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dima24: Noch keine Anklage gegen Hartwieg erhoben

Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt weiter gegen den ehemaligen dima24-Chef Malte Hartwieg u. a. wegen des Verdachts des Betruges. In 'k-mi' 07/15 berichteten wir über ein Verfügungsverbot des Fürstlichen Landgerichts des Fürstentums Liechtenstein vom 08.10.2014 (Az.: 13 UR.2014.417) gegen Malte Hartwieg, Tünde Hartwieg und Thomas Jürgen Werner wegen des Verdachts der Geldwäscherei, wonach es diesen auf zunächst ein Jahr befristet untersagt wurde, über sämtliche Goldbestände bei der Philoro Edelmetallhandel AG/Eschen (FL) in den Depots der New Media Communication S.P. z.o.o, der Nitro Invest GmbH und der Isar Palais Holding GmbH, die zu Hartwiegs Firmengeflecht gehörten, zu verfügen. Es geht hier um 234,68 kg Gold, rd. 1,7 Mio. CHF und den Verdacht, Kundengelder über ein Firmenkarussel in eigener Sache abgezweigt zu haben: "Es besteht der Verdacht, dass der Beschuldigte Malte Hartwieg im Zeitraum zwischen 09.09.2013 und 05.05.2014 die Anleger der durch die Euro Grundinvest AG begebenen 'Genussrechte II' bei Vertragsschluss über die beabsichtigte Mittelverwendung täuschte. Es besteht weiter der Verdacht, dass der Beschuldigte einen Großteil der Anlegergelder, die in diesem Zeitraum in die 'Genussrechte II' investiert wurden, gemäß eines vorgefassten Tatplans zweckwidrig verwendete, um sich selbst zu bereichern, wobei ihm bewusst war, dass den Anlegern hierdurch ein Schaden in entsprechender Höhe entsteht", heißt es seitens der Münchener Staatsanwaltschaft (Az.: 316 Js 211330/13).

Zum Zwecke der Rückgewinnungshilfe hat die Behörde zwischenzeitlich einen dinglichen Arrest in das Vermögen der oben genannten Firmen angeordnet. Zusätzlich ergingen noch Pfändungsbeschlüsse betreffend Forderungen aus Geschäftsverbindungen mit Hartwieg gegen acht Banken und die Lebensversicherer Allianz sowie Standard Life. Auch einige edle Accessoires wie Füllfederhalter der Marken Mont Blanc, Bentley und Anframe, eine Breitling Armbanduhr sowie antike Münzen wurden bei Hartwieg arrestiert. Über die Höhe des gesamten Schadens, der durch den Direktvertrieb dima24 und den eng mit ihr verflochtenen Produktgesellschaften wie Euro Grundinvest, Nitro Invest, Selfmade Capital oder NCI New Capital Invest entstanden ist, darf weiter spekuliert werden. Den einzelnen Gesellschaften standen vielfach Billigkräfte als Geschäftsführer vor, die durch Hartwieg gelenkt wurden.

'k-mi'-Fazit: Postalisch erreichbar ist Hartwieg in Spanien auf Palma de Mallorca. Es gibt schlechtere Adressen als Aufenthaltsort. Darüber wundern dürften sich nicht nur geschädigte Anleger.

 

Das Schreiben der Staatsanwaltschaft München I können Sie hier herunterladen

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