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Akzenta: 'k-mi' warnte frühzeitig – Insolvenzverfahren endet

14.354 Gläubiger der Akzenta AG erhalten im seit September 2009 vor dem Amtsgericht Rosenheim laufenden Insolvenzverfahren eine abschließende Quotenzahlung von 7,4 % auf ihre angemeldeten Forderungen. Angemeldet hatten zunächst 15.500 Gläubiger Forderungen in Höhe von knapp 100 Mio. €, von denen ca. 69 Mio. € vom Insolvenzverwalter Axel Bierbach von der Kanzlei Müller Heydenreich Bierbach & Kollegen/München anerkannt wurden. Nach staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen im Jahr 2006 stellte Akzenta ihr betriebenes Umsatzbeteiligungs-Modell ein. Frühzeitig warnte 'k-mi' eindringlich vor Akzenta, wie im 'k-mi' PC 06/01: "Solange nicht ansatzweise klar ist, wie wichtige Unternehmensfelder funktionieren, empfehlen wir bei Unternehmensinvestments äußerste Vorsicht." Im Jahr 2002 versuchte Akzenta auch uns von ihrem Geschäftsmodell zu überzeugen. Das zusammengefasste Gesprächsergebnis lässt sich in unserer Warnung in 'k-mi' 22/02 nachlesen: "(…) Ob den Akzenta-Akteuren bei ihren Umsatzbeteiligungsmodellen strafrechtlicher Ärger drohen wird, bleibt abzuwarten. Nach unserer Beurteilung jedenfalls ist das Umsatzbeteiligungssystem der Rosenheimer ein Ballon, der platzen wird." Mit dieser Ansicht konfrontiert, erwiderte uns Akzenta-Public Relations-Berater Volker Nordhoff/Frankfurt am Telefon: "Der Ballon platzt nicht, höchstens kann ihm die Luft ausgehen. Dieser Erkenntnis ist von unserer Seite nichts hinzuzufügen!" Im gleichen Jahr legte sich der damalige Verbandsfürst Alexander Pohle noch massiv für die Betrüger-Truppe als deren Fürsprecher ins Zeug und behauptete in einem offenen Brief gar, dass die Staatsanwaltschaft München II der Akzenta 2002 bescheinigt habe, kein Schneeballsystem zu betreiben (vgl. 'k-mi' 24/06). Wie von 'k-mi' vorhergesagt, ging schließlich dem Schneeballsystem vier Jahre später die Luft endgültig aus. Als Strippenzieher fungierten bei Akzenta die Vorstandsmitglieder Ulrich Chmiel und Alexander Chmiel sowie Oliver Braun, die vor dem Landgericht München schließlich wegen gewerbsmäßigen Betruges zu langjährigen Haftstrafen im Jahr 2008 verurteilt wurden (vgl. 'k-mi' 38/08).

'k-mi'-Fazit:  Das Akzenta-Umsatzbeteiligungsmodell hatte sektenhafte Züge und treue Gläubige, die ihr Geld in das System butterten und nun viele Jahre später mit einer kleinen Rückzahlung durch den Insolvenzverwalter an ihre langjährige Treue schmerzhaft erinnert werden.  

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