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Gewinn-Mitnahme: Grenke zu verhalten

++ Zum Jahresende rieten wir in 'finanztip‘ 49/22, bei den bayerischen Sixt-Vorzugsaktien einzusteigen. Der familiengeführte Konzern (ISIN: DE0007231334) veröffentlichte vergangene Woche das Ergebnis und hat sowohl die eigenen Vorgaben als auch die Erwartungen der Analysten voll erfüllt.

Der Umsatz kletterte aufgrund höherer realisierter Preise und einer besseren Auslastung der Flotte um 34,3 % auf 3,07 Mrd. EUR auf einen neuen Rekordwert und der Gewinn vor Steuern um 24,4 % auf 550,62 Mio. EUR. Inzwischen liegt der Auslandsanteil bei gut 71 %. Auch im laufenden Geschäftsjahr geht der Konzern von weiteren Steigerungen bei Umsatz und Ertrag aus.

Am guten Ergebnis sollen die Anteileigner durch eine Dividendenanhebung auf 4,13 € je Vorzugsaktie teilhaben. Zusätzlich gibt es eine Sonderausschüttung von 2 EUR je Aktie. Die Hauptversammlung findet am 23.05. statt. Seit unserer Präsentation vor rund vier Monaten gewann der Aktienkurs schon um 32 % an Wert hinzu.

M.M. Warburg setzte aufgrund der positiven Zahlen das Kursziel auf 116 EUR fest. Verglichen mit dem aktuellen Kurs entspricht das einem theoretischen Kurspotenzial von etwa 50 %. Wir schließen uns diesem Urteil an, empfehlen aber sicherheitshalber bei 70 EUR eine Stoppmarke einzurichten! 

++ Ebenfalls zu den Familienunternehmen zählt die in Baden-Baden angesiedelte Grenke-Gruppe (ISIN: DE000A161N30). Nach einem starken Kursrückgang rieten wir in 'finanztip' 28/22 bei einem Kurs von 24,44 EUR zum Einstieg bei dem Leasingspezialisten. Nachdem der Kurs auf etwa 30 EUR stieg, scheint der Aktie wieder die Luft auszugehen.

Hintergrund sind die anstehenden hohen Investitionen in die Digitalisierung und die daraus resultierende Kürzung der erwarteten Gewinne für '24. Zwar lagen die vorläufigen Zahlen des Geschäftsjahres '22 am oberen Ende der Erwartungen. U. E. nach überzeugt das Konzernergebnis von 84,2 nach 95,2 Mio. EUR aber nicht.

Auch die Dividendenkürzung von 51 auf 45 Cent je Aktie ist kein Argument für ein weiteres Festhalten an diesem Engagement. Wer den zwischenzeitlichen Höhenflug der Aktie noch nicht zum Ausstieg genutzt hat, sollte jetzt die Reißleine ziehen und einen Ertrag von 5 % in neun Monaten ins Trockene bringen! 

++ Zu den Altbeständen in einem Depot zählt wahrscheinlich noch die Aktie des zweitgrößten deutschen Stahlkonzerns Salzgitter AG (ISIN: DE0006202005), auf die wir in 'finanztip' 29/17 bei einem Kurs von 38,29 EUR hingewiesen hatten und zum Einstieg rieten. Der Stahlriese hat harte Zeiten mit tiefroten Vorsteuerergebnissen von –253 und –196 Mio. EUR hinter sich gebracht. Dementsprechend mussten Anleger auch zwei dividendenlose Jahre ('19 und '20) hinnehmen.

Für '21 wurden wieder 0,75 EUR je Aktie gezahlt. Die Schätzungen für '22 liegen bei etwa 0,95 EUR je Aktie (Konsens). Zudem wird von einem deutlichen Anstieg beim Nettoergebnis auf etwa 1 Mrd. EUR ausgegangen. Zahlen zum Verlauf des Geschäftsjahres '22 werden im März veröffentlicht. Auf den ersten Blick und gemessen am Kurs-Buchwertverhältnis von 0,5 bietet sich hier ein Schnäppchen.

Auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt auf einem ausgesprochen günstigen Niveau. Das allein ist allerdings kein Grund, beim Stahlwert an Bord zu bleiben. Ebenso ist die eher magere Dividendenrendite kein überzeugendes Halteargument. Da der Wert unsere Erwartungen in den zurückliegenden sechs Jahren nicht erfüllt hat, empfehlen wir nun den Komplettverkauf der Aktien. Einschließlich der Ausschüttungen beträgt der Wertzuwachs etwa 10 %.

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