Aktuelles

wirecard - vom Finanzskandal zum Politikum

"Entscheidend wird in der Sitzung sein, ob man der Bundesregierung abnehmen und zutrauen darf, diesen beispiellosen Skandal umfassend aufzuklären", sagte der finanzpolitische Sprecher der FDP, Florian Toncar, wobei er gleichzeitig im Vorfeld Zweifel daran äußerte.

Mittwoch letzter Woche mussten sich Finanzminister Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Dr. Peter Altmaier (BaFin-Chef Felix Hufeld wurde ausgespart) in nicht-öffentlicher Sitzung den Fragen der Mitglieder des Finanzausschusses stellen. Alle drei stehen mächtig im Feuer, werden sie doch mitverantwortlich gemacht für das jahrelange Wegschauen vor dem Milliarden-Spuk bei der immernoch DAX-gelisteten wirecard. Vor allem Hufeld wird angelastet, der Politik gegenüber falsche Angaben gemacht zu haben. Ein Vorwurf, der bekanntlich bei Banken mindestens zu einer 44er Prüfung führen würde.

"Es gibt keinen Zweifel. Es wurde die Unwahrheit gesagt, zwei Mal und mit Nachdruck. Herr Hufeld muss seinen Hut nehmen", forderte Linken-Politiker Fabio De Masi bereits vor der Sitzung. Diese Einschätzung verstärkt De Masi nach der Sitzung: "Indes bleiben die wirklich spannenden Fragen unbeantwortet. Warum wurde trotz vieler Sonderprüfungen nicht erkannt, dass die wirecard Bank mithilfe unbesicherter Kreditvergabe aus dem Konzern heraus gesteuert wurde? Wie wurde bezüglich Geldwäscheverdachtsmeldungen von Seiten der Financial Intelligence Unit und von Seiten der Strafverfolgungsbehörden agiert? Auch was die Einstufung der wirecard AG als Technologiekonzern betrifft, bleibt der Finanzminister Antworten schuldig." 

Dies mündet in der Forderung von De Masi: "Herr Scholz muss an der BaFin-Spitze endlich durchgreifen – angesichts der Widersprüchlichkeiten von Herrn Hufeld!"

Teilen Sie diese Neuigkeit in Ihrem Netzwerk