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Jahresausblicke der Deutschen Versicherungswirtschaft für 2017 - Uwe Laue, Vorstandsvorsitzender Verband der Privaten Krankenversicherung e.V.

„Das Jahr 2017 beginnt für die Private Krankenversicherung (PKV) nach mehreren Jahren Beitragsstabilität in vielen Tarifen mit Beitragsanpassungen. Dass dies ausgerechnet im Wahljahr passiert, hat sich natürlich niemand ge­wünscht. Und dass die Verfechter eines Einheitssystems unter dem irreführenden Namen ‚Bürgerversicherung‘ das Thema aufgreifen, um mal wieder einen politischen Abgesang auf die PKV anzustimmen, hat niemanden über­rascht. Doch wie schon bei der Wahl 2013 werden solche Gesänge auch jetzt wenig Anklang finden. Die Zufriedenheit der Bürger mit der medizinischen Versorgung erreicht heute historische Spitzenwerte über 80 Prozent – da gibt es keine Risikobereitschaft zur Radikaloperation am dualen System, dem Deutschland eines der besten Gesundheitssysteme weltweit verdankt. Die medizinische Versorgung war noch nie so gut wie heute. Der medizinische Fortschritt bringt allerdings auch steigende Kosten – und die betreffen GKV und PKV gleicher­maßen. So entwickeln sich auch die Beiträge sehr ähnlich: Von 2007 bis 2017 sind die Beitragseinnahmen pro Kopf in der GKV mit durchschnittlich 3,2 Prozent pro Jahr sogar etwas stärker gestiegen als in der PKV mit 3,0 Prozent. Während die GKV jedes Jahr automatisch steigende Beiträge erhält, muss die PKV jeweils warten, bis der Kostenanstieg starre Schwellenwerte übersteigt. So kann auf mehrere Jahre Stabilität ein abrupter Anstieg folgen. Im Einklang mit Verbraucherschützern hat die PKV konkrete Vorschläge für eine stetigere Beitragsanpassung gemacht, die der Gesetzgeber bisher leider nicht aufgegriffen hat. Wir werden uns auch weiterhin dafür einsetzen, den Versicherten solche sprunghaften Entwicklungen zu ersparen.“

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