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Jahresausblicke der Deutschen Versicherungswirtschaft für 2017 - Dr. Alexander Erdland, Präsident Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

++ „Die wichtigste Herausforderung ist aus meiner Sicht, noch stärker vom Kunden her zu denken. Das sind in unserer Branche bisher nicht alle gewohnt, weil die Kunden in der Regel nicht täglich und unmittelbar an die Versicherungsunternehmen herankommen. Das ändert sich jetzt, und wir müssen diesen Wandel im Kundenverhalten in entsprechende Leistungen und Services überführen. Damit hängt auch – als zweiter zentraler Punkt - die Gestaltung der Digitalisierung zusammen. Als dritten wichtigen Punkt nenne ich die Kombination aus Niedrigzinsumfeld und Regulierung. Manch einer würde die Reihenfolge dieser drei Schwerpunkte wohl eher umgekehrt formulieren, aber das wäre aus meiner Sicht nicht richtig. Das Thema Regulierung ist deshalb ja auch nicht weniger wichtig. Aber wenn wir weiter wettbewerbsstark bleiben wollen, muss das Thema Kunde noch wichtiger werden.  ++ An die EU richte ich den Appell, in ihrem Bemühen um Strukturreformen insbesondere an der südlichen Peripherie nicht nachzulassen – gerade mit Blick auf die mit dem Brexit einhergehenden Herausforderungen. Unsere Bitte an die Aufsicht lautet: Solvency II setzt als eines der weltweit modernsten Aufsichtssysteme Maßstäbe und sollte daher die Basis für weitere internationale Regulierungsvorhaben sein. Es sollten keine voreiligen Änderungen am System vorgenommen werden. Wir müssen zuerst Erfahrungen mit Solvency II sammeln, dann die Erfahrungen auswerten und im Dialog mit der Aufsicht ggf. Verbesserungsideen entwickeln. Der Bundesregierung möchte ich vor dem Hintergrund des gerade verabschiedeten Rentenpakets zurufen: Schluss mit den Wahlgeschenken. Nachhaltige Politik darf keine unhaltbaren Versprechen machen. Und unser Wunsch an EZB-Präsident Mario Draghi ist ja allgemein bekannt: Schnellstmöglich den Einstieg aus dem Ausstieg aus der Nullzinspolitik vorzubereiten, um den Altersvorsorgesparer endlich wieder zu entlasten.“

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