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wirecard aufgepasst: VR Bank Weimar eG legt testierte Zahlen vor

Auf den ersten Blick erscheint es ein wenig abstrus: Da legt die VR Bank Weimar in einer 2-seitigen Kurzfassung ihre 2019er Geschäftszahlen vor und teilt im Kleingedruckten mit, dass es sich "nicht um den vollständigen Jahresabschluss handelt",  aber dennoch "der vollständige Jahresabschluss ... den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk" des Verbandes trage. Was völlig normal ist, wenn die testierten Zahlen bereits kommuniziert werden, bevor in 'normalen Zeiten' die Generalversammlung den Abschluss formal feststellt und regelmäßig gleichzeitig über die Gewinnverwendung befindet. In wirecard-Zeiten indes bekommt diese standardisierte Formulierung eine viel tiefere Bedeutung: ++ Alle unsere Bilanzpunkte sind ohne Beanstandung geblieben ++ Wir haben keine Luftbuchungen vorgenommen und ++ Unsere Einlagen sind real existent.

Und da 'Bank intern' sich inzwischen die Zahlen auch angesehen hat, kann man zusätzlich konstatieren, dass die beiden Vorstände Martin Wagner und Michael Galander auch 2019 ihre Hausaufgaben mit Bravour erledigt haben. Hier ein kurzer Blick auf die Eckpunkte:

++ Die Bilanzsumme machte einen ordentlichen Sprung von 425 Mio. € auf 452 Mio. € ++ Die Summe der Kundeneinlagen stieg von 378,5 Mio. € auf 403,5 Mio. € ++ Die Kreditzusagen liegen bei 135,6 Mio. € (Vor-jahr: rd. 128 Mio. €) ++ Die Zinserträge sanken systembedingt von rd. 7 Mio. €auf jetzt 6,6 Mio. € ++ Die Provisionserträge blieben nahezu stabil bei 4,2 Mio. € ++ Auffällig ist diese Position: Der kräftige Sprung im Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit – es stieg von 1,7 Mio. auf 3,1 Mio. € an. Grund hierfür ist, wie 'Bi' auf Nachfrage erfuhr, dass deutlich verbesserte Bewertungsergebnis der Eigenanlagen ++ Die Vervierfachung der Einstellung im Fonds für allgemeine Bankrisiken (von 0,5 auf 2 Mio. €) ++ Die Cost-Income Ratio der Bank liegt, vor allem durch temporäre Faktoren bedingt, im Jahr 2019 bei 70 %.

'Bi'-Fazit: Insgesamt gesehen hat sich die VR Bank Weimar ordentlich entwickelt und den Stürmen, deren Verursacher von außen kommen, Stand gehalten. Sie hat seriös gewirtschaftet und konnte trotz strategischer bilanzieller Entscheidungen den Jahresüberschuss stabil halten. Goethe und Schiller werden es von ihrem Doppelstandbild-Sockel vor dem Deutschen Nationaltheater sicherlich bemerkt haben und an entsprechender Stelle literarisch würdigen. 

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