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„Versicherungsmakler sind keine Spitzenverdiener“

So titelt die Frankfurter Allgemeine Zeitung (24.02.2017) und konstatiert: „Eine Umfrage räumt mit einigen vorherrschenden Klischees in der Versicherungsbranche auf.“ Das VersicherungsJournal (VJ) führte vom 01.06. bis 13.07.2016 auf seiner Website eine Online-Umfrage unter Angestellten in der Versicherungsbranche durch. Auf Basis von 987 Teilnehmern veröffentlichte VJ am 23.02.2017 die (nicht repräsentative) „Gehaltsstudie 2016 – Vergütungen und Einkommensfaktoren im Versicherungsvertrieb in Deutschland“ (erhältlich als E-Book, ISBN 978-3-938226-53-7, für 24,90 € inkl. MwSt., Bestellung unter tinyurl.com/htgvcrj). Ein wichtiges Ergebnis zitieren wir aus der Studie: „Wie viel verdienen Angestellte im Versicherungsvertrieb? Sie verdienen im Mittel 56.812 € inklusive Sonderzahlungen (mittleres Einkommen – Median als Durchschnittswert). Im Vergleich dazu erzielten die 43,8 Millionen Erwerbstätigen 2015 in Deutschland insgesamt ein mittleres Bruttojahreseinkommen von 41.544 € (inklusive Sonderzahlungen).“ Dazu ein Blick auf die mittleren Jahreseinkommen in Abhängigkeit von der Unternehmensart:  ++ Versicherungsmakler 43.959 €  ++ Exklusiv-Versicherungsvertreter 44.219 €  ++ Mehrfach-Versicherungsvertreter 50.626 €  ++ Versicherungsunternehmen 60.665 €. Das muss nicht an der Unternehmensart als solcher liegen, sondern wohl eher an der Größe der Unternehmen, schreibt Studienautor Edo Meyer. Denn 70 % der VU-Mitarbeiter arbeiten in Unternehmen mit über 1.000 Mitarbeitern, während bei Versicherungsmaklern im Mittel elf bis 20 Mitarbeiter tätig sind. Dass die Unternehmensgröße eine wichtige Rolle spielt, ändert aber an der Erkenntnis nichts, dass VU-Mitarbeiter deutlich besser vergütet werden als Vertreter und Makler und gerade bei letzteren Betrieben das weitere Drehen an der Vergütungs-Regulierungsschraube Unternehmensexistenzen und Arbeitsplätze gefährdet. FAZ-Wirtschaftsredakteur Philipp Krohn resümiert:

„Die Zeiten der üppigen Belohnungsreisen in der Versicherungswirtschaft sind vorbei. Und auch die Verdienste im Versicherungsvertrieb haben herzlich wenig mit dem Klischee öffentlicher Reizfiguren, wie Carsten Maschmeyer (AWD-Gründer) oder Mehmet Göker (Chef des insolventen MEG-Vertriebs) zu tun.“ Ein Fazit, von dem wir uns wünschen, dass es sogenannte Verbraucherschützer, Politiker, insbesondere Regulierungsfanatiker und gegen die Versicherungsbranche pauschal Hetzende beherzigen.

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