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Gewinn-Mitnahme: China im Blick

Bei chinesischen Aktien sollten Sie grundsätzlich eine erhöhte Vorsicht an den Tag legen, vor allem wenn es sich um Unternehmen handelt, die ausschließlich an der Börse Frankfurt gehandelt werden und kein Listing an den Heimatbörsen existiert. Wir warnten vor den Pleitekandidaten bereits mehrfach und wiesen in 'finanztip' 31/13 im Rahmen einer Sonderbeilage auf die Gefahren hin.

Nicht davon betroffen sind qualitativ einwandfreie China-Werte wie Alibaba, Geely oder Baidu, mit denen wir bereits ordentliche Erfolge erzielen konnten. Aktien chinesischer Unternehmen bergen aber noch ein anderes Risiko, wenn es sich um sogenannte American Depositary Receipts (ADR's) handelt. Diese sind eine Art Substitut für die an ausländischen Börsen gehandelten Originalaktien. Bezogen auf China gibt es derzeit gut 140 solcher Hinterlegungsscheine an der New Yorker Börse. Herausgegeben werden die von Banken als Ersatz für die Originalwerte. Dadurch soll der Handel mit diesen Papieren erleichtert werden, ohne über die jeweiligen Heimatbörse ordern zu müssen.

Ein zum Jahresende beschlossenes Gesetz sieht jetzt allerdings vor, solche Papiere vom Börsenhandel in den USA auszuschließen, wenn sie drei Jahre in Folge der Überprüfung durch die amerikanische Aufsichtsbehörde (PCAOB) nicht standhalten. Problem dabei ist, dass die Behörde bei ihren Recherchen Zugang zu Originaldokumenten in China haben muss. Die aufgefahrenen bürokratischen Geschütze sind ein weiterer Mosaikstein im Handelskrieg zwischen den USA und China. Für Anleger könnte der Ausschluss vom Börsenhandel durchaus negative Konsequenzen haben, wenn es soweit kommt. Es empfiehlt sich daher bei einigen chinesischen Unternehmen Gewinne mitzunehmen und bei einem Investment vor allem darauf zu achten, dass eine Börsennotiz an einem anderen Handelsplatz (bspw. Hongkong) existiert.

++ Gewinne zu schürfen mit Chinas Google, rieten wir bereits in 'finanztip' 13/19 und empfahlen bei einem Kurs von 144 € die Beimischung des chinesischen In­ternetwerts Baidu (ISIN: US0567521085). Wer geduldig war und noch engagiert ist, kann jetzt einen Gewinn von 35 % realisieren. Das im Jahr '00 gegründete und im August '05 an die Börse gebrachte Unternehmen ist der führende Internetsuchdienst in China. Die Credit Suisse bescheinigt Baidu eine führende Rolle auf dem Gebiet des autonomen Fahrens. Auch das Engagement bei der KI-Forschung birgt nach wie vor Kursfantasie. Derzeit notiert die Aktie bei etwa 220 USD. Die Credit Suisse stuft das vorhandene Restpotenzial auf 275 USD ein. Gegenüber dem aktuellen Kurs entspräche das immer noch einem Spielraum nach oben von rund 16 %, zumal die Aktien mit einer 18fachen Ertragsmultiplen nicht überbewertet sind. Trotz dieser Aussichten und der vergleichsweise soliden Bilanzverhältnisse halten wir einen Ausstieg mit der ersten Hälfte der Positionen für angebracht. Für den Restbestand sollten Sie eine Stoppmarke bei 165 € einziehen! 

++ In einem schwierigen Branchenumfeld für Öl- und Gasunternehmen hat sich unsere Aktie der Woche aus 'finanztip' 08/19 China Gas Holdings Ltd. (ISIN: BMG2109G1033) vergleichsweise stabil gehalten. Vorgeschlagen hatten wir den Einstieg zum Kurs von 3,16 € vor ca. zwei Jahren. Aktuell liegt die Aktie mit 3,30 € etwa 5 % im Plus. Besonders interessant sind auch die Ausschüttungen mit einer jährlichen Dividendenrendite jenseits von 2 %. Insgesamt konnten Anleger während der zweijährigen Halteperiode bereits vier Ausschüttungen kassieren. Bleiben Sie hier weiterhin bei China Gas-Holding investiert!

 

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