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Worauf Versicherungsmakler beim komplexen Thema ‚Nachhaltigkeit‘ achten sollten

„Der Klimawandel ist Triebfeder für eine tiefgreifende Veränderung bei der Risikobewertung, und wir erwarten eine wesentliche Umschichtung des Kapitals.“ Als BlackRock Vorstandschef Larry Fink u. a. mit dieser Aussage in einem offenen Brief (https://tinyurl.com/4psh9s95) an die Konzernchefs der Welt zu einem neuen Ökobewusstsein aufforderte und zugleich eine Reihe von Initiativen ankündigte, mit denen der weltgrößte Vermögensverwalter „Nachhaltigkeit ins Zentrum seines Investmentansatzes rücken“ werde, erregte er viel Aufmerksamkeit. Mit Zustimmung und Skepsis, denn der BlackRock-Chef prognostizierte nichts anderes als „eine grundlegende Umgestaltung der Finanzwelt“.

Das war im Januar 2020. Nur rund eineinhalb Jahre später muss man konstatieren, Fink hat Recht behalten, zumindest was die zunehmende Bedeutung von ‚Nachhaltigkeit‘ betrifft: ++ Nachhaltiges Investieren nach den ‚ESG Kriterien‘ (Environment/Umwelt, Social/Soziales und Governance/Aufsichtsstrukturen) ist in aller Munde ++ Nachhaltigkeit ist in der Versicherungsbranche längst angekommen ++ mit der BINL wurde eine Branchen-Initiative Nachhaltigkeit in der Lebensversicherung (https://www.branchen-initiative.de) gegründet ++ zum 10.03.2021 ist die EU-Verordnung über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor (TVO) in Kraft getreten ++ die Brüsseler Paragraphen-Fabrik hat mit der EU-Verordnung über die Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen und zur Änderung der Verordnung EU 2019/2088 (Taxonomie-VO), die zu großen Teilen zum 01.01.2022 in Kraft tritt, nachgelegt und ++ die BaFin sagt, TVO und Taxonomie-VO „regeln, welche Offenlegungspflichten Kapitalverwaltungsgesellschaften auf Gesellschafts- und Produktebene berücksichtigen müssen, geben aber nicht vor, wie die Anlagebedingungen eines Investmentvermögens ausgestaltet sein müssen“.

Daher hatte sie die neue Richtlinie für nachhaltige Investmentvermögen bis zum 06.09.2021 zur Konsultation gestellt, die Anleger vor Greenwashing schützen soll. Denn, so BaFin-Exekutivdirektor Dr. Thorsten Pötzsch, „wo ESG draufsteht, muss auch Nachhaltigkeit drin sein“. Der Rück- und Überblick zeigt, wie komplex das Thema Nachhaltigkeit ist. Nachfolgend wollen Ihnen einen besseren Durchblick verschaffen. Ob Nachhaltigkeit in einem nachhaltigen Anlagepaket drinsteckt, ist für Versicherungsvermittler kaum überprüfbar, da sind zuverlässige Prüfungen der Anbieter gefordert. Am Beispiel der Basler Versicherungen beleuchten wir eine Lösung und worauf Vermittler achten sollten:

Schauen wir zunächst auf die Bedeutung von ‚Nachhaltigkeit‘ für Verbraucher, denn der entscheidet, wie er sein Geld anlegt. Nach einer aktuellen Umfrage der Management- und Technologieberatung BearingPoint GmbH erwartet die große Mehrheit der Verbraucher in Deutschland, Österreich und der Schweiz von Versicherungen ein hohes Engagement beim Thema Nachhaltigkeit (vgl. ‚vt‘ 30/21). Das Marktforschungsinstitut YouGov Deutschland hatte dazu im Juni ein Stimmungsbarometer mit insgesamt 3.089 Teilnehmern aus den drei Ländern erhoben.

