Mit dem Spezial AIF-Angebot HEP Solar Club Deal 1 GmbH & Co. geschlossene Investment KG hat die HEP Kapitalverwaltung AG/Güglingen ein Impact Investment nach Art. 9 der EU-Offenlegungsverordnung aufgelegt, das nicht nur dem Trend hin zu nachhaltigen Anlagen folgt, sondern auch attraktive Investitionsanreize liefert. Beim HEP Solar Club Deal 1 kommt die Besonderheit hinzu, dass die Anlegergelder hier nicht in einen Blindpool fließen, sondern in die geplante und in der kanadischen Provinz Alberta gelegene Freiflächen-Photovoltaikanlage "Alderson", die eine installierte Kapazität von rund 124 MW vorsieht. Es handelt sich dabei um ein Solarprojekt der hep Canada SPV 1 Ltd, einer 100%igen indirekten Tochtergesellschaft des HEP Solar Club Deal 1 Fonds. Um die Chancen und Risiken des Angebotes besser beurteilen zu können, blicken wir zunächst auf die aktuell veröffentlichte hep Leistungsbilanz 2022/2023 mit Testat der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Benz & Gunzenhäuser:
Seit 2009 emittierte hep 13 Fonds für deutsche Privatanleger. Für den noch in der Platzierungsphase befindlichen HEP – Solar Green Energy Fund 1 (vgl. 'k-mi' 50/22) liegen entsprechend noch keine aussagerelevanten Leistungsdaten vor. Alle weiteren Solarfonds, die entweder in Bestandsparks oder als Spezial-AIF in die Entwicklung von Solarprojekten investieren, liegen in unserer Betrachtungsweise unter Berücksichtigung einer +/- 5 %-Abweichung gegenüber dem Prognosewert bei den Ausschüttungen entweder voll im Plan (8 Fonds) oder besser (4). Allein im Geschäftsjahr 2022 leisteten die laufenden Solarbeteiligungen, die langfristig in Bestandsfonds investieren, und Spezial-AIFs, die in die Entwicklung von Solarprojekten investieren, insgesamt rund 20 Mio. € an Ausschüttungen. Ins Auge fällt bei den bereits beendeten Fonds besonders der HEP – Solar England 1 mit einer IRR-Rendite von über 12 % p. a., während der prognostizierte Wert 8 % p. a. IRR vorsah. Auch der Kurzläufer HEP – Solar Private Equity II glänzte nach zwei Jahren Fondslaufzeit mit Ausschüttungen von 127,08 % und übertraf damit signifikant den prognostizierten Wert von 114,75 %. Mit einem Track-Record von weltweit ca. 1.800 MW verfügt hep auch über das notwendige Spezial-Know-how im Bereich Solarparks und kann bislang für die Anleger sehr gute Leistungsbilanz-Ergebnisse vorweisen.
Der Anbieter hat sich zu einem der führenden Solar-Spezialisten für Projekte aus einer Hand entwickelt. Seit 2015 ist hep in Nordamerika mit eigenen Niederlassungen und rund 70 von insgesamt 210 Mitarbeitern vertreten und kommt dort inzwischen auf eine installierte Kapazität von ca. 1.000 MW, wovon 177,1 MW auf Kanada entfallen. Die aktuelle Pipeline des Anbieters beläuft sich in Nordamerika auf rund 3.600 MW (gesamt 5.900 MW), was die hohen Ambitionen unterstreicht. Für eine Investition in Kanada spricht die wirtschaftliche und politische Stabilität des Landes. Der kanadische Dollar ist nach US-Dollar, Euro, Japanischen Yen und Britischen Pfund die weltweit fünftwichtigste Reservewährung. Das Land liegt weltweit auf Rang vier der rohstoffreichsten Länder, bei ++ Kali an erster Stelle ++ Titan ++ Niob und ++ Diamanten je an zweiter Position und bei ++ Platin an dritter Stelle, was zu dessen wirtschaftlicher Stabilität beiträgt.
Der Investitionsstandort "Alderson" liegt nahe der US-Grenze im Süden der kanadischen Provinz Alberta, 20 km von der Ortschaft Tilley und 200 km von Calgary entfernt. Alberta verfügt bei sehr guter Flächenverfügbarkeit über die besten Einstrahlungsverhältnisse in Kanada mit durchschnittlich 330 Sonnentagen pro Jahr und günstigen Temperaturen zwischen -8° C und + 28° C, womit es prädestiniert für Solarparks ist. Die jährliche Sonneneinstrahlung beträgt am Standort laut eingeholtem Gutachten rd. 1.559 kWh/kW. Zum Vergleich liegt diese in Deutschland im Schnitt mit 1.000-1.100 kWh/kW signifikant darunter. In der Nähe der Projektfläche verlaufen zwei Stromtrassen mit 240 kv bzw. 138 kv, was die Einspeisung ermöglicht. Der Solarpark soll erstmals im Jahr 2025 Strom produzieren und verkaufen und zählt zu einem der wenigen reifen Großprojekte mit einer Kapazität von rund 124 MW in Alberta. Aktuell hat die Projektgesellschaft die Umweltverträglichkeitsprüfung abgeschlossen und befindet sich in Phase 4 und damit unmittelbar vor Baubeginn (Phase 5) des Netzanschlussprozesses. Die wichtige und letzte ausstehende Genehmigung der Alberta Utility Commission für das Projekt wird für März 2024 erwartet.
