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Autark-Sumpf: Wie viel Kapital ist noch zu retten?

Bereits Anfang Dezember berichteten wir über das "unüberschaubare Firmengeflecht" der sog. Autark-Gruppe und rieten Vertrieben, "bis zur weiteren Klärung ausreichenden Sicherheitsabstand zu halten"  ('k-mi' 48/16). Von Klärung kann jedoch keine Rede sein, das Chaos nimmt weiter zu: Vor wenigen Tagen berichtete 'Finanztest', dass gleich drei deutsche Staatsanwaltschaften im Umfeld der Autark-Gruppe ermitteln sowie die Liechtensteinische Staatsanwaltschaft ein Verfahren gegen Verantwortliche der Autark Invest AG führt.

Gegenüber 'k-mi' machte Sabine Kühn für Autark auf Anfrage Mitte Dezember 2016 folgende Angaben zur Struktur der Gruppe: "Autark lnvest AG, Mauren, Liechtenstein. Verwaltungsrat sind Herr H. Ohri und Herr Jörg Schneider. Die Aktien der Autark lnvest AG gehören zu 100 % Herrn Jörg Schneider. Die Autark Invest AG hält folgende Beteiligungen:  ++ DMMC GmbH (100 %)  ++ Quantum Limited (100 %). Die Quantum Limited ist Eigentümerin von 100 % der Gesellschaftsanteile der TaM Betriebsgesellschaft GmbH, die das Theater am Marientor in Duisburg betreibt  ++ Biogaspark Deutschland GmbH (75 %)  ++ Autark Digital GmbH (100 %)  ++ ASPV Holding AG (30 %)  ++ Autark Group AG, Berlin. Vorstand: Herr Henke. Die Aktien der Autark Group AG gehören zu 85 % der Autark Invest AG." Zudem erklärt Sabine Kühn: "Weder ich noch mein Ehemann Stefan Kühn sind Organe von Unternehmen der Autark-Gruppe. Ich selber bin Geschäftsführerin der TaM Betriebsgesellschaft GmbH, die das Theater am Marientor in Duisburg betreibt. Weder ich noch mein Ehemann Stefan Kühn sind an Unternehmen der Autark-Gruppe beteiligt." Für besonders verlässlich bzw. vollständig halten wir diese verwirrenden Angaben nicht:  ++ Stefan Kühn tritt als Generalbevollmächtigter der Quantum/Britisch Virgin Islands auf  ++ Die o. g. Autark Digital, die mit Glasfaser-Investitionen durchstarten wollte, hat Mitte Dezember Insolvenz angemeldet  ++ In der Aufzählung fehlen zudem die Autark Capital Care und die Autark Invest, die seit Mitte 2016 mit gestattetem BaFin-Prospekt Geld einsammeln dürfen, bislang 5 Mio. €, wovon ca. 732.000 eingezahlt sein sollen.

Rückfragen zu diesen Punkten wollte man uns bislang nicht beantworten. Zuvor wurden durch die Autark Vertrieb und Beteiligung GmbH nicht prospektpflichtige Nachrangdarlehen im Wert von rund 135 Mio. platziert, wovon bisher rund 31 Mio. € eingezahlt worden sind. Investiert wurde das Geld nach Angaben von Kühn u. a. zu 4,7 Mio. € in das Theater am Marientor, zu 5,7 Mio. € in die Biogaspark Deutschland GmbH sowie 10 Mio. € in die Derinvest GmbH, deren Verflechtung mit der Sensus Vermögensverwaltung von Gerhard Schaller und Markus Fürst aktuell ebenfalls ins Blickfeld der StA gerät.

'k-mi'-Fazit: Wer hat hier noch den Überblick? Selbst die Autark-Hintermänner/-frauen blicken wohl nicht mehr durch. Die Anlegergelder sind u. E. in großer Gefahr, noch laufende Ratenzahlungen sollten auf jeden Fall vorerst gestoppt werden. Um so erstaunlicher, dass die BaFin der Autark Mitte 2016 noch zwei Vermögensanlagen-Prospekte gestattet hatte!

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