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ERGO-Vertrieb leidet unter Schmuddel-Image

Vollmundig sprach die Ergo-Truppe nach Bekanntwerden der Sex-Sause(n) von großer interner Aufklärung des Skandals, deren Auswirkungen auf das vertriebliche Tagesgeschäft verniedlicht mit einigen wenigen Reaktionen heruntergeplaudert wurde. Die Alarmglocken hätten im Vorjahr spätestens jedoch im Düsseldorfer Hauptquartier schrillen müssen, nachdem die Ergebnisse unserer Blitzumfrage 'ERGO – Wie sehr leidet Ihre Kundenberatung unter den Dauer-Skandalen?' auf dem Tisch lagen (vgl. 'k-mi'-Special 30/2011): ++ Ergo-Versicherungen sind nicht mehr vermittelbar (ja – 69,5 %) ++ Ich distanziere mich auf das Schärfste vom Geschäftsgebaren der Ergo-Gruppe (ja – 97,8 %) ++ Ich glaube an eine ehrliche und transparente Aufdeckung der Skandale (nein – 93,7 %) und ++ Verantwortungsvolle Meisterung der Krise durch den Ergo-Vorstand (nein – 90,9 %). Was die Maklerschaft vor einem Jahr überwiegend befürchtet hatte, ist in allen Punkten ziemlich genau eingetreten. Der Ergo-Vorstand bestätigt nur das, was schon bekannt ist bzw. zwischen­zeit­lich neu aufgedeckt wurde. Obwohl Ergo-Boss Torsten Oletzky die versexte Sause der HMI'ler in der Budapester Gellert Therme am 4. Juni 2007 zum bedauerlichen Einzelfall erklärte, lassen sich die in­zwischen bekannt gewordenen mehrfachen Swinger-Club-Abstecher samt Prostituierten nicht mehr lapidar als einmalige Ausrutscher abkanzeln. Laut Map-Herausgeber Manfred Poweleit werden die Konsequenzen der Katastrophen-Politik der Düsseldorfer immer deutlicher: "Kein deutscher Lebensversicherer hat im vergangenen Jahr 2011 im Bestand so viel Verträge verloren wie die ehemalige Hamburg-Mannheimer." Stolze 170.940 Verträge seien demnach auf der Strecke geblieben. Damit hat sich auch die Mio.-teure Werbekampagne der Ergo aus dem Vorjahr, mit der man den Kunst-Unternehmensnamen populär werden lassen wollte, als eine der dümmsten und teuersten Fehlinvestitionen herausgestellt, über die abseits der Ergo-Führungsetage schon damals ohnehin jeder Branchenexperte nur verwundert den Kopf schütteln konnte. 

'k-mi'-Fazit: Der Ergo-Konzern sollte zur Marke aufgebaut werden, statt dessen hat man deutschen Traditionsmarken wie DKV, D.A.S. oder der zwar schmuddeligen aber dennoch bekannten Hamburg Mannheimer ein Kunstgebilde übergestülpt, das Oletzky & Kollegen im Rekordtempo – wegen ihres Zauderns und Herunterredens der Skandale – zum größten Gespött der Öffentlichkeit machten. Weshalb die Ergo-Kontrolleure im Aufsichtsrat jedoch ähnlich gelähmt wirken, ist kaum noch zu verstehen. Denn eigentlich sollte jedem dort bewusst sein, dass ohne Vertriebspower dauerhaft kein Versicherer überlebensfähig ist.

 

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