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Wacker Neuson buddelt sich aus der Talsohle

Wenn ein Unternehmen ein Rekordergebnis vermelden kann, sollte der Aktienkurs eigentlich durch die Decke gehen. Zumindest bis Anfang 2018 war das bei unserer Aktie der Woche Wacker Neuson (ISIN: DE000WACK012) auch der Fall. Das Papier erreichte einen Höchststand von mehr als 33 €. Danach ging es allerdings steil bergab und bis Mitte 2019 halbierte sich der Kurs. Bei dem Münchener Hersteller von Baggern und Baumaschinen geriet die Lieferkette ins Stocken. Auch die verschärften Abgasnormen bei Verbrennungsmaschinen sorgten für Verzögerungen und Ineffizienzen in der Produktion. Derzeit florieren die Geschäfte allerdings wieder. Nach einem Rekordjahr 2018 mit einem Umsatz von 1,707 Mrd. € verlief auch das erste Halbjahr mit einem Zuwachs von 15 % sehr erfreulich.

Besonders gut fiel der Absatz in Asien mit einem Plus von 19 % aus. In dieser Region (neben den USA) wollen die Bayern ihre Expansionsbestrebungen auch weiterhin forcieren. Die Zusammenarbeit mit John Deere dürfte sich dabei als Türöffner erweisen. Derzeit entfallen erst 3 % des Umsatzes auf Asien, knapp ein Viertel wird in den USA abgewickelt und über 70 % in Europa. Die erforderlichen Investitionen in die Infrastruktur und den Wohnungsbau dürften die Geschäfte in den kommenden Jahren weiter ankurbeln und den Umsatz bis spätestens 2021 auf über 2 Mrd. € anheben, so die Schätzungen der Analysten. Analysiert man die über 160-jährige Firmengeschichte, entdeckt man ein erfolgreich geführtes Familienunternehmen mit solider Bilanzrelation und einer Eigenkapitalquote von 60 %. Mitte Mai 2007 wurde die Aktie zum Preis von 22 € an die Börse gebracht. Im Nachhinein war der Zeitpunkt für die Publikumsöffnung schlecht gewählt und die 2008 einsetzende Finanz- und Konjunkturkrise drückte den Kurs bis auf 5 €. Grundsätzlich verlief die Entwicklung des Familienunternehmens aber positiv. Innerhalb eines Jahrzehnts hat sich das Geschäftsvolumen fast versechsfacht und der Gewinn fast verdreifacht. Bei der Produktion und Vermietung von Baugeräten, Baggern und Baumaschinen belegen die Münchener eine führende Stellung.

Die Anfänge reichen bis ins Jahr 1848 zurück. Aber das Unternehmen in seiner jetzigen Form entstand im Jahr 2007 durch den Zusammenschluss der Kramer Baumaschinen AG und der Wacker Construction Engineering AG. Bei einem geschätzten Gewinn je Aktie von 1,77 € (Konsens) werden die Bautitel mit dem zehnfachen Jahresgewinn bewertet; bezogen auf den für 2021 geschätzten Gewinn sogar nur mit dem achtfachen Ertrag. Die Dividende von 0,65 € für das laufende Jahr (Ausschüttung Ende Mai 2020) bringt eine jährliche Dividendenrendite von fast 4 %. Bei gutem Geschäftsgang sollte in den kommenden Jahren weiterer Spielraum für Ausschüttungsanhebungen bestehen. M.M. Warburg empfiehlt die Aktien nach wie vor zum Kauf mit einem Kursziel von 28 €. Aktueller Kurs: 17,93 €. Stoppmarke bitte bei 14 € einbauen! Am 07.11. veröffentlicht das Unternehmen Zahlen zum Verlauf des dritten Quartals.

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