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Genossenschaftsbanken in Weser-Ems bleiben in der Fläche präsent

Momentan existieren im Genossenschaftsverband Weser-Ems noch 60 eigenständige Kreditgenossenschaften – und wenn man die aggregierten vorläufigen Bilanzzahlen betrachtet, die die beiden Verbandsvorstände Johannes Freundlieb und Axel Schwengels jetzt öffentlich machten, gibt es aus rein wirtschaftlicher Sicht keinen Grund, anzunehmen, in naher Zukunft würde sich diese Zahl nach unten verändern. Kurz zu den Zahlen:  ++ Die addierten Bilanzvolumina legten um 5,8 % auf 27,4 Mrd. € zu. Damit liegt die durchschnittliche Volks- und Raiffeisenbank in der Region Weser-Ems bei einer Bilanzsumme von 456,7 Mio. €  ++ Die Kreditausleihungen stiegen um 4,5 % auf 20,4 Mrd. €  ++ Die Summe der Einlagen liegt um rd. 2,5 Mrd. € mit addiert 17,9 Mrd. € unter diesem Wert  ++ Dank qualifizierter Anlageberatung durch engagierte Kundenberater legten die Kunden zwischen Weser und Ems insgesamt 7,8 Mrd. € (+ 8 %) innerhalb der Genossenschaftlichen FinanzGruppe an  ++ Systembedingt sank der Zinsüberschuss, während der Provisionsüberschuss anstieg  ++ Dank kluger Managementleistung der Bankvorstände sank der Verwaltungsaufwand  ++ Das vorläufige Betriebsergebnis wird mit 0,99 % der DBS (Vorjahr: 1,05 %) angegeben  ++ Demgegenüber wird das Betriebsergebnis nach Bewertung besser als vor Jahresfirst ausfallen (1,14 % der DBS)  ++ Die Institute unterhielten zwischen Weser und Ems 370 Geschäftsstellen und weitere 140 SB-Stellen und waren damit weiterhin in der Fläche präsent.

Das anhaltende Niedrigzinsniveau verlangt den Instituten viel ab. Die Belastung i. H. v. 0,4 % p. a., die die EZB eiskalt für 'Über-Nacht-Einlagen' kassiert, schlägt unmittelbar auf den Ertrag der Banken durch. Allerdings spüren auch die Kunden diesen Trend. Lt. DZ BANK-Studie haben die Kunden in den Jahren 2010 bis 2016 gegenüber einem "Normalzinsniveau" rd. 344 Mrd. € "verloren", während die Zinsersparnis auf der Kreditseite lediglich mit 145 Mrd. € zu Buche schlägt.

Da der "Regulatorikwahn" ebenfalls erheblichen zusätzlichen Aufwand bedeutet, fordert auch der Genossenschaftsverband Weser-Ems mit Nachdruck die neue Bundesregierung dazu auf, "bei der Umsetzung europäischer Vorgaben Maß zu halten und größen- bzw. ursachengerechtere Unterschiede zu berücksichtigen". Und auch bei der Diskussion um die Einführung der Bankenunion gegen eine Vergemeinschaftung von Haftungsmassen zu stimmen. Mit Ifo-Präsident Prof. Clemens Fuerst warnt die Verbandsleitung vor der nächsten Euro-Krise, "falls die Bundesregierung einer Vergemeinschaftung der Einlagensicherung bedingungslos" zustimme. "Eine solche Transferunion unter Banken über ein europäisches Einlagensicherungssystem darf es nicht geben, Risiko und Haftung gehören auch beim Sparerschutz untrennbar zusammen", heißt die klare Forderung aus Rastede. – Auch wenn per heute die betriebswirtschaftlichen Zahlen noch auskömmlich sind, gibt sich Freundlieb nicht der Illusion hin, weitere Fusionen in der Primärstufe für die Zukunft auszuschließen. Eine "Fusionswelle" indes schließt er für Weser-Ems aus.

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