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DZ Bank 2024 mit Rekord-Ergebnis und dem Blick für die Zukunft

Lag die DZ BANK Gruppe nach dem ersten Halbjahr 2024 noch hinter dem Ergebnis aus dem Vergleichszeitraum 2023 (vgl. 'Bi' 37/24), drehte das Spitzeninstitut der Genossenschaftsbanken im zweiten Halbjahr nochmal richtig auf und fuhr zum 31.12.2024 nach vorläufigen Zahlen ein Rekordergebnis ein. "Trotz der zahlreichen Herausforderungen des vergangenen Jahres konnten wir unseren Wachstumspfad fortsetzen und das sehr gute Ergebnis des Vorjahres übertreffen. Unser diversifiziertes Geschäftsmodell hat sich in diesem schwierigen Umfeld als besonders robust erwiesen“, erläutert Cornelius Riese, Vorstandsvorsitzender der DZ BANK. Maßgeblich für dieses erfreuliche Resultat war das gute Kundengeschäft in den Konzerngesellschaften. Die positive Entwicklung an den Kapitalmärkten gab zusätzlichen Rückenwind. Blicken wir also auf die Details:

++ Die Bilanzsumme kletterte zum 31.12.2024 um 2,3 % auf 660 Mrd. €  ++ Der Zinsüberschuss stieg um 7,8 % bzw. 337 Mio. € auf 4,67 Mrd. € und legte so bereits die Basis für das gute Ergebnis  ++ Auch der Provisionsüberschuss trug mit einem Wachstum von 13,7 % bzw. 384 Mio. € auf 3,19 Mrd. € einen erhebliche Teil dazu bei  ++ Das Handelsergebnis sank ganz massiv auf -842 Mio. €, nachdem 2023 hier noch -175 Mio € zu Buche schlugen. Die Belastungen resultieren auch aus rechnungslegungsbedingten Bewertungen von Eigenemissionen der Verbund- und Geschäftsbank und es kamen negative Effekte mit gegenläufiger Wirkung im steigenden Zinsüberschuss zum Tragen. Das operative Handelsgeschäft bei der Verbund- und Geschäftsbank bewege sich laut DZ BANK auf einem guten Niveau  ++ Massiv ins Kontor schlug auch die Risikovorsorge, die von -362 Mio. € in 2023 aufgrund der zahlreichen Krisen um 483 Mio. € auf -845 Mio. € mehr als verdoppelt werden musste  ++ Moderater fielen da die Verwaltungsaufwendungen aus, die sich insbesondere aufgrund des Wegfalls der Bankenabgabe insgesamt leicht um 50 Mio. € auf -4,55 Mrd. € reduzierten.

Unterm Strich blieb ein:  ++ um 3,6 % besseres Konzernergebnis vor Steuern von 3,30 Mrd. € stehen  ++ und nach dem Dienst an den Fiskus ein um satte 7,0 % höheres Konzernergebnis nach Steuern von 2,39 Mrd. € übrig  ++ Das soll auch zur Erhöhung der harten Kernkapitalquote um 0,3 %-Punkte auf 15,8 % Verwendung finden  ++ sowie zur Ausschüttung einer Dividende von 25 Cent dienen, die sich auf insgesamt 448 Mio. € summiert, sofern die Hauptversammlung zustimmt  ++ Die Verbesserung der Cost-Income-Ratio um gute 4,1 %-­Punkte auf nunmehr 52,3 % darf bei den positiven Nachrichten natürlich nicht fehlen. Werfen wir nun aber einen Blick auf die einzelnen Segmente bzw. Gesellschaften der DZ BANK-Gruppe:

++ In der DZ BANK – Verbund- und Geschäftsbank (VuGB) stürzte das Ergebnis vor Steuern von 1,04 Mrd. € in 2023 auf 468 Mio. € in 2024 ab. Ausschlaggebend für den drastischen Rückgang waren u. a. negative IFRS-Effekte aus der Bewertung eigener Emissionen sowie eine über vierfach höhere Risikovorsorge von -457 Mio. € (2023: -82 Mio. €). Im Firmenkundenbereich hingegen nahm das zugesagte Kreditvolumen um 6 % auf 90,5 Mrd. € zu. Das darin enthaltene Gemeinschaftskreditgeschäft mit den Volks- und Raiffeisenbanken stagnierte jedoch bei 18,0 Mrd. €.