Immerhin für 71 % der Deutschen sollten Versicherungen mit ihren Produkten nachhaltiges Verhalten fördern. ‚Ja, auf jeden Fall‘ sagen gut 20 % der teilnehmenden Verbraucher in Deutschland, knapp unter 50 % sagen ‚Ja, es kommt aber auf die genaue Umsetzung an‘. Verbraucher sind also bei dem ‚Wie‘ der Nachhaltigkeit kritisch und darüber hinaus auch anspruchsvoll hinsichtlich Rendite: Die ist Deutschen nach wie vor wichtiger als Nachhaltigkeit. 53 % geben an, kein Versicherungsprodukt kaufen zu wollen, das aufgrund seiner nachhaltigen Ausrichtung womöglich eine niedrigere Rendite verspricht.

Die Herausforderung lautet also, auf nachhaltige Investments zu achten und dabei weiterhin die Renditemöglichkeiten und Risiken im Auge zu behalten. Die Basler Versicherungen bieten ihren beratenden und vermittelnden Geschäftspartnern sowohl den Zugriff direkt auf nachhaltige Fonds als auch auf den Vermögensaufbau mit einer nachhaltigen Fondsgebundenen Rentenversicherung. Bei der Basler Financial Services GmbH können § 34f GewO-Inhaber sowie Versicherungsvermittler via Qualifizierung zum Tippgeber auf direkte Investmentlösungen zugreifen.

Die Basler Lebensversicherungs-AG (BLDBasler Leben Deutschland) bietet nachhaltige Anlagepakete zu den Fondspolicen ‚Basler Invest Vario‘, ‚Basler Invest Garant‘ und ‚Basler KinderVorsorge Invest Vario‘. Dabei stehen drei nachhaltige Anlagepakete zur Verfügung, mit denen der Anlagementalität des Kunden Rechnung getragen werden kann: ++ ‚Balance‘ (niedriges Risiko, Aktienanteil max. 35 %) ++ ‚Wachstum‘ (mittleres Risiko, Aktienanteil max. 65 %) ++ ‚Chance‘ (hohes Risiko, Aktienanteil max. 85 %). Berater und Kunden haben die volle Flexibilität, so kann bspw. das Nachhaltigkeitspaket geändert werden. Zudem sind die Pakete kein ‚Muss‘, sondern die Zusammenstellung bspw. mit ESG-Fonds kann individuell gestalten.

Aus der Liste von rund 150 Fonds lassen sich die entnehmen, die Artikel 8 TVO (ESG-E, ökologische oder soziale Merkmale) oder Artikel 9 TVO (ESG-I, zielgerichtete nachhaltige Investitionen) erfüllen. Des Weiteren können die nachhaltigen Anlagepakete auch mit anderen Fonds oder Portfolios kombiniert werden. Die Welt ist bunt und die Kunden sind individuell, das lässt sich bei der Fondszusammenstellung von konventionell bis zu bestimmten Nachhaltigkeitszielen wie Umweltschutz, soziale Verantwortung oder nachhaltige Unternehmensführung abbilden. Knackpunkt bleibt die Verlässlichkeit bei Auswahl und regelmäßiger Überwachung. Welche Kriterien für BLD in Bezug auf Fondsauswahl im Bereich Nachhaltigkeit wichtig waren und sind, erläutert Marlies Tiedemann, Produktmanagerin Basler Leben:

„Unsere Berater brauchen ein haftungssicheres und qualitativ hochwertiges Fondsangebot sowohl bei den Einzelfonds als auch bei den gemanagten Varianten. Zu diesem Zweck wird seit Jahren darauf geachtet, die jeweils aktuelle Fondsauswahl kontinuierlich weiterzuentwickeln. Durch ESG soll der Berater möglichst einfach den passenden ESG-Fonds finden. Wir achten darauf, dass die Fonds ein FNG-Siegel tragen, solange es noch keine andere offizielle Zertifizierung von ESG-Fonds gibt. Wichtig ist, die allgemeinen Anforderungen bestehen weiter! Nur weil ein Fonds ‚ESG‘ ist, ist er noch lange nicht gut. Er muss auch bei allen anderen Kriterien den Prüfprozess bestehen.“ Das ist eine herausfordernde Aufgabe, bei der Fondsanalyse und -selektion wird die BLD daher von der Baloise Asset Management (BAM), der Vermögensverwaltung der Baloise Gruppe, beraten. BAM hat seinen Sitz in Basel und verwaltet von dort ein Vermögen von insgesamt über 60 Mrd. CHF.

