Nach der Präsentation der Zahlen der Volks- und Raiffeisenbanken am 06.03.2024 (vgl. 'Bi' 11/24) hat der BVR nun die konsolidierten Zahlen der Genossenschaftlichen FinanzGruppe, bestehend aus den 697 Volks- und Raiffeisenbanken, der DZ BANK-Gruppe und der Münchener Hypothekenbanken, vorgelegt. Mit einem gegenüber 2022 um sage und schreibe 239,2 % bzw. von 10,137 Mrd. € auf 14,375 Mrd. € gestiegenen konsolidierten Jahresüberschuss vor Steuern toppen diese die im Frühjahr vorgelegten Zahlen nochmals deutlich. Stärkste Treiber des Erfolgs waren dabei die Zuschreibungen der in 2022 massiv abgewerteten Wertpapierportfolien, aber auch das klassische Bankgeschäft. So wuchsen die Bestände im Kreditgeschäft konsolidiert um 2,4 % auf 1.023,6 Mrd. €. Die von Umschichtungen in laufzeitgebundene Produkte geprägten Kundeneinlagen bewegten sich mit 1.033 Mrd. € stabil auf Vorjahresniveau und das bilanzielle Eigenkapital erhöhte sich um 8,6 % auf 143,2 Mrd. €. "Das starke Ergebnis ist wichtig, denn wir erleben einen umfassenden Wandel (...) mit zahlreichen Risiken, aber auch Chancen. Die genossenschaftliche FinanzGruppe steht bereit für Investitionen in die Zukunft und ist stabil aufgestellt", bewertete BVR-Präsidentin Marija Kolak das Ergebnis, mahnt aber auch die Politik: "Die wirtschaftspolitischen Herausforderungen sind gewaltig. Es braucht eine echte wirtschaftspolitische Zeitenwende, um Deutschland wieder auf die Überholspur zu bringen."
Auf der Überholspur ist die genossenschaftliche FinanzGruppe mit ihrem Ergebnis schon, denn die guten Zahlen in der GuV untermauern auch das erfolgreiche Miteinander: ++ Der Zinsüberschuss sprang um 17,3 % auf 24,1 Mrd. € dank eines leicht gewachsenen Kreditgeschäfts und risikoadäquateren Konditionen. Umschichtungen der Kunden in höherverzinsliche Passivprodukte führten im Gegenzug zu vierfach höheren Zinsaufwendungen ++ Der Provisionsüberschuss kletterte um 2,1 % dank regen Vermittlungsgeschäfts auf 8,8 Mrd. € ++ Die im laufenden Geschäftsjahr 2023 in der GuV anfallende Risikovorsorge stieg um 0,3 Mrd. € auf 1,8 Mrd. € und spiegelt u. a. die Zunahme der Unternehmens- und Verbraucherinsolvenzen wider. Entsprechend erhöhte sich auch die bilanziell getroffene Risikovorsorge um 13 % auf -12,048 Mrd. € ++ Die Veränderung des Ergebnisses aus Finanzanlagen von -6,8 Mrd. € in 2022 auf +1,3 Mrd. € zeigt, in welcher Höhe das Gesamtergebnis durch die Zinskapriolen und Wertminderungs- (2022) bzw. Wertaufholungseffekte (2023) in den Wertpapierportfolien der Genossenschaftsbanken beeinflusst wird.
++ Kostenseitig erhöhten sich die Verwaltungsaufwendungen insbesondere aufgrund höherer Personalkosten um 1,3 Mrd. € auf 20,4 Mrd. € ++ Das führte zu dem konsolidierten Ergebnis vor Steuern von 14,375 Mrd. €, das um besagte 239,2 % bzw. 10,137 Mrd. € höher liegt als das 2022er Ergebnis ++ Nach Ertragssteuern verbleibt ein um 8,511 Mrd. € bzw. 371 % höherer konsolidierter Jahresüberschuss von 10,805 Mrd. € ++ Dieser stärkt die Eigenmittel insgesamt um 7,6 % auf 130,452 Mrd. € ++ und das bilanzielle Eigenkapital klettert auf 143,2 Mrd. € ++ Die harte Kernkapitalquote steigt um 0,6 Prozentpunkte auf 15,6 % ++ Die Aufwands-Ertrags-Relation (CIR) sinkt auch durch die Bewertungseffekte von 77 % in 2022 auf rund 56 % in 2023.
'Bi'-Fazit: Der konsolidierte Abschluss der genossenschaftlichen FinanzGruppe ist das Sahnehäubchen auf dem zusammengefassten sehr guten Ergebnis der 697 Volks- und Raiffeisenbanken (vgl. 'Bi' 11/24). Maßgeblich zum Rekordanstieg beim Jahresergebnis haben die Kursschwankungen in den Wertpapierportfolien beigetragen. Aber auch das 'ganz normale Bankgeschäft' bereitet nach der Rückkehr der Zinsen wieder mehr zählbare Freude und zeigt: Die genossenschaftliche FinanzGruppe ist zukunftsfest aufgestellt und wesentlicher Unterstützer des Mittelstandes.