Das Kapitalmarktgeschäft mit Unternehmenskunden bewegte sich auf hohem Niveau und im Retail-Bereich war die Nachfrage bei Zinsprodukten, Anlagezertifikaten und strukturierten Anleihen uneinheitlich. Das Volumen in der Wertpapierverwahrung erhöhte sich dennoch um 11 % auf knapp 370 Mrd. €. Damit ist die DZ BANK die drittgrößte Verwahrstelle in Deutschland. Zulegen konnte die VuGB auch im sich dynamisch entwickelnden Transaction Banking. Insbesondere die Kreditkartentransaktionen stiegen um 25 % auf 457,1 Millionen und die Anzahl der ausgegebenen Karten erhöhte sich um rund 500.000 auf ca. 7,2 Millionen.

++ Im Segment Bausparen/Private Immobilienfinanzierung verdreifachte die Bausparkasse Schwäbisch Hall ihr Ergebnis vor Steuern von 20 Mio. € in 2023 auf 64 Mio. € in 2024. Dabei sank das Bausparneugeschäft zwar um über 9 % auf 28,1 Mrd. €, das Neugeschäft mit Bauspardarlehen lag jedoch mit 3,7 Mrd. € über dem Vorjahreswert von 3,2 Mrd. €  ++ Im Segment Versicherung erhöhte die R+V Versicherung ihr Vorsteuerergebnis um 23 % auf 1,24 Mrd. €. Maßgeblich hierfür waren ein hohes Kapitalanlageergebnis sowie eine moderate Schadensentwicklung. Zugleich stieg die Summe der gebuchten Bruttobeiträge um 1,1 Mrd. € auf 20,9 Mrd. €  ++ Das Konsumentenkreditgeschäft mit der TeamBank verbuchte insbesondere aufgrund einer deutlich gestiegenen Risikovorsorge einen schmerzlichen Ergebnisabsturz von 81 Mio. € auf 23 Mio. € vor Steuern (vgl. 'Bi' 09/25).

++ Besser sah es im Bereich Asset Management mit der Union Investment aus, die ihr Ergebnis vor Steuern um 27,4 % auf satte 1,24 Mrd. € steigern konnte. Verantwortlich dafür war neben dem leichten Anstieg des Nettoabsatzes bei Privatkunden um 3,3 % auf 12,6 Mrd. € sowie bei institutionellen Kunden um 2,2 % auf 4,7 Mrd. € vor allem die gute Entwicklung des Kapitalmarktes. So sprangen die Assets under Management von 455,2 Mrd. € zum 31.12.2023 auf 504,7 Mrd. € zum 31.12.2024. Damit bleibt Union Investment im Markt führend bei Publikumsfonds  ++ Im unter Druck stehenden Segment der gewerblichen Immobilienfinanzierung erzielte die DZ HYP mit 479 Mio. € und einem Plus von 0,6 % ein achtbares Ergebnis vor Steuern. Hier standen einem um rd. -200 Mio. € auf 7,2 Mrd. € leicht sinkenden Neugeschäft mit Firmenkunden ein Anstieg im Neugeschäft mit Privatkunden um 700 Mio. € auf 1,5 Mrd. € gegenüber. Unterm Strich erhöhte sich der Gesamtbestand an Immobilienfinanzierungen bei der DZ HYP um 1,1 % auf 57,5 Mrd. €.

