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BarmeniaGothaer: Was Berater und Kunden beachten sollten

Nach der Mega-Fusion zwischen Barmenia und Gothaer zum neuen Versicherungskonzern BarmeniaGothaer wird der neue Marken-Auftritt erstmals zum Bundesligaheimspiel zwischen Bayer 04 Leverkusen gegen Eintracht Frankfurt am 19. Oktober auf den Banden der BayArena zu sehen sein, bevor sich die Protagonisten auf der DKM am 29. und 30. Oktober den Fragen der Vermittlerschaft stellen werden. Vorgelagert erklärt Frank Lamsfuß, Vorstand Vertrieb, Marketing und IT der BarmeniaGothaer, die Zielsetzung: "Der Entwicklungsprozess der Marke war davon geprägt, die Stärken der Barmenia und der Gothaer auf Augenhöhe zu bündeln und in einen gemeinsamen Auftritt zu überführen. Dabei wollten wir an das in unserer Branche so wichtige Vertrauen und die Bekanntheit der Vorgängermarken anknüpfen und diese Basis modern und zukunftsorientiert weiterentwickeln." Die Fusion fußt auf dem Grundgedanken der Gleichberechtigung beider Vorgängerunternehmen. Wir blicken zurück:

Im März des vergangenen Jahres bestätigten die Gothaer und die Barmenia erstmals ihre Fusionspläne. Der Zusammenschluss erfolgt in mehreren Schritten und mündet in der Barmenia.Gothaer Finanzholding AG mit Sitz in Köln. Diese Holding wird von der Gothaer mit 64 % und der Barmenia mit 36 % gehalten. Der neue Versicherer wird in der Kranken- und Lebensversicherung über eine Million Kunden betreuen. Mit Beitragseinnahmen von knapp 8 Mrd. € wird die fusionierte Gesellschaft zu den größten Anbietern in Deutschland gehören und die Signal-Iduna (6,6 Mrd. €) hinter sich lassen. Der neue Konzern verfügt über ein Netz von ca. 4.500 Vermittlern und steigt damit in die Riege der größten Vertriebsorganisationen in Deutschland auf.

Was müssen Makler und Berater im Hinblick auf ihre Kundenberatung beachten? Der Zusammenschluss beider Unternehmen hat zunächst keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Kunden, da deren Versicherungsschutz unverändert bestehen bleibt. Dennoch muss in Zukunft der Blick auf Beiträge, Leistungen und die allgemeine Servicequalität gerichtet sein. Mit der Übernahme der Versicherungsbestände könnte es zu einer Standardisierung von Produkten kommen, die nicht den spezifischen Bedürfnissen einzelner Kunden gerecht wird. Besonders problematisch wäre es, wenn nach der Fusion die Einhaltung relevanter Bedingungen nicht mehr gegeben ist oder sich die Allgemeinen Geschäftsbedingungen verschlechtern. In solchen Fällen könnte der Kunde ein Sonderkündigungsrecht haben, was jedoch nicht automatisch von den Versicherern kommuniziert werden muss. Letztlich könnte damit die Fusion, obwohl sie als positiv propagiert wird, mehr Unsicherheiten schaffen. Womit die Makler wiederum in der Verantwortung gegenüber ihren Kunden stehen, da von den Beratern fundierte Informationen erwartet werden.

Zudem sollten Versicherungsmakler nicht ignorieren, dass mit einem solchen Zusammenschluss oft das Versprechen von Synergieeffekten und einem erweiterten Produktangebot einhergeht, das es jedoch noch zu beweisen gilt. Denn zunächst könnte die Vereinheitlichung der Unternehmensstrukturen zu einer Reduzierung der betrieblichen Flexibilität führen. In einem Markt, der zunehmend komplexer und dynamischer wird, sind Anpassungsfähigkeit und Innovationskraft entscheidende Faktoren für den Erfolg. Wenn zwei Unternehmen ihre Entscheidungsmacht bündeln, könnte dies den kreativen Spielraum der einzelnen Akteure einschränken. Versicherungsmakler, die zuvor von maßgeschneiderten Lösungen unterstützt wurden, sehen sich möglicherweise in einer starren, konformistischen Produktpalette gefangen, die nicht mehr den spezifischen Bedürfnissen ihrer Kunden gerecht wird.

Auch kann die Fusion die Wettbewerbslandschaft stark beeinflussen. Weniger, aber größere Anbieter können die Marktpreise anpassen und potenzielle Risiken für kleinere Anbieter darstellen. Dies kann zu einem Monopol der Beratungs- und Vertriebsangebote führen, was den Abschuss von Preisen und individuellen Kundendienstleistungen gefährdet. Die Vernichtung von Wettbewerbern ist ein an sich problematisches Szenario, das nicht nur für die Makler, sondern auch wiederum für die Kunden nachteilige Folgen haben kann. Aufmerksam sollte auch beobachtet werden, wie sich die Unternehmenskultur verändert. Bei Fusionen geht zwangsläufig Identität verloren. Als Berater sollten Sie deshalb im Blick behalten, wie sich die Unternehmensfusion auf die Beziehungen zu Ihren Kunden auswirkt – unzufriedene Kunden sind schnell abgewandert.

'k-mi'-Fazit: Die Fusion zwischen Barmenia und Gothaer birgt zahlreiche Risiken, die weit über die unmittelbaren wirtschaftlichen Vorteile hinausgehen. Um als Versicherungsmakler erfolgreich zu bleiben, ist es zwingend notwendig, diese kritischen Aspekte zu berücksichtigen und sich strategisch auf die Veränderungen vorzubereiten. Längerfristige negative Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit und die Kundenbeziehungen könnten alle jetzt ausgerufenen Vorteile der Fusion schnell wieder ausstechen. 'k-mi' wird für Sie die vertrieblichen Folgen bei BarmeniaGothaer abklopfen.

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