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Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse KölnBonn steht in der Kritik

Nach Recherchen des Kölner Stadtanzeigers steht Martin Börschel, NRW-Landtagsabgeordneter der SPD und u.a. Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse KölnBonn, derzeit massiv in der Kritik.

In der vergangenen Woche sollte Börschel in einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung zum neuen hauptamtlichen Geschäftsführer der Stadtwerke Köln GmbH gewählt werden. Die Wahl wurde, wie der KStA heute berichtet, aufgrund formaler Intervention der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker verschoben. Neu terminiert ist sie derzeit für den 30. April.

Börschel ist seit 14 Jahren AR-Vorsitzender der Stadtwerke, die bislang von ehrenamtlich tätigen Managern stadtnaher Betriebe, wie der RheinEnergie, geführt wird.

Hintergrund der derzeitigen Öffentlichkeit ist u.a. der Vorwurf, der Aufsichtsrat hätte im Vorfeld weder eine neutrale Personalberatung für die Auswahl eines geeigneten Kandidaten eingeschaltet noch in der Einladung zur letztwöchigen AR-Sitzung den Mitgliedern den Namen des einzigen Kandidaten, Börschel, bekannt gegeben. Selbst die Oberbürgermeisterin soll den Namen im Vorfeld nicht erfahren haben.

Der Rat der Stadt Köln hat 2012 einen Kodex für städtische Unternehmen aufgestellt, der empfiehlt, für Managementposten städtischer Gesellschaften eine Stellenausschreibung vorzunehmen, sowie einen unabhängigen Personalberater einzuschalten

Auf persönliches Befragen teilt Börschel 'Bank intern' über die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln mit, sich gegenüber der Presse am 18. April ausführlich zu der von Ihnen angesprochenen Angelegenheit geäußert“ zu haben. Weiter heißt es: „In den Kölner und auch überregionalen Medien zum Komplex Stadtwerke Köln veröffentlichte Zitate von Herrn Börschel aus diesem Pressegespräch können wir bestätigen. Wir bitten jedoch um Verständnis, dass Herr Börschel sich darüber hinaus nicht zum Verfahren äußern kann und bitten Sie höflich, sich direkt mit der Stadtwerke Köln GmbH in Verbindung zu setzen, die Herrin über das Personalverfahren ist. Sonstige Spekulationen können wir leider nicht kommentieren.“

Interessant ist der weitere Hinweis in der Antwort der Fraktion: „Zu Ihren Fragen mit Bezug auf Herrn Börschels Funktion im Verwaltungsrat der Sparkasse KölnBonn bzw. sein Landtagsmandat kann ich Ihnen mitteilen, dass er beide Mandate niederlegen wird.“  Interessant deshalb, weil diese Antwort lässt offen, ob die Niederlegung im Fall einer Wahl oder in jedem Fall erfolgt.

Als möglicher Nachfolger Börschels im Aufsichtsrat wird laut Kölner Stadtanzeiger der zum Jahresende aus gesundheitlichen Gründen ausgeschiedene Vorstandsvorsitzende der Sparkasse KölnBonn, Artur Grzesiek gehandelt.

Düsseldorf, 24. April 2018

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