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Sozialabgaben auf Kapitalerträge? 'Habeck-Steuer' wird teuer!

Private Altersvorsorge – sei es mit Immobilien oder Aktien-(Fonds) – ist ein Marathonlauf. Permanente und willkürliche Änderungen der Rahmenbedingungen sind hierfür Gift. Diese – in politischen Sonntagsreden oft beschworenen – Grundkenntnisse der Finanzbildung sind bei den Grünen offenbar abhanden gekommen. Nach dem für viele Eigentümer existenzgefährdenden Heizungsgesetz holten die Grünen im Herbst 2024 Pläne für einen steuerlichen Großangriff auf die Immobilienbranche aus der Schublade (Steuerfreiheit von Gewinnen aus Immobilienverkäufen beenden usw., vgl. 'k-mi' 41/24). Nun sind nach der Immobilie als Altersvorsorge-Instrument mit Robert Habecks (improvisiertem?) Vorstoß für die Erhebung von Sozialabgaben auf Kapitalerträge die Aktiensparer dran. Details zu den Plänen können die Grünen allerdings noch nicht nennen! Die Grundlagen soll laut Habeck ein mit Laien besetzter Bürgerrat erarbeiten. Was soll da schon schiefgehen? Private Vermögensbildung soll offenbar im Keim erstickt werden zugunsten eines nimmer-satten und immer schlechter funktionierenden Staatsapparates. Bei langen Ansparphasen greift nämlich ein weiterer Grundsatz der Finanzbildung, der ansonsten von den Grünen immer z. B. gegen Provisionen ins Feld geführt wird: Auch moderate Ertragseinbußen bspw. durch Kosten oder Steuern haben maximale Auswirkungen: Wie gravierend eine solche 'Habeck-Steuer' wirkt, hat die FDP in einer Beispielrechnung dargestellt. Ein Depot, das über 40 Jahre bespart wird (50 €/Monat, 2 % Dynamik p. a., 8 % Rendite), kommt nach Abgeltungssteuer (Sparerpauschbetrag ausgeschöpft) auf einen Wert von über 120.000 €. Die tatsächliche Steuer­belastung im Detail hängt natürlich von weiteren Faktoren ab, wie bspw. der Kirchensteuer, Teilfreistellung durch Aktienquote sowie der jeweiligen Höhe des Basisertrags der Vorabpauschale. Grundsätzlich gilt hierbei, dass z. B. thesaurierende ETF im Normalfall keinen Steuerstundungsvorteil mehr bieten.

Durch die 'Habeck-Steuer' bzw. zusätzliche Sozialabgaben von ca. 20 % sinkt der Depotwert in diesem Beispiel drastisch. Je nach Prämisse würden die Einbußen zwischen 40.000 und 68.000 € liegen! Auch wenn man die einzelnen Stellschrauben noch drehen oder diskutieren könnte, illustriert dies sehr schön, warum in der leider gescheiterten Reform der Riester-Rente für das erweitere Altersvorsorgedepot seitens der FDP explizit eine nachgelagerte Besteuerung bzw. eine Freistellung vorgesehen war (vgl. 'k-mi' 37/24, 40/24, 49/24). Renditetechnisch spielt hier die Musik, wie man an dem Beispiel der 'Habeck-Steuer' schön sieht.

'k-mi'-Fazit: Die Grünen dribbeln sich finanzpolitisch immer weiter ins öko-sozialistische Abseits und schießen ein Eigentor nach dem anderen. Dies war zu Zeiten bspw. einer Christine Scheel und ihrer mittelstandsaffinen Finanzpolitik mal anders.

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