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SVWL-Präsidentin kritisiert Umsetzungsvorschlag von Basel III

Vor dem Hintergrund ihrer ständigen Forderung nach Proportionalität hat die SVWL-Präsidentin Prof. Dr. Liane Buchholz im gestern veröffentlichten Vorschlag der EU-Kommission zur finalen Umsetzung der Basel III-Vorgaben starke Bedenken.

„Die Proportionalität in der Bankenregulierung kommt in den Vorschlägen der EU-Kommission viel zu kurz. Eine spürbare Entlastung für die Institute, die gerade in Krisenzeiten dafür gesorgt haben, dass eine wirtschaftliche Schockstarre vermieden werden konnte, findet praktisch nicht statt“, sagt Buchholz.  

Zwar gingen die Ideen für administrative Entlastungen im Rahmen der neuen Offenlegungsvorschläge in die richtige Richtung – das alleine genüge aber nicht, um die Strukturen regional tätiger Institute ausreichend zu berücksichtigen.

Auch die vorgeschlagene Regelung, dass sich mittelständische Unternehmen künftig einem externen Rating unterziehen müssen, sieht Buchholz kritisch. Viele Mittelständler scheuten die hohen Kosten eines solches Ratings. Bei fehlendem Rating müssten die Kreditinstitute Finanzierungen dann künftig als riskanter einstufen und mit mehr Eigenkapital unterlegen – was schließlich zu einer Verteuerung von Krediten führen würde.

„Das ist ein völlig falsches Signal. Die Unternehmen stehen vor einem gewaltigen Transformationsprozess, der hohe Investitionen für mehr Nachhaltigkeit und Digitalisierung notwendig macht. Die Spielräume für Kreditvergaben dürfen nicht eingeengt werden“, erklärt die SVWL-Präsidentin Buchholz.

Düsseldorf, 28.10.2021

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