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Baden-Badener-Ende wirf Fragen im Neu- und Bestandsgeschäft auf

Im April hatte die Zurich Gruppe den Abbau von 825 Vollzeit-Arbeitsplätzen in Deutschland bis Ende 2018 bekanntgegeben. Zur neuen Strategie gehört auch, die Standorte in Oberursel und Wiesbaden bis 2019 dicht zu machen und in Frankfurt zu konzentrieren. Die Standorte Bonn und Köln werden in einem Neubau in Köln zusammengelegt. Die Marken der Zurich-Töchter DA Deutsche Allgemeine Versicherung AG und Baden Badener Versicherung AG verschwinden. Dass im Saarland, sprich in St. Ingbert als Sitz der Baden-Badener, die Schotten komplett dicht gemacht werden, war der Zurich wohl keine Erwähnung wert. Ebenso nicht, was denn mit den von Versicherungsmaklern genutzten ‚Nettoprodukten‘ der Baden-Badener mit Courtagekorridor (vgl. ‚vt‘ 45/08) geschieht. Gibt es nach über einem halben Jahr mehr Klarheiten zur Strategieumsetzung? Auf Anfrage der ‚vt‘-Redaktion bestätigt ein Sprecher der Zurich, dass „weiterhin die Standorte Oberursel (DA Direkt) und St. Ingbert (Baden-Badener) aufgegeben werden sollen“. Doch wann wird der Standort St. Ingbert geschlossen und was passiert mit den Baden-Badener Produkten im Neugeschäft? Unfall, Haftpflicht, Rechtsschutz, Kfz, Hausrat/Glas und Wohngebäude – das hat ja auch die Zurich in der Produktpalette. Kaum vorstellbar, dass sich die Zurich unter identischem Namen eine doppelte Produktwelt leistet. Konkrete Details werden aber auch fast acht Monate nach der Strategiefassung nicht verkündet: „Wir bitten um Verständnis, dass wir zu Ihren Fragen die Baden-Badener betreffend, heute noch keine Detailinformationen kommunizieren können.“ ‚vt‘-Fazit: Die Produktwelt der Baden-Badener dürfte u. E. in absehbarer Zeit Historie sein. Auch die Folgen für das Bestandsgeschäft, ob bspw. unter dem Kostenaspekt die Baden-Badener-Bestände rausgekündigt werden, sind völlig unklar. Das könnte Grund für Versicherungsmakler sein, frühzeitig zu prüfen, ob Neugeschäft bei der Baden-Badener noch sinnvoll ist und wie man sich mit Blick auf den dortigen Bestand verhalten sollte. Vertrauen mit einem klaren Bekenntnis konnte die Zurich jedenfalls nicht vermitteln.

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