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Zahl von Kreditinstituten, Filialen und Geldautomaten weiter rückläufig

Die seit Jahrzehnten anhaltende Konsolidierung im Bankensektor hat sich – wenn auch leicht verlangsamt – fortgesetzt. So sank bis Ende 2023 die Gesamtzahl der Kreditinstitute unterm Strich um 55 (2022: -61) auf noch 1.403. Dazu haben wieder einmal vor allem die 52 Fusionen vornehmlich im Genossenschaftssektor beigetragen. Von den insgesamt 63 Abgängen entfallen weiterhin acht auf Erlaubnisrückgaben, zwei auf Erlaubnisentzüge und einer auf eine Insolvenz. Dem stehen acht Zugänge – meist ausländischer Kreditinstitute mit einer Präsenz in Deutschland – gegenüber, wie die Deutsche Bundesbank vermeldet.

Bei den  ++ Genobanken waren 39 Abgänge (2022: 37) auf Fusionen zurückzuführen und deren Zahl sank damit um gut 5 % auf 697  ++ Im Sparkassensektor verringerte sich die Anzahl durch Zusammenschlüsse um acht (2022: neun), und so verbleiben neben den unverändert bestehenden sechs Landesbanken noch 354 Sparkassen  ++ Die Anzahl der Kreditbanken verringerte sich um vier auf 242 Institute  ++ und bei der Bundesbank-Kategorie 'Regionalbanken und sonstige Kreditbanken' sank die Zahl von 141 auf 137 Ende 2023  ++ Großbanken gab es unverändert drei.

Auch die Zahl der Filialen ging um 945 Standorte bzw. 4,6 % zurück und fiel mit 19.501 erstmals unter die Marke von 20.000. Der hohe Kostendruck insbesondere aus der (Über-)Regulierung und die zunehmende Verbreitung von Online-Banking führten zu einem Abbau des Filialnetzes in quasi allen Banksektoren. Spitzenreiter beim Abbau waren wieder einmal die Großbanken mit -6,7 % bzw. 248 auf nunmehr noch 3.471 Filialen.

Damit beträgt der Anteil der Großbanken am gesamten Zweigstellenbestand nur noch 17,8 % (2022: 18,2 %). Die Versorgung in der Fläche sichern weiterhin die Sparkassen inkl. Landesbanken mit 7.104 Filialen (-4,9 % bzw. 366 Standorte) und einem Anteil an allen Filialstandorten von 36,4 % sowie die Volks- und Raiffeisenbanken mit 6.588 Filialen (-4,4 % bzw. 306) und einem Anteil von 33,8 %.

Eine ganz ähnliche Entwicklung verzeichnen die Geldautomaten. Gegenüber 2022 ging deren Anzahl laut BVR um -1,4 % bzw. 754 auf insgesamt 51.855 in einem Jahr nur moderat zurück. Deutlich stärker, wohl auch aufgrund der Vielzahl von Geldautomatensprengungen, reduzierten die Volks- und Raiffeisenbanken ihren Bestand um -5,3 % auf noch 14.696 Geldautomaten.

Ähnlich ist der Trend auch bei den Sparkassen, die mit (noch) über 21.000 Geldautomaten zwar den Löwenanteil stellen, aber bspw. verglichen mit den rund 25.500 Geldautomaten in 2018 auch deutlich abbauen. Gegenüber der Spitze von 61.118 Geldautomaten im Jahr 2015 wurde die Zahl mittlerweile um fast 10.000 Automaten verringert. Neben der Gefährdungslage spielt hier auch der Trend der Verbraucher eine Rolle mit, sich zunehmend bei Einzelhändlern wie Rewe, Edeka, dm oder Rossmann Bargeld auszahlen zu lassen.

Weitgehend stabil ist hingegen die Zahl der im Ausland ansässigen Tochterunternehmen deutscher Banken, die sich um eins auf 76 zum Jahresende 2023 verringerte. Hier sind die Großbanken ausnahmsweise einmal 'Spitze' mit unverändert 58 ausländischen Töchtern. Die anderen Gruppen sind weniger stark im Ausland vertreten (Regionalbanken mit neun Auslandstöchtern, die DZ-Bank vier, Landesbanken drei, Bausparkassen eine Auslandstochter). Leicht zugelegt um 2,4 % auf 257 hat die Zahl der Auslandsfilialen. Knapp drei Viertel aller Auslandsfilialen sowie gut die Hälfte der Auslandstöchter befinden sich in Europa, hauptsächlich in Ländern der EU sowie in Großbritannien.

'Bi'-Fazit: Anhaltender Kostendruck aufgrund der Überregulierung, verändertes Kundenverhalten und der mangelhafte Schutz des Rechtsstaats für die Geldautomaten führen dazu, dass immer größere Banken durch Fusionen sowie einen Rückzug in der Fläche entstehen. Dennoch stehen hier die Volks- und Raiffeisenbanken sowie die Sparkassen zu ihren Kunden, während bei den aktiengetriebenen Großbanken vor allem die Maximierung der Rendite im Vordergrund steht. Dennoch können auch Sie bei Führung Ihres Institutes Kosten und Risiken sowie Kundenverhalten nicht vollständig ignorieren und müssen sich wohl öfter die 'Standortfrage' stellen.

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