Aktuelles

Prof. Buchholz warnt vor Einführung flächendeckender Honorarberatung

SVWL-Präsidentin Prof. Dr. Liane Buchholz kritisiert die Pläne der laufenden Koalitionsverhandlungen, die Beratung für Finanzprodukte gegen Honorar zum Standard zu machen. Sie spricht sich vielmehr für den Erhalt der Provisionsberatung aus.

„Die Einführung einer Honorarberatung wäre das völlig falsche Signal und hätte fatale Auswirkungen auf die Beratung in der Fläche“, erklärt Buchholz. Das bestehende Modell der provisionsbasierten Beratung habe sich bewährt, sei von den Menschen akzeptiert, sei transparent und ermögliche eine flächendeckende Beratung. „Gerade Kunden mit kleinen und mittleren Sparbeiträgen profitieren hierdurch von einer fachkundigen Beratung, ohne dass ihnen Kosten entstehen.“

Buchholz stützt ihre Kritik auf konkrete Zahlen: „Durchschnittliche Stundensätze von 180 Euro bei der Honorarberatung sind eine große Hemmschwelle für Anleger und würden den gerade wachsenden Trend zum Wertpapiersparen im Keim ersticken.“ So hätte etwa die Hälfte der Wertpapiersparverträge von Sparkassenkunden eine monatliche Sparrate von unter 50 Euro, ein Viertel sogar unter 25 Euro.

Zudem, das Beispiel Großbritannien zeige, welche Auswirkung Honorarberatung hat: „Dort können sich nur noch Menschen mit hohem Einkommen eine qualifizierte Altersvorsorgeberatung leisten – Kleinanleger fallen durch das Raster“, so Buchholz.

Dies belege auch eine aktuelle Studie der Beratungsgesellschaft KPMG im Auftrag der Deutschen Kreditwirtschaft.

Düsseldorf, 22.11.2021

 

Teilen Sie diese Neuigkeit in Ihrem Netzwerk