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Fonds Finanz-Chef redet einem Provisionsverbot das Wort

Ob absichtlich oder die Tragweite seiner Aussage nicht erkennend, können wir nicht beurteilen. Aber was über Norbert Porazik, geschäftsführender Gesellschafter Fonds Finanz Maklerservice GmbH, in ‚procontra‘ (10.03.2023) berichtet wird, torpediert alle sachlichen und begründeten Bemühungen, ein Provisionsverbot zu verhindern: „Provisionsverbot wäre dank Hg Capital für Fonds Finanz kein Problem“, so die Überschrift in ‚procontra‘ im Nachgang zur ‚Münchner Makler- und Mehrfachagentenmesse‘.

Und auf der Pool-Homepage zur ‚MMM-Messe‘ am 09.03. wird informiert, dass Porazik „einen Rundumschlag zu Neuigkeiten der Fonds Finanz“ gab. Mit den verkündeten rund 250 Mio. € Umsatz in 2022, überwiegend Provisionseinnahmen, steht der Pool an der Spitze und will weiter wachsen – auch bei Veränderung des regulatorischen Umfeldes. „Durch Hg Capital haben wir immer genug Finanzstärke im Rücken, um Umbauprozesse entspannt umzusetzen, zum Beispiel wenn das Provisionsverbot käme und wir auf Honorarberatung umstellen müssten“, zitiert ‚procontra‘ Porazik mit einer verhängnisvollen und branchenschädlichen Aussage.

Vielleicht wollte Porazik im Rausch der scheinbar unendlichen Möglichkeiten von Hg Capital Versicherungsagenten und Versicherungsmaklern eine Sicherheit beim Pool suggerieren, die es u. E. im Sinne eines konstanten Eigentümers bei einem Private-Equity-Investor aber nicht gibt. Es mag auch sein, dass die Geschäftsprozesse und IT mit dem Geld von Hg Capital schnell umgestrickt werden könnten auf Honorarberatung.

Doch das sagt überhaupt nichts darüber aus, wie die Verbraucher im Falle eines Provisionsverbotes die Honorarbe­ratung annehmen oder aber eben nicht annehmen! Und da sollte ein Poolchef wissen, dass die Beratung und Vermittlung gegen Honorar in Deutschland weiterhin vom Verbraucher sehr zurückhaltend in Anspruch genommen wird und insbesondere das Provisionsverbot in UK zu einer Beratungslücke, weil die meisten Verbraucher sich hohe Honorare nicht leisten können oder wollen, sowie folglich zu einem Vermittlerrückgang, geführt hat.

Wenn Politiker nun lesen, dass ein Poolchef keinerlei Probleme bei einem Provisionsverbot sieht, dann ist das Wasser auf die Mühlen der Provisionsverbotsforderer und schwächt zugleich die Positionen der Politiker, die für den Erhalt der sinnvollen Beratung und Vermittlung gegen Provision sind!

‚vt‘-Fazit: Bei allem Verständnis für Eigenwerbung: Wenn ein Poolchef Größe, Angebot und Service seines Unternehmens darstellt, sollte er dennoch die Fähigkeit haben, auf branchenschädliche Aussagen zu verzichten, zumal wenn diese zu Ende gedacht nicht der Marktrealität entsprechen.

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