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Prospekt-Check: RWB direct Return 4

RWB Direct Return 4. Beteiligung an einer geschlossenen Investment KG bzw. einem Investmentvermögen, das als ein Dachfonds der Anlageklasse 'Private Equity' investiert. Das dem Investmentvermögen nach Bildung einer angemessenen Liquiditätsreserve für Investitionen zur Verfügung stehende Kommanditkapital muss unmittelbar oder mittelbar in Beteiligungen an AIF investiert werden, die direkt oder indirekt in Private-Equity-Unternehmensbeteiligungen investieren. Das geplante Eigenkapital beträgt 20 Mio. €, wobei eine Erhöhung um bis zu 5 Mio. € möglich ist. Die Aufnahme von langfristigem Fremdkapital ist nicht vorgesehen. Die Mindestbeteiligung beträgt 5.000 € als Einmaleinlage zzgl. 5 % Agio.

Beteiligungsgesellschaft: RWB Direct Return 4 GmbH & Co. geschlossene Investment-KG (Keltenring 5, 82041 Oberhaching). Kapitalverwaltungsgesellschaft: RWB PrivateCapital Emissionshaus AG (gleiche Anschrift). Verwahrstelle: CACEIS Bank S.A., Germany Branch (Lilienthalallee 34–36, 80939 München).

Unsere Meinung:  ++ Seit 1999 hat die Kapitalverwaltungsgesellschaft bzw. die Anbietergruppe 40 RWB Private Capital Fonds öffentlich emittiert und verwaltet insgesamt 38 Fondsgesellschaften mit einem Volumen von über 2 Mrd. €. Die RWB PrivateCapital Emissionshaus AG gehört zur unabhängigen und eigentümergeführten Unternehmensgruppe Munich Private Equity AG. Die RWB macht seit ihrer Gründung Private Equity für Privatanleger über Dachfonds investierbar und hat das ihr anvertraute Kapital von 150.000 Anlageverträgen bereits in über 215 Private-Equity-Zielfonds weltweit und damit mehr als 3.600 Unternehmen investiert. Über 2.500 dieser Beteiligungen wurden bereits teilweise oder komplett verkauft. RWB gehört somit zu den größten Anbietern von Private Equity-Publikumsfonds in Europa mit dem entsprechenden Spezial-Know-how.

++ Über die Entwicklung der Fonds legt der Anbieter transparent Rechenschaft ab: In Halbjahresberichten, zuletzt zum 31.12.2021, weist der Anbieter Kennzahlen zu Kapitalausstattung, Investitionsverlauf (Abrufe etc.), Realisationsgrad und Wertentwicklung (z. B. Nettoinventarwert und Gesamtinvestitionswert) für jeden verwalteten Fonds einzeln aus. Beim 'direkten' Vorgängerfonds RWB Direct Return (1), der Ende 2017 geschlossen wurde, wurde die Investitionsphase Ende 2020 beendet. 48 % der Kapitalzusagen wurden schon abgerufen und in bislang 123 Zielunternehmen investiert. Nachdem bisher 4 % der Unternehmen veräußert werden konnten, erfolgten bislang Ausschüttungen i. H. v. 5 %. Der TVPI, also der stichtagsbezogene Gesamtwert des Dachfonds, der sich aus dem NAV und den getätigten Ausschüttungen an die Anleger zusammensetzt, liegt beim RWB Direct Return zum 31.12.2021 bei 110 %. Beim RWB Direct Return II, der Ende 2019 geschlossen wurde, beginnt die Auszahlungsphase ab dem Jahr 2023.Dieser ist mittelbar schon in ein Portfolio von 155 Zielunternehmen investiert. Der NAV/TVPI liegt bei diesem Fonds aktuell bei 105 %, so dass insgesamt eine plangemäße Entwicklung vorliegt. Der RWB Direct Return III wurde zum 31.12.2021 geschlossen, so dass hier noch keine aussagefähigen Kennziffern vorliegen. Aber auch im laufenden Jahr 2022 konnte RWB zahlreiche Ausschüttungen, oft in zweistelliger Prozenthöhe, in seinen bereits länger laufenden Global-Market- und Special-Market-Fonds vorweisen: Ende Mai 2022 wird etwa der Private-Equity-Dachfonds RWB China I eine Auszahlung in Höhe von 80 % leisten. Die Anleger haben anschließend bereits 315 % ihrer ursprünglichen Anlage zurückerhalten. Dazu hat auch der größte Einzelrückfluss der Unternehmensgeschichte beigetragen: Durch den Exit des chinesischen Chipherstellers Maxscend Microelectronics sind insgesamt 114 Mio. US-$ an die beiden Private-Equity-Dachfonds RWB China I und RWB International III zurückgeflossen.

