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A380-Fonds von Dr. Peters: Notlandung wegen Treibstoffmangel

Für die 2.631 Anleger des Flugzeugfonds DS Fonds 129 von Dr. Peters beginnt nun der gnadenlose Wettlauf mit der Zeit. Der Anbieter teilt seinen Anlegern aktuell mit, dass auf der außerordentlichen Gesellschafterversammlung des Fonds am 28.09.2017 hohe Zustimmung dafür erzielt wurde, die Triebwerke des A380-Jets an Rolls-Royce zu verleasen. Auch das finanzierende Bankenkonsortium habe den Deal abgenickt. Der Triebwerks-Deal kommt einer Notlandung gleich, da dem Fonds aktuell der Treibstoff ausgeht: Das Fonds-Flugzeug, das bei Singapore Airlines ausgemustert wurde, ist aktuell in Frankreich geparkt und produziert pro Monat Kosten von schätzungsweise 94.000 US-$, anstatt Einnahmen von 1,713 Mio. US-$ zu erwirtschaften. Die monatliche Abweichung gegenüber der Prospektprognose beträgt demnach bis auf weiteres also ca. 1,8 Mio. US-$ bzw. fast 22 Mio. US-$ pro Jahr (vgl. 'k-mi' 38/17)! Wie lange kann ein Fonds dies durchhalten, der noch Fremdkapital i. H. v. ca. 38 Mio. US-$ bedienen und tilgen muss? Und welche Perspektiven bietet der Dortmunder Anbieter seinen über 2.600 Anlegern, die in den vergangenen 10 Jahren Ausschüttungen von ca. 60 % erhalten haben? 195 % sollten es laut Prospekt-Versprechungen bis Ende 2025 insgesamt sein. Eine Prognose, die in weite Ferne gerückt ist. Schadensbegrenzung ist dagegen die Devise! Durch den Rolls-Royce-Triebwerks-Deal, der längstens bis März 2019 läuft, soll das Darlehen mitsamt einer Sondertilgung aus Kompensationszahlungen auf ca. 21 Mio. US-$ runtergefahren werden bzw. eine Reduzierung der Nettoverschuldung um ca. 3,7 Mio. US-$ erreicht werden. Allerdings gibt es dadurch auch keine Ausschüttungen für die Anleger und die Fonds-Liquidität würde von derzeit 11,8 Mio. US-$ auf nur noch ca. 2,5 Mio. US-$ bis März 2019 runtergefahren. Interessant ist dabei insbesondere, zu welchen Werten der Jet aktuell nach Dr. Peters Angaben am Markt taxiert wird. HiFly wäre aktuell bereit, 70 Mio. US-$ für den ca. 10 Jahre alten Flieger zu zahlen (vgl. 'k-mi' 41/17). Ziemlich wenig bzw. bedrohlich nahe an der Prospektprognose von 55,34 Mio. US-$, die allerdings nicht für heute, sondern erst für das Jahr 2025 einkalkuliert wurde! Das Ausschlachten des Riesen-Fliegers in Einzelteile bzw. der sog. 'Part-Out' würde laut Dr. Peters aktuell bis zu 85 Mio. US-$ einbringen. Innerhalb dieser Bandbreiten wäre wohl ein Kapitalerhalt oder eine Mini-Rendite möglich, wenn man mögliche Vorfälligkeitsentschädigungen und Gebühren außen vor lässt.

'k-mi'-Fazit: Ende mit Schrecken oder Schrecken ohne Ende? Bei dieser Frage ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht: Zwei weiteren Fonds von Dr. Peters mit drei A380, die bei Singapore ebenfalls nach 10 Jahren ausgemustert werden (DS 130 und DS 131), droht in Kürze dasselbe Schicksal. Für den Vertrieb von Dr. Peters bedeutet das nicht nur 2.600, sondern über 12.000 After-Sales-Betreuungsfälle!

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