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Spitzenpersonalie beim DSGV

Dass Prof. Dr. Ulrich Reuter nach dem Wechsel auf den Präsidentenstuhl des Sparkassenverbandes Bayern nach noch höheren Weihen strebt, mutmaßten wir schon im Februar 2022 (vgl. 'Bi' 07/22). Kaum dass der eher glücklos agierende DSGV-Präsident Helmut Schleweis Ende letzten Jahres den DSGV-Mitgliedern erklärte, "dass seine Amtszeit am 31.12.2023 endet" (vgl. 'Bi' 51/22), ließ sich Reuter am 16.01.2023 als Kandidat für das Amt des DSGV-Präsidenten auf der Verbandsvorsteherkonferenz durch die Präsidenten der regionalen Sparkassenverbände nominieren. Kritik kommt jedoch von den kommunalen Spitzenvertretern. Der Präsident des Deutschen Städtetags, Markus Lewe, kritisiert im Handelsblatt, "dass jetzt im Vorfeld eine Vorentscheidung eines nicht zuständigen Gremiums verkündet wird, wird der Rolle der Träger der Sparkassen nicht gerecht". Und auch der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Landkreistags, Hans-Günter Henneke, kritisiert dort: "Für die Zukunft stelle ich mir vor, dass es ein klar geregeltes und geordnetes Verfahren für die Wahl des DSGV-Präsidenten gibt."

Die kommunalen Spitzenverbände fühlen sich offensichtlich missachtet, denn die finale Entscheidung zur Wahl des DSGV-Präsidenten findet erst auf einer Mitgliederversammlung statt. Dort haben neben den elf regionalen Sparkassenverbänden auch sieben Landesbank-Vertreter und drei kommunale Spitzenverbände Stimmrecht. Reuter selbst geht lieber in der Öffentlichkeit auf Tauch­station: "Den Vorschlag durch die Präsidentinnen und Präsidenten empfinde ich als großen Vertrauensvorschuss. Mein Dank dafür gilt den Kolleginnen und Kollegen aus den regionalen Sparkassenverbänden. Bis zur Mitgliederversammlung des DSGV werde ich auch bei den weiteren wahlberechtigten Mitgliedern unseres Verbandes persönlich um Zustimmung werben. Ich bitte um Verständnis, dass ich mich bis dahin nicht öffentlich dazu äußern werde." Dabei verwundert die Kritik durch die Vertreter der Kommunen schon. Schließlich war Reuter als CSU-Politiker vor seiner Zeit als Präsident des Bayerischen Sparkassenverbandes von 2002 bis 2020 Landrat in Aschaffenburg – kennt also deren kommunale Begierden ganz genau. Ob er auch die bundesweiten Belange der Sparkassen genauso gut kennt und vertreten kann, das muss sich erst noch erweisen.

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