++ Zum Zeitpunkt der Prospektaufstellung hält die Fondsgesellschaft noch keine Zielfonds, so dass entsprechende Blind-pool-Risiken bestehen. Allerdings sind diese Blind-Pool-Risiken deutlich reduziert, da für den RWB Direct Return 4 ein Kontingent von 20 Mio. € an einem entsprechenden Fondsportfolio reserviert wurde, das vom Schwesterunternehmen und Investmentpartner Munich Private Equity Partners (MPEP) für institutionelle Großinvestoren aufgebaut wurde, die voraussichtlich zwischen 250 und 300 Mio. € investieren werden, so dass die Investoren der vorliegenden Beteiligungen parallel mit Pensionskassen, Stiftungen und Versicherungen investieren können. Dieses MPEP-Portfolio umfasst bislang etwas mehr als 20 namhafte Zielfonds, die sich bereits an einigen Zielunternehmen beteiligt haben. Sofern eine Investition in das geplante MPEP-Portfolio sowie gemäß der Anlagebedingungen erfolgt, kann der Fonds zeitnah eine hohe Diversifizierung erreichen. Der Fonds wird wie die Vorgängerfonds voraussichtlich keine Investition in frühe Phasen der Unternehmensentwicklung (sog. Venture Capital Finanzierungen) eingehen, sondern ist vielmehr darauf festgelegt, seinen Investitionsschwerpunkt (mittelbar) auf Buyout-Finanzierungen zum Kauf etablierter Unternehmen und Growth-Finanzierungen zu legen, die dem Ausbau erfolgreicher Geschäftsmodelle dienen sollen. Der regionale Schwerpunkt liegt hierbei auf Europa und den USA.

++ Die Anlagebedingungen sehen dabei grundsätzlich u. a. vor:  ++ Mindestens 60 % des Investitionskapitals müssen mittelbar oder unmittelbar in AIF investiert werden, die zum Investitionszeitpunkt ihren Sitz innerhalb des Geltungsbereichs der AIFM-Richtlinie (einschließlich EWR), in den USA, oder UK haben  ++ Bei Investitionen über von einem verbundenen Unternehmen verwalteten Dachfonds wird sichergestellt, dass keine zusätzlichen Kostenbelastungen entstehen  ++ Mindestens 60 % des Investitionskapitals müssen mittelbar oder unmittelbar in AIF investiert werden, die planmäßig wiederum mindestens 60 % des ihnen für Investitionen zur Verfügung stehenden Kapitals in den Segmenten Buyout und/oder Growth investieren.

 

++ Die Initialkosten betragen bis zu 9,9 % inkl. Agio bezogen auf die Kapitaleinlagen, so dass eine moderate Kostenbelastung vorliegt. Dies gilt ebenso für die laufenden Kosten, die im Wesentlichen aus der Vergütung für die Kapitalverwaltungsgesellschaft von bis zu 1,95 % p. a. bestehen.

 

++ Das für den Dachfonds vorgesehene Kontingent von 20 Mio. € an dem institutionellen Fondsportfolio wird im Laufe der Aufbauphase noch um zusätzliche Zielfondsbeteiligungen erweitert. Jeder einzelne Zielfonds beteiligt sich an jeweils 10 bis 20 Unternehmen und entwickelt diese mit dem Ziel der Wertsteigerung weiter. Ab dem Jahr 2027 beginnt planmäßig die Auszahlungsphase, d. h. es werden keine neuen Private-Equity-Zielfonds ausgewählt. Die Zielfonds entwickeln die Unternehmen in ihren Portfolios weiter und verkaufen sie nach und nach. Die Erlöse inklusive der erzielten Gewinne fließen an den RWB Direct Return 4. Von dort werden sie in Tranchen ohne Regelauszahlungstermine an die Anleger ausgezahlt. Bis zum Ende der Grundlaufzeit des Fonds am 21.12.2033 wird im mittleren Szenario eine Gesamtrückfluss von 156 % prognostiziert, was einer Rendite (IRR) von 5,9 % p. a. vor Steuern entspricht, so dass entsprechende Anreize für eine Beteiligung vorhanden sind. In diesem mittleren Szenario wird als Annahme der von den Zielfonds durchschnittlich erzielten Kapitalvervielfachung ein Zielfonds-Multiplikator von 1,8x unterstellt, was grundsätzlich nachvollziehbar erscheint, u. a. auch angesichts der von RWB bislang laut Leistungsbilanz erzielten Portfolio-Multiplikatoren. Ab einer Investoren-Rendite von 5 % p. a. steht der KVG eine erfolgsabhängige Vergütung i. H. v. 15 % aller weiteren Auszahlungen des Fonds zu, so dass eine entsprechende Erfolgs-Incentivierung vorliegt.

'k-mi'-Fazit: Durch das reservierte Fondsportfolio, das für diesen Fonds zur Verfügung steht, können Investoren mit dieser Beteiligung zeitnah eine Risikostreuung in der attraktiven Asset-Klasse Private Equity realisieren, was bezüglich Diversifikation und Kapitaleffizienz vorteilhaft ist. In Verbindung mit der geplanten breiten Streuung in Zielfonds vor allem des Buy-Out-Segments handelt es sich grundsätzlich um eine sicherheitsorientierte Beteiligung in der Asset-Klasse Private Equity. Die relativ hohe Investitionsquote bildet zudem die Voraussetzung, um mit dieser Beteiligung möglichst zeitnah Rückflusse und Gewinne zu generieren. Der Anbieter RWB hat zudem in der Vergangenheit unter Beweis gestellt, dass er über entsprechende Erfahrung verfügt, aussichtsreiche Beteiligungen zu identifizieren und zu verwalten, um Wertsteigerungen zu erzielen, so dass das Angebot zur Beimischung gut geeignet ist.

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