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A380-Fonds: Lieber die Taube auf dem Dach....

... als den Spatz in der Hand? Diese Frage stellen sich wohl Tausende Anleger von A380-Fonds. Wie aktuell bekannt wurde, gibt es nun einen ersten Leasingrückläufer, für den eine Weiterverwendung gefunden wurde. Wie 'Die Welt' am Montag berichtete, übernimmt der portugiesische Wet-Lease-Spezialist Hi Fly den A380 mit der Seriennummer 6 vom Doric Flugzeugfonds 3, der im März 2008 abgeliefert wurde und dessen Leasingvertrag mit Singapore Airlines nach zehn Jahren im März 2018 endete. Die genauen Details, u. a. Höhe des Kaufpreises oder auch zu einer möglichen Leasingrate, sind nicht offiziell bestätigt. Hi Fly-Präsident Paulo Mirpuri bezeichnet den Deal selbst als "acquisition". Auf Anfrage von 'k-mi' wollte Doric als Asset Manager keine Stellungnahme dazu abgeben, auch nicht dazu, ob ein Gesellschafterbeschluss für einen Verkauf gefasst wurde.

Im Falle eines Kaufes durch Hi Fly wären die Investoren des Doric-Fonds, der über ein Kommanditkapital von 98,3 Mio. US-$ verfügt, ihre gröbsten Sorgen los: Der Fonds leistete über die jährlichen Ausschüttungen von 7,25 % bislang eine Eigenkapitalrückzahlung von ca. zwei Dritteln des Kommanditkapitals. Die Darlehens-Restschuld nach Auslaufen des Leasingvertrages beträgt noch 33 Mio. US-$. Lässt man Gebühren wie Vorfälligkeitsentschädigungen etc. zunächst außer acht, sollte ein Verkauf also reichen, das investierte Kapital zurückzuführen oder den Anlegern zudem noch eine ggf. bescheidene Rendite zu bescheren. Wie 'k-mi' zuletzt berichtete, war Hi Fly in den Verhandlungen mit Dr. Peters bereit, 'unverhandelt' ca. 70 Mio. US-$ für einen zehn Jahre alten A380 auf den Tisch zu legen (vgl. 'k-mi' 46/17). Dies war Dr. Peters aber offenbar zu wenig, denn die Verhandlungen mit Hi Fly wurden schon vor Wochen beendet, wie die Dortmunder aktuell noch einmal auf Anfrage von 'k-mi' bestätigen. 

Dr. Peters parkt demnächst vier A380 Leasingrückläufer von Singapore Airlines in den französischen Pyrenäen ('k-mi' 38, 41/17, 04/18). Auf 'k-mi'-Anfrage, wie es bei Dr. Peters mit den drei betroffenen Fonds DS 129–131 weitergehen soll, die immerhin knapp 400 Mio. US-$ von über 12.000 Anlegern verwalten, nachdem man mit Hi Fly offenbar anders als Doric nicht handelseinig geworden ist, erklärt Dr. Peters-Sprecherin Ulrike Germann aktuell: "Wir streben eine positive Rendite an und sind zuversichtlich, diese für unsere Kunden zu erzielen. Alle Optionen sind nach wie vor möglich. Wir gehen davon aus, in einigen Wochen eine Lösung präsentieren zu können."

'k-mi'-Fazit: Hat Doric sich nun mit Hi Fly für den Spatz in der Hand entschieden? Ob dies die 'richtige' Entscheidung war und ob Dr. Peters weiterhin auf die Taube auf dem Dach hofft, wird sich voraussichtlich in den nächsten Wochen abzeichnen. Sollte es Dr. Peters gelingen, einen besseren Deal zu vereinbaren, würde dies den Ruf der Dortmunder als Asset-Manager  stärken. Geht die A380-Hängepartie jedoch für über 12.000 Dr. Peters-Anleger einfach so weiter, dürfte die Neuvermarktungsstrategie von Dr. Peters um so kritischer hinterfragt werden.  

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