k-mi – Aktuelle Themen

Kennt dünnhäutige BWF-Stiftung eigenes Dossier nicht mehr?

In einem Vertriebsschreiben der BWF-Stiftung von dieser Woche an ihre vermutlich (laut Eigenangabe) 900 Vermittler, die mittlerweile 6.100 Kunden herangeführt haben sollen, geben die Berliner in Bezug auf die 'k-mi'-Berichterstattung der vergangenen Woche ordentlich Gas. Die Kernvorwürfe in Richtung unserer "lächerlichen Berichterstattung" lauten u. a.: ++ 'k-mi' verfüge über keine Detailkenntnisse ++ es hande le sich um eine persönliche Fehde ++ wir wollten nicht wahrhaben, dass das Gold immer nur im Eigentum der Kunden steht ++ 'k-mi' würde sich einem persönlichen Gespräch vor Ort verschließen. Richtig ist, am 1. Juli schickte die BWF-Stiftung eine juristische Vertreterin aus der Berliner Kanzlei Dr. Schulte und Partner für rund eine Stunde in unser Düsseldorfer Verlagshaus – der Grund ihres Kommens hat sich uns leider bis heute nicht richtig erschlossen. Jedenfalls nutzte die Dame das Gespräch nicht, um auf von uns vorab gestellte sachliche Fragen inhaltlich einzugehen. Ihr schien es eher darum zu gehen, auszuloten, ob wir zu einem Gespräch in Berlin bereit wären. Doch warum sollte sich 'k-mi', wenn man uns in schriftlichen Antworten teils seltsame Nebelkerzen vorhält, auf eine solche Reise überhaupt einlassen? Beispielhaft sei die von uns gestellte Kernfrage "Wie hoch belaufen sich bei der BWF-Stiftung die Goldbestände (24 Karat), die sich im Teileigentum der BWF-Kunden befinden, zum Ende des Jahres 2013 bzw. zum aktuellen Zeitpunkt?" genannt. Aus unserer Sicht sollte eine fundierte Stellungnahme dazu für einen seriösen Anbieter überhaupt kein Problem darstellen. Uns schickt man daraufhin ein Dokument des Wirtschaftsprüfers und Steuerberaters Norbert Wojciechowski/Berlin vom 17.12.2013 zu, der einer TMS Dienstleistungs GmbH/Berlin bescheinigt, 1.604 kg Gold (was für Gold eigentlich?) durch Inventur am 17.12.2013 im Tresorraum ermittelt zu haben. Dabei soll es sich um eigene Goldbestände der TMS wie auch für Kunden der BWF handeln. Aber wie ist das Eigentumsverhältnis genau verteilt? Denn uns interessiert doch nur der von den BWF-Kunden gehaltene Goldbestand. Ganz abstrus wird es spätestens, wenn man den folgenden Vermerk des Bescheinigenden zur Kenntnis nimmt: "Weder eine physikalische Prüfung des vorgelegten Bestandes, noch die Prüfung von Eigentums- und/oder Vertragsverhältnissen sind hierbei Auftragsbestand."