Den Prüfprozess erklärt Jan Kordisch, Fondsexperte bei Baloise Asset Management: „Sämtliche Fondsneuaufnahmen durchlaufen den konzernweit einheitlichen Fondsselektionsprozess. Dieser strenge Prüfprozess stellt sicher, dass nur geprüfte Anlagefonds auf die Fondsliste der BLD gelangen. Im Zuge der Weiterentwicklung der Fondsliste im Bereich der Nachhaltigkeit hat BLD in Kooperation mit BAM einen Kriterienkatalog festgelegt, welche Kriterien die einzubindenden nachhaltigen Fonds erfüllen sollten. Das sind bspw. Glaubwürdigkeit, denn im aktuellen Entwicklungsstand des Themas Nachhaltigkeit wird das Risiko von Greenwashing als sehr hoch eingeschätzt. Des Weiteren Ausschlusskriterien, um die Gefahr, dass Endanleger in Branchen investiert sind, in die sie nicht investieren möchten, möglichst niedrig zu halten. Im Zuge des Prüfprozesses muss ein Datenanbieter eingebunden werden, der die Einhaltung gewisser Schwellenwerte prüft.“

Zudem legt die Basler Wert auf das Siegel des Forums nachhaltige Geldanlagen e.V. (FNG-Siegel) und die Basler Anlagepakete ‚Nachhaltig‘ wurden vom Institut für Vermögensanlage (IVA) unter die Lupe genommen und mit der Höchstbewertung ‚5 Bäume‘ ausgezeichnet. Das bescheinigt, dass die Portfolios nachhaltig sind und ausgezeichnete Rendite-Risiko-Verhältnisse haben. Bleibt zum Schluss ein Ausblick. Wie geht es weiter mit ‚Nachhaltigkeit‘? Sascha Bassir, Vorstand Basler Vertriebsservice AG, liefert dazu folgende Einschätzung: „Das Thema ist gekommen, um zu bleiben. Aus dem klassischen Dreieck der Geldanlage (Rentabilität, Sicherheit, Liquidität) ist ein Viereck geworden – zusätzliches Kriterium Nachhaltigkeit. Zum einen, weil der Regulator dies so unterstützt und zum anderen aufgrund der steigenden Nachfrage von Anlegerseite. Zudem spüren wir insbesondere bei jüngeren Anlegern ein gestiegenes Bedürfnis in diesem Bereich.“

‚vt‘-Fazit: Das ‚Nachhaltigkeits‘-Streben darf die Kundenerwartung zu Rendite und Risiko sowie Vermeidung von Klumpenrisiken nicht vernachlässigen. Das Bild des neuen ‚Vierecks‘ trifft das sehr gut ++ Trotz akribischer Investmentanalysen und Heranziehung externer Rater kann niemand zu 100 % ausschließen, dass ein ESG-Fonds nicht doch einmal in einen Greenwashing-Verdacht gerät.

Und, so paradox es klingt, es ist alles andere als ausgeschlossen, dass Atomkraft dank EU Taxonomie-VO schon im nächsten Jahr als nachhaltiges Investment gilt – wohl der Atom-Lobby in mehreren EU-Ländern und dem Argument der CO2-freien Energieproduktion geschuldet. Daher sollten Berater Kunden keine 100-%-Versprechungen wie ‚eine Investition in fossile Brennstoffe oder Atomenergie ist ausgeschlossen‘ machen, die später auf die Füße fallen können, sondern auf die Anlageziele und die Überwachungsstrategie des Anbieters verweisen.

++ Die transparente Basler Nachhaltigkeits-Überwachung halten wir für überzeugend. Sie bietet eine hohe Sicherheit, dass nicht dauerhaft das Kapital in unerwünschte Investments gesteckt wird. – Tipp: Am 29.09. findet ein Webinar (10.00–11.00 Uhr) zum Thema Nachhaltigkeit mit Experten der Basler und Ihrem ‚vt‘-Chefredakteur statt. Weitere Infos/Anmeldung unter https://attendee.gotowebinar.com/register/75871117326329867

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