Der private Immobilienfinanzierungsmarkt stagnierte bei stabilen Rahmenbedingungen im zweiten Quartal weitgehend auf dem niedrigen Niveau des Vorquartals Q1/23. Das sagen zumindest die aktuellen Zahlen der Hypoport-Gruppe, die u. a. über die Plattform Europace bzw. die Teilplattformen GENOPACE für die Genobanken und FINMAS für die Sparkassen Immobilienkreditvermittlung bereitstellt. Mit den vier Segmenten Kreditplattform, Privatkunden, Immobilienplattform und Versicherungsplattform bietet die Hypoport-Gruppe ein breites Spektrum, auch zum Abgleich der Daten Ihres Instituts: ++ Im Segment Kreditplattform brach das Transaktionsvolumen im Jahresvergleich gegenüber Q2/22 um 40,4 % auf 15,74 Mrd. € ein. Gegenüber dem Vorquartal Q1/23 betrug der Rückgang nur noch –4,5 %, und bezogen auf die Werktage je Quartal legte das Volumen sogar leicht um 3 % zu. Dabei schlugen sich die genossenschaftlichen Banken auf ihrer GENOPACE-Plattform mit einem Volumen von 2,7 Mrd. € und einem Plus von 3 % bzw. +13 % pro Werktag gegenüber dem Vorquartal klar besser als der Durchschnitt. Und auch die Sparkassen erreichten auf FINMAS mit 1,7 Mrd. € Volumen einen Zuwachs um 3 % bzw. 11 % pro Werktag gegenüber dem Jahresbeginn. Rückläufig zeigten sich auf der Kreditplattform auch die Bereiche Bausparen mit aktuell 1,82 Mrd. € (–14,5 % gegenüber Vorquartal, –50,1 % gegenüber Vorjahresquartal) sowie Ratenkredite mit 1,37 Mrd. € (–2,9 % Q1/23, –9,8 % Q2/22) Volumen ++ Im Segment Privatkunden reduzierte sich das von Dr. Klein vermittelte Finanzierungsvolumen gegenüber Q1/23 um 9 % bzw. –1 % pro Werktag auf 1,4 Mrd. €.
++ Im Bereich Immobilienplattform stieg gegenüber Q1/23 der Wert der durch die FIO-Plattform vermarkteten Immobilien in Q2/23 um 5 % auf 2,46 Mrd. €, lag aber immer noch 26,2 % unter dem Vorjahrsvergleichswert. Der durch VALUE besichtigte oder begutachtete Wohnimmobilienwert belief sich in Q2/23 auf 6,96 Mrd. € und lag um –14,8 % unter Q1/23 bzw. –23 % unter Q2/22 als nachlaufender Effekt aus dem Einbruch des Immobilienfinanzierungsmarktes. Auf die Finanzierungsplattform für die soziale Wohnungswirtschaft Dr. Klein WoWi Finanz entfielen aufgrund des schwachen Marktumfeldes für Mietwohnungsfinanzierungen nur 0,21 Mrd. € in Q2/23 (–25,8 % Q1/23; –70,9 % Q2/22) ++ Im Bereich der Versicherungsplattform kommt die Migration der Versicherungsbestände aus Einzellösungen der erworbenen Unternehmen voran. Dadurch erhöht sich das Bestandsvolumen auf SMART INSUR um 4 % gegenüber Q1/23 bzw. 9,4 % gegenüber Q2/22 auf 4,00 Mrd. €. “Die Marktstabilisierung erfolgt durch die seit Jahresbeginn vorherrschende Seitwärtsentwicklung von Immobilienpreisen und Finanzierungszinsen bei gleichzeitig deutlich gestiegenen Mieten und Einkommen. Einzig die Bundespolitik sendet verunsichernde Signale an potenzielle Ersterwerber. Die intensive, mediale Diskussion und mehrfache Nachbesserung des Gebäudeenergiegesetzes waren leider nicht vertrauensbildend. Verlässliche Rahmenbedingungen sind für Wohnimmobilieninvestitionen extrem wichtig”, bewertet Ronald Slabke, Vorstandsvorsitzender der Muttergesellschaft Hypoport SE, die aktuelle Entwicklung.
'Bi'-Fazit: Bei den Immobilienkrediten hat das Volumen wohl seinen Boden erreicht. Dabei zeigen die aktuellen Hypoport-Zahlen, dass Volks- und Raiffeisenbanken sowie die Sparkassen im zurückliegenden Quartal besser abgeschnitten haben als der Vergleichsmarkt und nach dem Absturz in 2022 bereits wieder erste Zuwächse erreichen. Ein Hemmschuh war und ist jedoch die Politik mit den verunsichernden Debatten, z. B. zur Neufassung des Gebäudeenergiegesetzes.