Trotz dieser wenig aussagekräftigen Daten stellt sich die BWF-Stiftung nun keck-frech gegenüber ihren Partnern hin und behauptet, 'k-mi' wolle trotz "Testats" nicht wahrhaben, "dass das Gold immer nur im Eigentum der Kunden ist". BWF beendet das Vertriebsrundschreiben dann mit der Hoffnung, dass 'k-mi' nun alle Themen bearbeitet habe, womit "auch die Möglichkeiten für zukünftige Negativberichte erschöpft wären". Allerdings ein eher frommer Wunsch des BWF-Stiftungs-Teams. Denn ein internes Dossier, dass die vorgegaukelten BWF-Eigentumsrechte konkretisiert und unseren Verdacht mehr als bestätigt, liegt 'k-mi' auf dem Tisch! Es handelt sich um eine "Inventur Edelmetallbestand auf den 31.10.2013", die seitens der Rechtsanwälte Kempkes/Köln, die wie auch die Kanzlei von Dr. Thomas Schulte eng als Partner des Stiftungsträgers der BWF-Stiftung, einem Bund Deutscher Treuhandstiftungen e. V., verbunden ist, erstellt wurde und der TMS Dienstleistungs GmbH darin einen Goldbestand in Höhe von 1.515 kg attestiert. Weiter heißt es in dem Papier: "Davon fallen ins Eigentum der BWF-Stiftung: 431 kg, des EVVE e. V. und ihrer Kunden: 121 kg. Der TMS stehen zur freien Verfügung und zu eigenen Zwecken 963 kg Gold". D. h. vom erwähnten Goldbestand steht der BWF-Stifung lediglich ein Bruchteil der eigentlich ausgewiesenen Gesamtsumme zu! Als zusätzlicher Eigentümer taucht also noch eine EVVE auf, die noch zeitlich vor der BWF-Stiftung den Erwerb von Edelmetallen für ihre Kunden vornahm. Für BWF-Kunden dürfte dies einen großen Schock darstellen, wenn weit über die Hälfte des Testat-Bestandes der TMS zur freien Verwendung zusteht! Ob der auf BWF entfallende Goldanteil ausreichend hoch ist, um das eingezahlte Geld der BWF-Kunden zurückzahlen zu können, wissen vermutlich nur die BWF-Strategen einzuschätzen. Wir wundern uns aller­dings, weshalb man diese von uns nun aufgedeckten Zahlen nie erwähnt, jedenfalls uns nicht genannt hat. Etwa weil sie die aufgeblasene Fassade beschädigen könnten?

Interessant ist auch, welche Rolle die Rechtsanwälte Kempkes/Köln und Dr. Schulte/Berlin beim Bund Deutscher Treuhandstiftungen e. V. eigentlich einnehmen. Historisch gesehen ist dieser Verein vor zwei Jahren offenbar zum Stiftungsträgerzweck benötigt worden. Denn bis Herbst 2012 fungierte noch als Stiftungsträger die BWF GmbH, hinter der Rainer Saik als Geschäftsführer fungierte und dessen Stiefsohn Rainer Möller als alleiniger Gesellschafter in Erscheinung trat. Da beide jedoch in ihrer Vita ein Insolvenzverfahren stehen haben, die Erteilung der Restschuldbefreiung erfolgte bei Saik im Jahr 2012, bei Möller war es ein Jahr zuvor, könnte es sein, dass die Herren sich dann doch lieber mitsamt ihrem Unternehmen offiziell aus dem Geschäftsfeld der BWF zurückziehen wollten, weil es vielleicht nicht ganz seriös wirken könnte, wenn Kunden erfahren würden, dass die Verwahrer ihres Geldes bzw. Goldes zuvor beim eigenen Vermögensmanagement in Schieflage standen. Jedenfalls residiert Saik räumlich heute über dem Goldschatztresor in Berlin und gilt als die BWF-Eminenz. Und wer hält die Hand auf der TMS Dienstleistungs GmbH, die frei über einen großen Teil des Goldes verfügen kann? Bis Herbst 2012 agierte dort die Mutter von Saik, eine Renate Saik, als Geschäftsführerin der Gesellschaft. Ausgetauscht wurde sie dann durch Dr. Rainer Schreiber/Duisburg, der auch der EVVE heute in offizieller Funktion vorsteht. Laut öffentlich zugänglicher Bilanz mit Stand 31.12.2012 macht jeden­falls die TMS Dienstleistungs GmbH bis zu jenem Zeitpunkt noch nicht den Eindruck, dass diese elf Monate später 963 kg Gold ihr eigen nennen darf. Ei nem Anlagevermögen von knapp über 4,609 Mio. € (davon 63 TEUR Sachanlagen) standen Verbindlichkeiten in Höhe von knapp 3,925 Mio. € laut Bilanzzahlen des Jahres 2012 entgegen.

'k-mi'-Fazit: Eine persönliche Fehde uns zu unterstellen – nach dem Motto, sachliche Gründe dafür gäbe es nicht – ist geradezu absurd. Keiner der Strippenzieher des Geschäftsmodells BWF-Stiftung ist uns persönlich bekannt. Dass sich BWF auf ein derart billiges Argumentationsniveau überhaupt begibt, scheint bezeichnend für die unternehmerisch sprunghaften Berliner Goldeinkäufer und selbst ernannten Goldhändler zu sein.

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