++ Deutlich offensiver verlief der Private Banking-Bereich mit der DZ PRIVATBANK, deren Ergebnis um 34,9 % auf 112 Mio. € zulegte. Der gute Absatz im gemeinsamen Vertrieb mit den Genossenschaftsbanken spiegelt sich im eingeworbenen Netto-Neugeld, das mit +25,1 % und 1,01 Mrd. € erstmals diese Schwelle durchbrach. Das verwaltete Vermögen im Private Banking stieg um 11,5 % auf 26,1 Mrd. €. Das verwaltete Fondsvolumen sank jedoch aufgrund des Abgangs eines Großkunden um 14,3 % auf 161,8 Mrd. €  ++ Bei der VR Smart Finanz im Segment der gewerblichen Finanzierungslösungen belastete – wie bei allen Finanzierungspartnern – die deutlich höhere Risikovorsorge von 52 Mio. € das Ergebnis vor Steuern, das mit -23 Mio. € in die Verlustzone rutschte. Dabei verbesserte sich der Zinsüberschuss um 14,6 % auf 141 Mio. €. Trotz geringer Investitionsneigung erhöhte sich das Neugeschäftsvolumen um 2,5 % auf 1,24 Mrd. € und das gesamte Geschäftsvolumen der VR Smart Finanz stieg um 3,2 % auf 3,10 Mrd. €. Die Anzahl der Kunden kletterte um 14,0 % auf 114.000  ll Abschließend blicken wir noch auf den Aufwand für die Holdingfunktion der DZ BANK, der sich um 4,8 % auf -373 Mio. € erhöhte. Maßgeblich dafür sind die um 53,4 % erhöhten Zinsaufwendungen, die in einen negativen Zinsüberschuss von -158 Mio. € münden, während die Verwaltungsaufwendungen sogar um 15,0 % auf -215 Mio. € sanken.

Basierend auf der Prognose der DZ BANK Research, die bestenfalls eine Stagnation der Wirtschaftsleistung erwartet, bleibt der Bedarf der Unternehmen an Finanzexpertise und Risikominimierung hoch. Dies zeigt sich auch in den ersten Wochen des neuen Jahres im Kundengeschäft. "Wir verzeichnen weiterhin eine lebhafte Nachfrage in unseren wesentlichen Geschäftsfeldern. Das stimmt uns zuversichtlich. Jetzt gilt es, zügig eine neue Bundesregierung zu bilden, die die drängenden Strukturreformen zur Sicherung von Wachstum, Wohlstand, Sicherheit und Infrastruktur in unserem Land unmittelbar angeht. Angesichts der Rahmenbedingungen erwarten wir für die DZ BANK Gruppe im Geschäftsjahr 2025 ein Vorsteuerergebnis von 2,5 bis 3,0 Mrd. €", so Riese. Mit der Schaffung einer integrierten Zahlungsverkehrsplattform bei der DZ BANK und der Migration des Baufinanzierungssystems bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall wurden im vergangenen Jahr zwei mehrjährige Transformationsprojekte mit Budgets in dreistelliger Millionenhöhe erfolgreich abgeschlossen. Gleichzeitig treibt die DZ BANK Gruppe die Entwicklung und den Einsatz von Zukunftstechnologien wie der generativen künstlichen Intelligenz voran. Produktseitig ist das Pilotprojekt für Kryptowährungen im Privatkundengeschäft vielversprechend angelaufen. Die VR Payment hat sich zudem im Zuge der Konsolidierung im Zahlungsverkehr jüngst am internationalen Dienstleister Wallee beteiligt (vgl. 'Bi' 09/25). Darüber hinaus hat die DZ BANK ihren Marktanteil im Verwahrstellengeschäft sukzessive auch durch Zukäufe ausgebaut. "Wir verfügen über eine sehr gute Basis, um die wesentlichen Trends der Branche in den kommenden Jahren aktiv mitzugestalten", erläutert Riese.

'Bi'-Fazit: Die Schaffung eines Zentralinstituts, dessen Tochtergesellschaften die unterschiedlichen Segmente abdecken, führt durch die breite Diversifikation nicht nur zu einer erhöhten Resilienz, sondern beschert 2024 der DZ BANK und damit mittelbar auch den Volks- und Raiffeisenbanken ein Rekordergebnis. Wie die Zahlen zeigen, stellt sich der Genossenschaftssektor gemeinsam den aktuellen Herausforderungen sehr erfolgreich. Auch bei den Themen Payment und Digitalsierung ist die DZ BANK ganz vorne mit dabei und macht so den Weg für Volksbanken und Raiffeisenbanken frei.

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