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Mit Leckage-Schutzsystem Prämie sparen und teure Schäden vermeiden

"Die Wohngebäudeversicherung ist zunehmend zu einer Sanierungsversicherung geworden. Bei alten Gebäuden sind die Schäden oft keine überraschenden Schadenereignisse, sondern unsanierten Zuständen geschuldet, die dann zu teuren Leitungswasserschäden führen. Hier sehe ich die Branche und dabei auch den GDV gefordert, Maßnahmen gegen diese Entwicklung zu ergreifen, damit die Absicherung der Wohngebäude für die Kunden noch bezahlbar bleibt", berichteten wir kürzlich über die Erfahrungen und Anregung eines Versicherungsmaklers (vgl. ‚vt‘ 15/25: "Beim Problem ‚Wohngebäude als Sanierungsversicherung‘ muss Branche gegensteuern"). Dass das keine subjektiven Erfahrungen eines einzelnen Versicherungsmaklers sind, konnten wir anhand einer Antwort von Kai Waldmann, Vorstandsmitglied Alte Leipziger Versicherung AG, auf Anfrage der ‚vt‘-Redaktion belegen: „Aufwendungen für Leitungswasserschäden sind in der Tat der größte Treiber für steigende Prämien in der Wohngebäudeversicherung. Ihr Anteil liegt mit 50,7 Mio. € bei 55,1 % gemessen am Gesamtschaden. Die Kosten sind hoch und sie steigen jedes Jahr“, bestätigte Waldmann die Erfahrungen des Versicherungsmaklers. „Doch es gibt Möglichkeiten, auf Wohngebäude mit älteren Leitungen zu reagieren, z. B. mit einem erhöhten Selbstbehalt oder mit einem Ausschluss von Leitungswasserschäden. Das führt ggf. dazu, dass die Bereitschaft zur Sanierung der Leitungen steigt, um die Höhe der Prämien zu senken oder überhaupt wieder Versicherungsschutz zu bekommen“, zeigte der Vorstand die bei der Alte Leipziger Sach angewandte Maßnahmenpalette auf.

Ein Thema, das nun auch die R+V Allgemeine Versicherung AG in einer Pressemitteilung aufgreift. So berichten die Wiesbadener über einen Schadenanteil von rund 50 % bei der Wohngebäudeversicherung: Die Schadensursache Nummer eins: Wasser, das aus defekten Rohren in Wohnungswände, Decken oder Böden dringt. Das zeigen aktuelle Zahlen der R+V Versicherung für die Wohngebäudeversicherung. Hier werden rund 50 % der Schäden durch Leitungswasser verursacht – so viele wie durch Feuer, Sturm und weitere Naturgefahren zusammen.“ Božo Bilić, Experte für Wohngebäudeversicherung bei der R+V, hat weitere Zahlen parat:

"Unsere Versicherten haben uns vergangenes Jahr rund 46.000 Leitungswasserschäden gemeldet. Das ist fast die Hälfte aller Schäden in diesem Segment. Die andere Hälfte machen die Folgen von Sturm inklusive weitere Naturgefahren (rund 42 %) und Feuer (rund 8 %) zusammen aus. Dabei bleiben Leitungswasserschäden oft lange unbemerkt.“ Die bekannte Heimtücke: Nicht immer platzt das Rohr, auch feine Risse oder kleine Löcher in den Leitungen können großen Schaden anrichten. „Bei den zum Teil winzigen Lecks kann sich das Wasser oft über viele Tage unauffällig ausbreiten“, sagt Bilić. Erste Anzeichen können feuchte Flecken an den Wänden sein. Egal ob massiver Wasseraustritt oder lange verborgene Schäden, die Folgen sind oft gravierend. Schimmel an Wänden, Wändetrocknung, Erneuerung eines aufgequollenen Bodenbelags oder Neufliesung des Badezimmers. „Wenn Leitungswasserschäden früh entdeckt werden, lässt sich der Schaden oft begrenzen. Dabei helfen Leckage-Schutzsysteme“, erklärt der R+V-Experte. Die Warnmelder werden im Wasserzuleitungsrohr installiert, reagieren auf Druckverlust und sperren dann automatisch die Leitung. Dadurch verhindern sie, dass noch mehr Wasser ins Gebäude dringt. Auch kleine Lecks bemerkt das System sofort. Versicherte, die ein solches Leckage-Schutzsystems einbauen, erhalten von der R+V einen Preisnachlass von 10 % auf die Leitungswasserprämie in der Wohngebäudeversicherung.

‚vt‘-Fazit: Die Beiträge zur Wohngebäudeversicherung sind inzwischen bei vielen Anbietern empfindlich hoch und sie werden weiter steigen. Der Problematik 'Wohngebäudeversicherung als Sanierungsversicherung' dürften sich immer mehr Versicherer zuwenden. Lochfraß ist dabei ein heikles und schnell sehr teures Thema. Preisnachlässe für Schutzsysteme sind ein sinnvoller Weg, um die Immobilieneigentümer zu Investitionen zu motivieren. Bei Altbauten kann die Tendenz aber sein, auf die 'Wohngebäudeversicherung als Sanierungsversicherung' zu setzen. Gut vorstellbar, dass aus Anreizsystemen über kurz oder lang eine in den Versicherungsbedingungen hinterlegte Pflicht wird, die bei Nichteinhaltung zur Ablehnung der Schadenregulierung führt.

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