Thorsten Eitle, Vorstandsmitglied HEP Kapitalverwaltung AG, gibt einen Einblick in den Strommarkt vor Ort: "Alberta ist der drittgrößte Stromerzeuger Kanadas und neben Ontario die einzige kanadische Provinz mit einem wettbewerbsorientierten Stromerzeugungsmarkt. Im Jahr 2022 wurden 17 neue Solarparks mit einer Kapazität von 402 MW installiert, wodurch sich die Gesamtkapazität der PV-Parks auf 1.138 MW bzw. 6 % erhöhte. Die Abhängigkeit der Provinz von der teuren fossilen Stromerzeugung, die derzeit noch rund 80 % der benötigten Gesamtkapazität deckt, und die Kontrolle durch fünf etablierte Versorger mit der damit einhergehenden Notwendigkeit einer vollständigen Dekarbonisierung führen zu sehr hohen aktuellen und prognostizierten Energiepreisen. Da wir den Kapitalabruf bei den Anlegern erst ab dem Zeitpunkt der Netzanschlusszusage vornehmen, reduzieren sich die möglichen Realisierungsrisiken für die Anleger damit deutlich.“
Das Fondskonzept sieht Einnahmen des Solarparks aus Erträgen aus dem Stromverkauf und aus der Veräußerung von Green House Gas Credits vor. Grundlage dafür ist die Förderung Albertas zum Ausbau erneuerbarer Energien über zwei Wege: Zum einen wurde für CO2-intensive Industrien eine Emissions-Obergrenze festgelegt, weshalb Unternehmen untereinander CO2-Zertifikate handeln können. Einerseits sollen zur Förderung des Ausbaus CO2 -armer Energieerzeugungen z. B. für PV- und Windkraftbetreiber pro erzeugter MWh entsprechende CO2-Offset-Zertifikate ausgegeben werden, die dann wiederum verkauft werden können. Andererseits soll es transparente und planbare Steuergutschriften 'Investment Tex Credits' (ITCs) für CleanTechnology in Form einer 30%igen Steuergutschrift auf die Baukosten über einen Tilgungszuschuss oder eine Steuerminderung jeweils in gleicher Höhe gewährt werden. Die finale Umsetzung des Gesetzgebungsverfahrens wird noch in Q 1/24 erwartet.
Das Grundstück Alderson wurde in 2023 bereits für 40 Jahre gepachtet und soll bis 2025 bebaut werden. Die Prognose sieht vorsichtig kalkuliert jeweils einen Abschlag von 10 % auf die Preiskurve vom Beratungshaus Power Advisory und die aktuelle Preisprognose für CO2-Zertifikate vor. Für die 25jährige Finanzierung von insgesamt 53,1 Mio. CAD wird der derzeitig hohe Zinssatz von 6,79 % p. a. zugrunde gelegt. Auf der Erlös- und Kostenseite wird eine Inflation von 2 % p. a. prognostiziert. Die Mindestzeichnung beträgt 200.000 € zzgl. 3 % Agio und die Fondslaufzeit ist bis 31.12.2029 geplant. Erste Ausschüttungen sind nach Aufnahme des operativen Betriebs im Jahr 2026 vorgesehen. Prognostiziert wird eine Netto-Zielrendite zwischen 8 % bis 11 % p. a. nach Steuern auf das gezeichnete Kommanditkapital, bei einer Rendite im Basisszenario von 8,9 % p. a., womit hier entsprechend hohe Investitionsanreize geschaffen sind. Die Gewinnverteilung des möglichen Mehrertrags erfolgt hälftig zwischen Anbieter und Anleger, womit Interessenidentität an einem erfolgreichen Verlauf besteht.
'kmi'-Fazit: hep hat bislang alle aufgelegten Fondsbeteiligungen plangemäß oder besser für die Anleger mit sehr guten Leistungsbilanz-Ergebnissen gemanagt, womit sich der Solaranbieter hohes Vertrauen im Markt erarbeitet hat. Mit dem HEP Solar Club Deal 1 eröffnet das Emissionshaus deutschen Anlegern den Zugang zu einem Direktinvestment in den investitionsfreundlichen kanadischen Solarmarkt, dessen prognostizierter Erfolg uns als realistisch erscheint. Auch unter dem Gesichtspunkt der Diversifizierung halten wir das Angebot damit für sehr interessant.