Am Mittwoch, den 24. Juli, hat der Präsident des Genossenschaftsverbandes Bayern (GVB), Gregor Scheller, im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung offiziell die Amtsgeschäfte an seinen Nachfolger, Stefan Müller, übergeben. Als langjähriger Bankvorstand der heutigen VR Bank Bamberg-Forchheim war Scheller ein genossenschaftliches Urgewächs. "In den letzten zwei Jahren hat Gregor Scheller im GVB als Präsident wichtige Weichenstellungen für die Zukunft des Verbands vorgenommen", lobte Gerhard Walther, ehrenamtlicher GVB-Präsident und Vorsitzender des GVB-Verbandsrats. Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbands der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (BVR), sowie Cornelius Riese, Co-Vorstandsvorsitzender der DZ Bank, hoben in ihren Reden Schellers Verdienste für den Zusammenhalt im Finanzverbund hervor.
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder betonte in seinem Grußwort Schellers unermüdlichen Einsatz für die Anliegen der Genossenschaften und würdigte seinen bedeutenden Beitrag zur Stärkung des Genossenschaftswesens in Bayern. "Der ländliche Raum ist die Seele des Freistaats. Mittelstand und Familienunternehmen sind unser wirtschaftliches Fundament und machen uns auch international stark. Dafür steht der Genossenschaftsverband Bayern mit seinen 1.200 Mitgliedern in besonderer Weise. Besonders wichtig sind dabei die Genossenschaftsbanken. Sie sind ideale Partner gerade für kleine und mittlere Unternehmen. Mit ihrer regionalen Verankerung kennen sie die Verhältnisse vor Ort genau. Für sie werden wir auch in Europa kämpfen. Die Staatsregierung ist und bleibt ein starker Partner", verortete Söder die bayerische Landesregierung fest an der Seite der Genossenschaften.
Müller übernimmt offiziell am 01.08. den Dirigentenstab als neuer Präsident des GVB. Er war rund 22 Jahre Mitglied des Deutschen Bundestags und absolvierte zuvor eine Bankausbildung, ein berufsbegleitendes Studium an der Bankakademie und war u. a. bei der Raiffeisenbank Seebachgrund tätig. Als ehemaliger Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie ehemaliger Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag ist der 48jährige Müller (Bank-)beruflich qualifiziert und politisch bestens vernetzt. "Mit Stefan Müller haben wir eine ideale Nachfolgelösung gefunden. Gemeinsam mit dem Prüfungsvorstand Alexander Leißl wird er dafür sorgen, dass der GVB auch weiterhin seiner Rolle als starker, moderner und innovativer Dienstleister und Fürsprecher für seine Mitglieder gerecht wird", betonte dann auch der Verbandsratsvorsitzende Walther. Müller will diese Rolle des GVB weiter ausbauen. Als Impulsgeber im Verbund setze der GVB zukunftsweisende Akzente und vertrete die Interessen seiner Mitglieder mit Nachdruck, machte er deutlich. Dabei stehen die genossenschaftlichen Werte wie Solidarität, Selbsthilfe und Demokratie für ihn weiterhin im Mittelpunkt des Handelns.
'Bi'-Fazit: In Zeiten, in denen die Regulierung das tägliche Geschäft tiefgreifend prägt, gewinnt auch auf Verbandsebene die politische Vernetzung weiter an Bedeutung. Da hier u. a. mit CMDI-Review, europäischer Einlagensicherung und Digitalem Euro Themen anstehen, die für mittelständisch geprägte Genossenschaften bei falscher Ausgestaltung zur Existenzfrage werden können, ist ein stärker 'politisch geprägter' Präsident die richtige Wahl.