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BWF: Reicht es für das Kleingeld etwa nicht mehr?

"Weder wird dem Kunden für die Prüfung des Vertrages noch für die Errichtung Kosten berechnet. Mit anderen Worten es entstehen keine Abschlusskosten. Insofern ist die Darstellung richtig. Die Vertriebsprovision übernimmt die BWF-Stiftung. Damit ist klar, dass Vertriebs- bzw. Vermittlungsprovision anfallen; jedoch von der BWF-Stiftung übernommen werden", nimmt Rechtsanwalt Dr. Thomas Schulte/ Berlin Stellung für die Berliner BWF-Stiftung, die vorgibt, einen Gold-Handel zu betreiben, aus dem sich hohe Rückzahlungsgarantien für die Kunden gewährleisten lassen (vgl. 'k-mi' 25/14). Wir halten fest: Das Kapital der Investoren wird zu 100 % in Gold investiert und der Anbieter übernimmt bei Zahlungseingang der Investitionssumme aus eigener, sicherlich getrennter Kasse den "Provisionsanspruch". Nur wie fliegt dem Anbieter dieses Geld zu? Wenn der Goldkurs, wie in der jüngeren Zeit, Kapriolen nach unten schlägt, dann übernimmt die BWF-Stiftung selbst, falls  der Erlös aus dem Gold-Zwischenhandel nicht ausreichend hoch ausfallen sollte, aus eigener Kasse die Rückzahlungsgarantie an den Kunden. Was sagt eigentlich zu diesem Geschäftsmodell der Kassenwart der BWF-Stiftung? Am 24. Juni erhielten Vertriebspartner der BWF-Stiftung die Information, dass zum Monatsende eine "Änderung der Bankverbindung" erfolge. Die alte Kontonummer ist demnach nicht mehr gültig, von einer übergangsweisen Weiterleitung der monatlichen Kunden-Spareinlagen ist keine Rede! Wie kann man jedoch derart kurzfristig seinen rd. 900 Vertriebspartnern und deren Kunden eine solche Ad-hoc-Änderung zumuten? "Aufgrund der massiven Erhöhung der Gebühren für die Kontoführung hat der Treuhänder die Vertragsbeziehung zur Sparkasse Köln gekündigt (…)."

'k-mi'-Fazit: Wenn ein Anbieter alle Vertriebsprovisionen und anfallenden Abwicklungskosten locker selbst übernehmen will, auf der anderen Seite von jetzt auf gleich wegen einer Kontogebührenerhöhung seine Hausbank ohne Übergangsfrist wechselt, macht man sich als außenstehender Beobachter so seine Gedanken, ob das alles so stimmig in Berlin abläuft.

Aus: 'k-mi' 26/14 vom 27.06.2014

Bzgl. des seitens der BWF-Stiftung überraschend kurzfristig kommunizierten Kontoauflösung bei der Kreissparkasse Köln mit der Begründung einer massiven Erhöhung der Gebühren für die Kontoführung, erfahren wir auf Anfrage vom Pressesprecher Christoph Hellmann der Kreissparkasse Köln, dass man dort zu Jahresbeginn den Grund­preis für alle Girokonten von 6,50 €  auf 7,90 € und den Preis für elektronische Transaktionen von 10 Cent auf 12 Cent erhöht habe. Da bedarf es schon eines Pfennigfuchsers, um ein halbes Jahr später alle Ratensparer innerhalb von wenigen Tagen aufzufordern, sofort das Geld auf ein neues Konto zu überweisen, oder eines anderen gewichtigen Beweggrundes, der dann allerdings unter das Bankgeheimnis fallen könnte.

 

Aus: 'k-mi' 28/14 vom 11.07.2014

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