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Wer Dr. Angela Merkel und einige ihrer Getreuen in Partei und Regierung reden hörte, kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass inzwischen nicht mehr die FDP, sondern Bündnis 90/Die Grünen der ideale Partner der CDU ist. Das dürfte in der Partei selbst und auch an der Basis, bei den Wählerinnen und Wählern, allerdings nicht mehrheitsfähig sein. Für diese leider zumeist schweigsame Mehrheit steht CDU-MdB Klaus-Peter Willsch, dessen Erststimmenergebnis bei der Bundestagswahl deutlich über dem Ergebnis der CDU lag. Willsch rechnet, seinem Naturell entsprechend, schonungslos mit dem Versuch eines Jamaikabündnisses der Union mit den Grünen ab: „Die berüchtigten 237 [Eckigen Klammern] des Sondierungspapiers enthielten nicht nur ungeeintes grammatisches Klein-Klein, sondern arbeiteten die diametral entgegengesetzten ideologischen und programmatischen Unterschiede zwischen den vier Parteien deutlich heraus. Darunter fielen unter anderem Kohleausstieg, EEG-Umlage, Ehegattensplitting, Vorratsdatenspeicherung, Obergrenze, Familiennachzug, sichere Herkunftsstaaten, Dieselfahrverbote, Mietpreisbremse, Landwirtschaft, Schuldenvergemeinschaftung und Rüstungspolitik.“ Politikfelder, die für Willsch zum Kernbestandteil der CDU gehören. „Unklar ist mir nichtsdestoweniger“, fährt er fort, „wie wir als Union mit einer linksdriftenden Koalition verloren gegangene, weil enttäuschte Stammwähler wieder hätten zurückgewinnen wollen. Zwar steht die Wahlanalyse des Adenauerhauses nach wie vor aus. Klar ist aber doch, dass wir auf die Schärfung unseres bürgerlich-konservativen Profils statt auf Salonfähigkeit bei den Linken setzen müssen.“ Willsch sieht die Lösung daher nicht in einer Großen Koalition mit der SPD, sondern in einer „Minderheitsregierung mit der FDP, für die ich angesichts von 46 % der Sitze keine schlechte Perspektive sehe“. Ob die Verhandlungskommission der Union für die Gespräche mit den Sozialdemokraten, die nun obendrein ideologisch eine Bürgerversicherung durchsetzen wollen, diese Alternative auch sieht?