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BVR präsentiert konsolidierte Zahlen der genossenschaftlichen FinanzGruppe

Neben einer Vielzahl interessanter Denkanstöße, die BVR-Präsidentin Marija Kolak und ihre Mit-Vorstände Gerhard Hofmann und Dr. Andreas Martin den Journalisten an die Hand gaben (Details folgen), veröffentlichte die Verbandsspitze auch die Geschäftszahlen der Genossenschaftlichen FinanzGruppe. Um den 875 Primärinstituten sowie der DZ Bank nebst Töchtern und der Münchener Hypothekenbank (Stand per 31. Dezember 2018) hinsichtlich ihrer originären Managementleistung gerecht zu werden, wollen wie an dieser Stelle den Fokus unserer Leser vor allem auf das Ergebnis des klassischen Bankgeschäfts lenken. Dabei sind wir uns bewusst, dass die das Gesamtergebnis eintrübenden Kapitalmarkteinflüsse bei der Betrachtung einer Bankengruppe nicht wirklich außen vor gelassen werden dürfen. Daher zumindest so viel: Das konsoldierte Jahresergebnis vor Steuern jedenfalls verschlechterte sich im Vergleich zum Vorjahr um satte 1,1 Mrd. €.

Die FinanzGruppe musste im Zinsergebnis einen verhältnismäßig moderaten Rückgang von 270 Mio. € hinnehmen, der in Summe durch ein gesteigertes Provisionsgeschäft von 325 Mio. € allerdings überkompensiert wurde. Wobei der Löwenanteil, nämlich 229 Mio. €, auf das Konto der Primärinstitute zurückgeht. Anders als erwartet basiert der Zuwachs in etwa pari sowohl auf der Zunahme im Vermittlungsgeschäft (inklusive Immobilienvermittlung und Vermögensberatung) wie einer Anpassung der Gebühren im Zahlungsverkehr. Bemerkenswert ist auch der aktuell niedrige Aufwand, den die Institute als Risikovorsorge im Kreditgeschäft ausweisen (lediglich 151 Mio. €). Den spürbaren Rückgang i. H. v. 248 Mio. € im konsolidierten Handelsgeschäft auf 461 Mio. € führt Dr. Martin auf eine "geringere  Handelsperformance im Segment Zentralbank und Großkunden" zurück. Besonders auffällig ist das insgesamt schwache Ergebnis aus Finanzanlagen (minus 913 Mio. €). Dr. Martin erklärt dies mit Abschreibungen und Wertberichtigungen auf die Anlagebestände der Primärinstitute, die wiederum auf die Volatilität der Kapitalmärkte zurückzuführen sei. Kunden der Institute werden diesen Wert vermutlich nicht wahrnehmen, ansonsten könnten berechtigterweise Fragen aufkommen, ob DZ Bank und Union Investment etwa nicht in der Lage sind, die Märkte seriös einzuschätzen, um bei sich abzeichnenden Negativentwicklungen rechtzeitig entgegenzuwirken. Hinzu kommt, dass 2018 auch das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft eingebrochen ist. Per Jahresultimo konnten nur noch 863 Mio. € verbucht werden, das sind satte 420 Mio. € weniger als im Jahr zuvor. Dies alles wirkt sich naturgemäß auf das Ergebnis der Gruppe aus.

Um die eingangs getroffene Festlegung der Darstellung konsequent fortzusetzen, kommen wir zu folgendem Ergebnis: Das klassische Bankgeschäft haben die Genossenschaftsbanken im Vergleich zum Vorjahr mit einem Zuwachs von 300 Mio. € abgeschlossen. Wobei das klassische Bankgeschäft den Zins- und Provisionsüberschuss, die Risikovorsorge und die Verwaltungsaufwendungen umfasst. Demgegenüber summieren sich die Rückgänge im Jahresvergleich bei den eher kapitalmarktnäheren Geschäftsaktivitäten (bestehend aus Handelsergebnis, Ergebnis aus Finanzanlagen und Sonstigem Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten) auf 1,4 Mrd. €. Nach Steuern weist der BVR für 2018 konsolidiert einen Jahresüberschuss i. H. v. 5,4 Mrd. € aus.

Und noch ein Hinweis ist uns an dieser Stelle wichtig: Auch im internationalen Vergleich zählt die Genossenschaftliche FinanzGruppe zu den ertragsstärksten Banken!

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