfenden Videos hatte u.a. der Vermittler-Berufsverband AfW – Bundesverband Finanzdienstleistung e.V./Berlin gefordert. In einem offenen Brief an die HUK-Vorstände und GDV-Geschäftsführer Dr. Jörg Freiherr Frank von Fürstenwerth formulierte Norman Wirth, geschäftsführender AfW-Vorstand: „Wir hoffen und erwarten, dass der Werbespot umgehend vom Netz genommen wird.“  

Eine Anfrage des Düsseldorfer Brancheninformationsdienstes ‚versicherungstip’ (vt)  bei der HUK-Coburg, wie eine mit solch üblen Klischees behaftete Darstellung mit den modernen Anforderungen an eine funktionierende Unternehmensethik und Compliance vereinbar ist und wer die Verantwortung für diese Art der Darstellung übernimmt, blieb unbeantwortet. Mitgeteilt wurde lediglich, es solle später eine Antwort erfolgen. Anstelle einer Antwort wurde das Werbevideo am 3.11.2016 aus der Plattform Youtube entfernt.

Der Chefredakteur des 'versicherungstip' Erwin Hausen kommentiert diesen Vorgang wie folgt:

"Abgesehen davon, dass sich billige Prämien im Schadenfall für die Kunden als teuer erweisen können, hat die HUK24 der Versicherungsbranche mit ihrer klischeebehafteten Darstellung der gesamten Versicherungsbranche einen Bärendienst erwiesen. Sie torpediert auch die Bemühungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) um ein besseres Image. Compliance und Verhaltenskodex wurden mit hohem Aufwand und Kosten aus der Taufe gehoben und installiert. Wirtschaftsprüfer prüfen, ob die Anforderungen entsprechend umgesetzt wurden. PricewaterhouseCoopers hat das den HUK-Gesellschaften bis hin zur HUK24 sogar attestiert. Viel genützt scheint es aber nicht zu haben. Pikant: Dr. Wolfgang Weiler, Chef der HUK-Coburg Versicherungsgruppe, sitzt – noch jedenfalls – im GDV-Präsidium. Zusammen u. a. mit Allianz-Chef Dr. Manfred Knof, Debeka-Chef Uwe Laue, Ergo-Chef Dr. Markus Rieß, R+V-Sachchef Dr. Norbert Rollinger und Dr. Frank Walthes, Chef der Versicherungskammer Bayern. Man darf jetzt gespannt sein, ob die HUK-Chefetage zu ihrer Verantwortung steht und personelle Konsequenzen folgen. Oder ob sich in der unteren Etage ein Sündenbock findet“.

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