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Rudolf Wöhrl AG: Spekulative Rendite


Die 6,5 %-Anleihe der Rudolf Wöhrl AG (ISIN: DE000A1R0YA4) stand jüngst mit rd. 70 % wieder höher im Kurs. Zwischenzeitlich war das Papier der süddeutschen Mode-Kaufhäuser für weniger als 50 % zu haben. Anfangs waren mehr als 100 % für die 2013 herausgekommene Anleihe bezahlt worden. Die Analysten der Euler Hermes Rating GmbH haben das Non-Investment Grade-Rating (BB-) für das Unternehmen mit einem negativen Ausblick versehen. Die Familien-AG bemüht sich, Beruhigungssignale auszusenden. Es gebe keine die Existenz bedrohenden Ereignisse. Die 30 Mio. €-Anleihe muss schon in anderthalb Jahren am 12.02.18 zurückgezahlt werden. Wegen der aktuell schlechten Bedingungen im Mode-Einzelhandel gelingt es den Wöhrl- und Beck-Kaufhäusern derzeit nicht, die Kosten durch laufende Umsätze zu decken. Die Wöhrl-Familie hat sich zudem noch in die zwischenzeitlich insolvente SinnLeffers-Modekette eingekauft. Die Wöhrl AG führt Verwaltungsdienstleitungen für SinnLeffers durch. Das soll die Kostenstruktur verbessern. Neue Online-Angebote sollen für mehr Absatz sorgen.

Nur mit großem Vertrauen

Wer darauf vertraut, dass die Wöhrl-Familie die Unternehmensgeschichte nicht durch einen Ausfall des Mode-Bonds beeinträchtigen will, und dass die Banken das Familienunternehmen notfalls unterstützen werden, kann sich mit der Wöhrl-Anleihe eine spektakuläre Rendite von mehr als 30 % sichern. Im 'finanzip' 02/16 warnten wir vor dem erhöhten Branchenrisiko der Mittelstandsanleihen aus der Modebranche. Die Wöhrl-Chance sollten nur sehr risikobewusste Investoren ergreifen.

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Foto: Rudolf Wöhrl AG

 

 

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