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Volksbank Braunschweig Wolfsburg – "mehr als Geld und Zinsen"

Zugegebenermaßen, das klingt selbstbewusst. Und genau so tritt die Volksbank Braunschweig Wolfsburg, kurz Volksbank BraWo, auch im Markt auf. Zu Recht? – Der Frage ist 'Bi' auf den Grund gegangen, letztlich ausgelöst durch einen Artikel über die Bank in finanz-szene.de. Aufhänger hier war deren Immobilien-Portfolio, das im Vergleich zu anderen Playern innerhalb der Genossenschaftlichen FinanzGruppe als 'riesig' bezeichnet wird (vgl. Kasten S. 2).

Die Volksbank BraWo hat früh begonnen, ihre Marktpräsenz auf ein breites Fundament zu stellen. So vereint die Bank unter ihrem Dach rd. 140 Gesellschaften, die sowohl im regionalen Markt verankert als auch überregional tätig sind. "Mit der Gründung unserer Unternehmensgruppe haben wir bereits vor mehr als 10 Jahren den Grundstein für die Strategie 'Mehr als Geld und Zinsen' gelegt", teilt uns der Pressesprecher mit. Themen wie Private Banking, Immobiliengeschäft, Projektsteuerung, Property- und Asset-Management, Unternehmensbeteiligungen, Versicherungsvertrieb und ökologisch wertvolle Energiegewinnung ergänzten strategisch ausgewählt das klassische Bankgeschäft.

So hat die Volksbank  auch eine eigene Privatbank, die Braunschweiger Privatbank, und mit Döhler Hosse Stelzer und Lange Versicherungen gleich zwei unabhängige Versicherungsmakler im Portfolio. Mit dieser Diversifizierung des Geschäftsmodells hat die Volksbank neben dem originären Bankgeschäft ganz bewusst weitere Standbeine geschaffen. Angesichts der anhaltenden Negativzinsphase hat die Bank sich so einen Rahmen geschaffen, um hohe Investitionen lukrativ zu tätigen – stets in direkter Abstimmung mit dem Aufsichtsrat. Das Ziel ist, so VV Jürgen Brinkmann, erfolgreich zu wachsen, denn "Sparen ist kein Geschäftsmodell".

Auf dieser Bank-Philosophie basiert auch das Immobiliengeschäft der BraWo. So ist die Bank u. a.  Eigentümerin verschiedener ShoppingCenter, und auch einer der größten Solarparks in Deutschland gehört zum Portfolio. Mit dem Bereich Real Estate und den dazugehörigen Tochterunternehmen begleitet die Bank zielgerichtet Immobilien über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg. Von der groß und langfristig gedachten Stadtteilentwicklung über die Baulanderschließung bis zur Vermittlung privater und gewerblicher Immobilien. Derzeit hält die BraWo einen Immobilienbestand von etwa 575.000 m2 im Wert von gut 1 Mrd. €, wodurch Mieteinkünfte von rd. 64 Mio. € pro Jahr generiert werden. Diese strategische Ausrichtung macht die Bank zu einem großen Teil unabhängig von Zins- und Provisionseinkünften. Fest im Blick hat die Bank daneben den Bereich der Beteiligungen. So ist die BraWo derzeit an etwa 30 innovativen und zukunftsorientierten Unternehmen beteiligt. Strategie der Bank als Genossenschaftsbank ist es, Privatkunden von Kontogebühren zu befreien.

Nun wissen wir, dass sowohl die BaFin als auch in deren Gefolge die BVR Sicherungseinrichtung mit solchen nur banknahen Geschäften ihre Probleme haben. Insofern haben wir uns auch die wirtschaftliche Seite dieses Investments genauer angesehen, zumal die Kritik seitens finanz-szene.de recht massiv ist: "Shopping-Center in Berlin und Duisburg, Kaufhof-Filialen, eine Brauerei, Designer-Villen auf Mallorca: Es dürfte in Deutschland keine zweite Genossenschaftsbank geben, die – vor allem gemessen an ihrer Größe – ein derartiges Rad bei eher bankfernen Geschäften dreht wie die Volksbank BraWo, und das zum Teil auch noch außerhalb ihres geografischen Geschäftsbereichs.“ Maßstab für unsere Bewertung ist die Kapitalrendite, die in der Genossenschaftlichen FinanzGruppe wohl präferierteste Kennziffer: Und hier liegt die BraWo seit Jahren mit der Spanne von 0,32 bis 0,38 % stetig am oberen Rand der Rentabilität.

'Bi'-Zwischenfazit: Das Bekenntnis von VV Brinkmann, "wir zocken nicht, wir wirtschaften", spiegelt sich in der harten Realität wider und sollte anderen Häusern Anlass sein, ihr Geschäftsmodell ebenfalls klug zu diversifizieren.  

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